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Worauf muss ich beim Grafikkarten-Kauf achten?

Die Grafikkarte gehört zu den wichtigsten Komponenten eines PCs. Doch welche GPU eignet sich für die eigenen Bedürfnisse und worauf muss beim Kauf einer solchen geachtet werden? Damit Du die richtige Entscheidung triffst, informieren wir Dich in diesem Beitrag umfassend über die Thematik Grafikkarte und die wichtigsten technischen Spezifikationen.

Die Grafikkarte sorgt für die Bildwiedergabe und ist maßgeblich für die Leistungsfähigkeit Deines Systems verantwortlich. Dabei unterscheiden sich die Anforderungen an eine GPU je nach Einsatzgebiet deutlich voneinander. Ein Office-PC benötigt keine High-End-Grafikkarte, während ein Gaming-PC mit einer schwachen GPU nicht in der Lage ist, aktuelle Games zufriedenstellend wiederzugeben. Welche Grafikkarte für Dich die richtige ist, entscheidet sich anhand des gewünschten Anwendungsgebietes.

Doch wie findest Du die passende GPU für Deine Zwecke und was gilt es, beim Kauf einer neuen Grafikkarte zu beachten? Diese Fragen werden wir in den folgenden Kapiteln beantworten. Dabei werden wir unter anderem ausführlich die technischen Details einer GPU beleuchten, Kompatibilitätsfragen klären sowie die verschiedenen Einsatzgebiete unter die Lupe nehmen, damit Du die perfekte Grafikkarte für Deine Bedürfnisse findest.

Welche Aufgaben übernimmt eine Grafikkarte?

Bei der GPU – graphics processing unit – handelt es sich um eine Einheit zur Grafikverarbeitung. Ob Animationen, Browserspiele, Games, Filme, Anwendungen oder selbst Dein Startbildschirm – alles wird von der Grafikeinheit erzeugt.

Dabei wird in erster Linie zwischen Onboard-Grafik und dedizierter Grafikkarte unterschieden. Bei der Onboard-Grafik, auch integrierte Grafikeinheit genannt, handelt es sich um einen zusätzlichen Grafik-Chip, der zumeist in dem Prozessor verbaut ist und die Aufgaben einer GPU übernimmt. Über einen eigenen Videospeicher verfügt die integrierte Grafikeinheit allerdings nicht. Dieser zieht seine Speicherkapazität aus dem RAM, wodurch ein Teil des Arbeitsspeichers stets für grafische Berechnungen belegt ist.

Office-Anwendungen, Filme in Full HD oder ressourcenarme Online-Games bewerkstelligt die integrierte Grafikkarte ohne Probleme. Möchtest Du allerdings aktuelle Games zocken, Online-streamen oder gar Bild- und Videobearbeitungen vornehmen, ist die Onboard-Grafik denkbar ungeeignet und wird die geforderte Rechenleistung nicht erfüllen können.

Eine dedizierte Grafikkarte kann wiederum die nötige Power für rechenintensive Aufgaben liefern, weil sie im Gegensatz zur Onboard-Grafik einen eigenständigen Videospeicher besitzt. Dabei ist jedoch nicht jede GPU prinzipiell für alle Anforderungen geeignet. Sollen beispielsweise CAD-Anwendungen im Alltag realisiert werden, muss die GPU einen großen VRAM und eine hohe Taktfrequenz aufweisen. Auch die Frage nach der gewünschten Display-Auflösung spielt bei der Auswahl der richtigen Grafikkarte eine wichtige Rolle.

Damit Dir die Entscheidungsphase erleichtert wird, gehen wir im Folgenden auf die wichtigsten technischen Details ein, auf die es beim Kauf einer Grafikkarte zu achten gilt. Denn nur, wenn Du weißt, über welche Eigenschaften eine GPU verfügt, bist Du in der Lage, das passende Modell für Deine Bedürfnisse zu finden.

Dabei wird unser Hauptaugenmerk auf der dedizierten Grafikkarte liegen, da diese mit Abstand die meisten Konfigurationsmöglichkeiten bietet und für das Gros der User von entscheidender Bedeutung ist.

Die technischen Eigenschaften

Wie jede Hardware-Komponente verfügt eine Grafikkarte über zahlreiche technische Spezifikation, die die Leistungsfähigkeit widerspiegeln. Videospeicher, Taktfrequenz, Speicherbandbreite sowie die Fertigungstechnik spielen dafür eine entscheidende Rolle. Doch was die zahlreichen Daten bedeuten, ist für den Laien anfangs nur schwer zu verstehen.

Aus diesem Grund möchten wir in den folgenden Abschnitten die einzelnen Bereiche einer Grafikkarte beleuchten und Dir deren Funktionen erläutern. Zusätzlich werden wir bereits an dieser Stelle einige Tipps einfließen lassen, anhand derer Dir die Auswahl einer geeigneten GPU gelingt.

Der Grafikprozessor

Das Herz einer Grafikkarte ist der Grafikprozessor, der optisch dem CPU-Chip ähnelt. Er ist für die Darstellung und Berechnung sämtlicher 3D-Inhalte zuständig und gehört deshalb zu den wichtigsten Bauteilen einer GPU. Mit ihm steht und fällt die Performance.

Dabei folgt der Grafikprozessor dem Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe-Prinzip. Das bedeutet, dass digitale Signale von dem Chip berechnet und in Form eines Bildes auf dem Display oder Monitor ausgegeben werden.

Die bekanntesten Hersteller von Grafik-Chips im Custom-Bereich sind AMD und NVIDIA®, die sich den Markt für dedizierte Grafikkarten aufteilen. Im Bereich der integrierten Grafikeinheiten tritt ebenfalls AMD in Erscheinung, doch spielt hier der Konkurrent Intel® mit.

Durch den immer kleiner werdenden Fertigungsprozess sind führende Anbieter in der Lage, auf kleinstem Raum eine große Anzahl an ALUs (arithmetic logic unit) – auch Shader-Einheiten, Streamprozessoren oder CUDA®-Kerne gennant – zu verbauen, die den Berechnungen dienen und folglich die Performance der Grafikkarte beeinflussen.

Eine leistungsstarke Grafikkarte erkennst Du bereits an der Modellbezeichnung, denn diese spiegelt den verbauten Grafik-Chip wider. Dabei gilt in der Regel, dass eine höhere Zahlenfolge mit einer besseren Performance gleichzusetzen ist. So ist die Radeon™ RX 5700 von AMD neuer und stärker als die Radeon™ RX 5500. Das gleiche Prinzip findet sich bei NVIDIA®-Modellen, wo eine RTX™ 2080 mehr Performance verspricht als die RTX™ 2060.

Doch nicht allein der Grafik-Prozessor ist entscheidend darüber, ob eine Grafikkarte zu Deinen Bedürfnissen passt oder nicht. Denn die Hersteller bieten eine Serie in den verschiedensten Modellen an, die durch unterschiedlich hohe Taktfrequenzen, mehr Shader-Einheiten, eine stärkere Kühlleistung, besondere Features oder mehr Anschlüsse punkten. Ein Blick auf die technischen Details ist aus diesem Grund mehr als ratsam.

Info:

Die Shader-Einheiten dienen zur Erzeugung von 3D-Inhalten. Je mehr von diesen verbaut sind, desto besser ist die Grafikkarte in der Lage komplexe Rechenaufgaben zu bewerkstelligen. Diese sind vor allem bei aktuellen Games, CAD-Anwendungen oder umfassenden Videoschnitten und Bildbearbeitungen vonnöten.

Der Videospeicher

Der Videospeicher, auch VRAM genannt, wird in Form von extra Modulen auf der Grafikkarte verbaut. Er ist für die Zwischenspeicherung von Daten verantwortlich, die verarbeitet werden. Ein großer Videospeicher ist vor allem im Gaming-Bereich und beim Rendern von 3D-Modellen bzw. der Bildbearbeitung und dem Videoschnitt von essenzieller Bedeutung.

Heutzutage verfügen die meisten Grafikkarten über einen GDDR5- oder GDDR5X-Speicher, wobei die neuesten sogar mit GDDR6 oder HBM2 aufwarten. Die Art des Speichertyps gibt in erster Linie Auskunft darüber, welche Transferraten und Speicherkapazitäten in der Theorie erreicht werden können. Allerdings schöpfen die meisten Grafikkarten für den Gaming-Bereich ihr volles Potenzial nicht aus, sodass Du stets auch auf Angaben zur Bus-Schnittstelle und den Transferraten achten müssen.

Die Taktrate kann ebenfalls stark schwanken. Im High-End-Bereich werden Frequenzen zwischen 1.200 MHz und 1.800 MHz erreicht. Dennoch bedeutet eine niedrigere Taktrate nicht, dass es sich dabei um eine langsamere Grafikkarte handelt. Kompensiert werden solche Unterschiede durch die Anzahl der verbauten Shader-Einheiten, die im Grafik-Prozessor zur Verfügung stehen.

Das Optimum der Grafikspeicher im Vergleich:

GDDR5 GDDR5X GDDR6 HBM2
Transferrate bis zu 8 Gbps bis zu 12 Gbps bis zu 16 Gbps 1,6 bis 2 Gbps
Bus-Schnittstelle 512 Bit 512 Bit 512 Bit 4.096 Bit
Packdichte bis zu 8 Gb bis zu 16 Gb bis zu 8 Gb bis zu 16 Gb
Speichergröße 12 GB 12 GB 12 GB 32 GB
Transferrate Gesamt 512 GB/s 768 GB/s 1.024 GB/s 1.024 GB/s

Was sagt die Bus-Schnittstelle aus?

Bei der Bus-Schnittstelle handelt es sich um die verbauten Leitungen oder Pipelines, die für parallele Berechnungen zur Verfügung stehen. Desto mehr solcher Pipelines eine Grafikkarte aufweist, desto mehr Gigabyte können in einer Sekunde verarbeitet werden.

Ein GDDR5X-Speicher kann beispielsweise bis zu 12 Gbit pro Sekunde berechnen und erlangt über eine 512-Bit-Leitung eine Transferrate von 768 GB/s. Hat eine GPU allerdings nur eine 384-Bit-Schnittstelle reduziert sich die Datentransferrate auf 528 GB/s.

Folglich ist eine Grafikkarte mit einer geringeren Anzahl an Pipelines etwas langsamer in der Datenverarbeitung als eine GPU mit mehr Leitungen.

Wer auf der Suche nach einer neuen Grafikkarte ist, muss sich nicht nur mit der gewünschten Performance seines Systems auseinandersetzen, sondern auch
einige Punkte bezüglich der Kompatibilität beachten. Gerade bei dem Upgrade eines bestehenden Systems müssen das Platzangebot, die Anschlüsse, die Kühlleistung und die Stromversorgung bei der Auswahl miteinbezogen
werden.

Darüber hinaus sollte darauf geachtet werden, dass CPU und GPU leistungstechnisch zueinander passen, damit Bottlenacks vermieden werden. In den folgenden Abschnitten erläutern wir Dir, welche Stolpersteine es in Bezug zur Grafikkarte gibt und wie Du diese am besten aus dem Weg räumst.

Die Maße

Bei der Auswahl einer Grafikkarte steht zwar die Leistung im Mittelpunkt, aber was bringt die beste GPU, wenn sie schlussendlich nicht in das Gehäuse passt oder vorhandene Trays und Einschübe verdeckt. Gerade bei einem teuren Modell ist der Ärger dann besonders groß.

Achte daher vor dem Kauf darauf, dass die gewünschte Grafikkarte in Dein Case integriert werden kann. Dafür misst Du entweder den vorhandenen Stauraum aus oder schaust in die Bedienungsanleitung des Gehäuses. In diesem sind die maximalen Maße angeben, die die Grafikkarte aufweisen darf.

Standardmäßig nehmen selbst Midi-Tower große Grafikkarte auf. Doch die jeweilige Länge der GPUs variiert stark von Modell zu Modell, sodass eine Prüfung immer ratsam ist. Wer ein Fan von kompakten Systemen ist, wird kaum eine Dual- oder gar Triple-Slot-Grafikkarte in sein Gehäuse einbauen können. Wer dennoch nicht auf eine leistungsstarke GPU verzichten möchte, greift zu Ausführungen mit einem Lüfter. Diese sind zwar meist etwas schwächer als die großen Ableger, bieten aber dennoch eine sehr gute Performance.

Die Anschlüsse und Schnittstellen

Damit Deine neue Grafikkarte auch mit dem Mainboard kommunizieren kann, benötigt sie die richtige Schnittstelle. Aktuelle Grafikkarten arbeiten mit PCI Express in der dritten Generation. Dabei musst Du darauf achten, das Deine Hauptplatine ein PCIe-3.0-x16-Anschluss freihat. Kleinere Varianten wie PCIe x8 oder PCIe x4 sind für heutige Grafikkarten ungeeignet.

Mittlerweile besitzen die neuesten GPUs aus dem High-End-Segment sogar den schnelleren PCIe-4.0-Steckplatz, mit dem höhere Datentransferraten erreicht werden. Sollte Dein Mainboard nicht den neuesten PCIe-Standard aufweisen, kannst Du trotzdem eine Grafikkarte mit diesem Schnittstellenstandard installieren. Allerdings wird dann die Geschwindigkeit gedrosselt und Du kommst nicht in den Genuss der vollen Leistung der GPU.

Des Weiteren verfügen alle Grafikkarten über mehrere Monitoranschlüsse, mit denen Du ein Multi-View-System aufbaust. Dabei handelt es sich zumeist um HDMI-Steckplätze sowie DisplayPorts. Seltener wird noch DVI angeboten. Achte deshalb bei der Auswahl einer GPU auch auf die Anschluss-Art Deines Monitors. Im schlechtesten Fall weist dieser kein HDMI oder DisplayPort auf, sodass auf Adapter zurückgegriffen werden muss oder der Kauf eines neuen Monitors vonnöten ist.

Die Auflösung

Die Monitor-Auflösung wird in sogenannten Pixeln gemessen. Diese werden von der Grafikkarte berechnet und als sehr kleine farbige „Punkte“, die sich zu einem Gesamtbild zusammenfügen, auf dem Bildschirm wiedergegeben.

Für eine Auflösung in Full HD muss die GPU bereits über 2.000.000 Pixel errechnen, während es für 4K-Displays über 8.000.000 Pixel sind. Heutige Grafikkarten aus dem Einstiegssegment werden zumeist auf Full HD optimiert, sind aber dennoch in der Lage, auch höhere Auflösungen zu unterstützen. Allerdings leidet dann die Geschwindigkeit der Bildwiedergabe, was vor allem für den Gaming-Bereich ein Absinken der FPS zur Folge hat.

Unsere Grafikkarten-Empfehlung für Full HD

MSI Radeon™ RX 580

Unsere Grafikkarten-Empfehlungen für WQHD

Sapphire Radeon™ RX 5600 XT

Die hier vorgestellten Grafikkarten bieten genügend Power für ihre jeweilige Auflösungsstufe. Dabei erreichen die GPU-Empfehlungen für Full HD und WQHD mindestens 60 FPS bei aktuellen Games. Wer in 4K zocken möchte, muss schon tief in den Geldbeutel greifen. Denn lediglich High-End-Grafikkarten bieten die notwendige Rechenleistung, um schnell eine große Anzahl an Pixeln zu berechnen. Mit der RX 5700 XT sowie einer RTX™ 2060 Super™ oder einem höheren Ableger der RTX™-Serie erreichst Du mindestens 40 FPS.

Wer jedoch mindestens 60 FPS bei 4K-Auflösung erreichen möchte, muss die Königsklasse in Augenschein nehmen. Diese wird momentan von den RX-6000er-Modellen, der RTX™ 2080 Ti sowie den RTX™-3000er-GPUs vertreten, die die benötigte Rechenleistung liefern.

Der CPU-Flaschenhals

Die Leistungsfähigkeit eines Computers ist nicht allein von der Grafikkarte abhängig. Ganz im Gegenteil, die eigentliche Performance wird von dem Zusammenspiel zwischen GPU, CPU und RAM bestimmt. Selbst die beste Grafikkarte kann ihr volles Potenzial nicht entfalten, wenn sie von dem Prozessor oder dem Arbeitsspeicher limitiert wird.

Daher müssen vor allem GPU und CPU aufeinander abgestimmt werden. Ist dies nicht der Fall, entsteht der sogenannte CPU-Flaschenhals. Dieser beschreibt das Phänomen, dass der Prozessor aufgrund seiner schwachen Rechenleistung nicht in der Lage ist, der GPU mitzuteilen, was als Nächstes gerendert werden muss. Dadurch gerät die Grafikkarte in einen Leerlauf, in dem gar nichts berechnet wird, obwohl genügend freie Kapazität vorhanden ist. Eine Drosselung der Grafik-Performance ist die Folge des Flaschenhalses.

Das Prinzip funktioniert natürlich auch umgedreht. Doch wird dies in der Realität kaum vorkommen. Denn ein Prozessor der High-End-Klasse wird wohl eher selten mit einer Grafikkarte aus dem Einstiegssegment kombiniert.

Damit Du nicht die Folgen des CPU-Bottlenecks zu spüren bekommst, teste Deine CPU und anvisierte Grafikkarte auf etwaige Performance-Differenzen. Diese kannst Du leicht mit dem Bottlenecker ermitteln.

Bei diesem handelt es sich um einen Kalkulator. Mithilfe Ihres CPU-Modells, der gewünschten Grafikkarte sowie der vorhandenen RAM-Kapazität berechnet die Software, zu wie viel Prozent ein CPU-Bottleneck bei Deiner Wunsch-Konfiguration vorhanden ist. Als Flaschenhals werden dabei alle Unterschiede über 10 Prozent gewertet.

Darüber hinaus empfiehlt Dir der Kalkulator im Falle eines Bottlenecks eine geeignete CPU, mit der Du die beste Leistung aus Deinem Gesamt-System herausholst.

Unsere Beispiele zeigen deutlich, wie sich eine unterdimensionierte CPU auswirkt. Sämtliche Vergleiche haben wir mit einer RAM-Kapazität von 16 GB angestellt. Den High-End-Grafikkarten stehen zur Veranschaulichung Einstiegs-Prozessoren entgegen. Wie das Ergebnis aus dem Bottlenecker mit über 50 % bei beiden Grafikkarten verdeutlicht, sind die CPUs viel zu schwach, um der Leistung einer RX 5700 XT oder RTX™ 2080 Ti zu entsprechen. Aus diesem Grund empfiehlt der Kalkulator Prozessoren der Mittelklasse.

Beispiele aus dem Bottlenecker:

CPU-Modell GPU-Modell Bottlenack Empfehlung
AMD Ryzen™ 3 2200 G Radeon™ RX 5700 XT 59,81 % Ryzen™ 7 2700X / Intel® Core™ i7-8700K
Intel® Core™ i3-9100 GeForce™ RTX™ 2080 Ti 54,26 % Ryzen™ 5 3600 / Intel® Core™ i7-8700K
AMD Ryzen™ 5 3400G Radeon™ RX 5500 XT 0,12 % 8 GB RAM
Intel® Core™ i5-8600K GeForce™ RTX™ 2060 7,12 % 16 GB RAM
AMD Ryzen™ 7 3700X 2x Radeon™ RX Vega 56 8,23 % 64 GB RAM
Intel® Core™ i5-8500 2x GeForce™ GTX™ 1650 5 % 16 GB RAM

Anders verhält es sich, wenn wir von vornherein etwas stärkere CPUs wählen und die Ansprüche an die Grafikkarten etwas herunterschrauben. Bei dieser Variante erhalten wir mit der AMD-Version ein perfektes Resultat und bei der Intel®-NVIDIA®-Ausführung ein gut ausgewogenes. Der Bottlenecker empfiehlt jeweils mindestens 8 GB und 16 GB RAM.

Zum Abschluss wollten wir die Ansprüche der Grafikkarten im GPU-Verbund testen und haben uns dafür je zwei aktuelle GPUs von AMD und NVIDIA® ausgesucht. Auch hier zeigt sich, dass die Prozessoren einiges leisten müssen, um mit zwei Grafikkarten gleichzeitig fertig zu werden. Bei der AMD-Version empfiehlt der Kalkulator zudem 64 GB RAM, um die Performance auf ein Optimum zu steigern, während für die NVIDIA®-Ausführung 16 GB ausreichen.

Die Stromversorgung

Einer der wichtigsten Aspekte beim Kauf einer neuen GPU ist die Stromversorgung. Gerade neue Grafikkarten sind stromhungrig und verlangen daher nach einer ausreichenden Stromversorgung, um das Optimum an Leistungsfähigkeit zu erreichen.

Dabei kann das Upgrade eines bestehenden Systems in manchen Fällen dazu führen, dass der Leistungsumsatz nicht ausreichend abgesichert ist. Daher solltest Du vorab prüfen, ob Du mit der anvisierten Grafikkarte auch Dein Netzteil austauschen musst. Achte darauf, dass die PSU mehr Strom zur Verfügung stellt, als der Komplett-PC benötigt.

Am einfachsten ermittelst Du den Strombedarf mithilfe eines Kalkulators. Einen solchen bieten unter anderem be quiet!® und pc-builds.com an, wobei letzterer durch seine genauere Abfrage präziser im Resultat als der von be quiet!® ist.

Solltest Du ein neues Netzteil benötigen, achte darauf, dass es genügend und vor allem die passenden Anschlüsse für Dein System bereitstellt. Stolpersteine ergeben sich zumeist bei der Stromversorgung des Mainboards sowie der Anzahl an SATA-Kabel für HDDs oder optische Laufwerke.

Info:

Solltest Du ein Multi-GPU-System anstreben, benötigst Du ein besonders leistungsfähiges Netzteil oder gar zwei Netzteile. PSUs mit mindestens 800 bis 1.000 Watt sind angemessen. Bei neuesten Grafikkarten im CrossFire-Betrieb kann der Gesamtbedarf Deines Systems auch gern auf 1.200 Watt steigen, sodass gegebenenfalls ein zweites Netzteil vonnöten ist.

Lange Zeit nahm NVIDIA® die dominierende Marktposition ein. Doch in den letzten Jahren hat AMD mit seiner Radeon™-RX-Vega- und Radeon™-RX-5000er-Serie das Verhältnis
stark aufgemischt und spielt mittlerweile auch in der Oberklasse mit.

Im Grunde lassen sich die Grafikkarten von AMD in drei Kategorien eingliedern. Dabei gelten die RX-500er-Grafikkarten als sehr gute Gaming-Einstiegs-GPUs, mit denen Du aktuelle Games in Full HD locker meisterst. Die RX Vega-Serie sollte der High-End-Klasse von NVIDIA® Konkurrenz machen, erlangt aber nicht ganz die Performance einer RTX® 2080. Allerdings ist das Preis-Leistungs-Verhältnis hier aufseiten von AMD.

Mit den RX-5000-Grafikkarten hat AMD wiederum sehr leistungsstarke GPUs herausgebracht, die es mit der RTX™ 2060 und RTX™ 2070 aufnehmen können. Insgesamt gesehen bietet AMD Grafikkarten an, die zusammen mit einem Ryzen™-Prozessor eine erstklassige Performance abliefern und zu einem günstigeren Preis erhältlich sind als die Modelle von NVIDIA®.

Darüber hinaus punktet AMD mit neuesten Schnittstellen und Grafikspeichern bei seinen Top-Modellen der RX-5000er-Serie.

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Ähnlich wie bei AMD bietet auch NVIDIA® im Grunde drei Hauptkategorien für den Mainstream-Bereich an. Dabei ist mittlerweile die GTX™-1000er-Serie als Einstiegs-Kategorie anzusehen. Allerdings laufen diese GPUs mit zunehmendem Maße aus, sodass sie nicht überall erhältlich sind.

Mit den GTX™-1600-Versionen wird der Mittelklasse-Bereich gebildet, der eine gute Performance liefert und derzeit mit zu den günstigsten NVIDIA®-Grafikkarten zählen. Die Oberklasse und der High-End-Bereich gehören den Raytracing-fähigen RTX™-2000er-Karten.

Bei NVIDIA® werden zudem „Zwischenstufen“ in den einzelnen Leistungsklassen durch die Modellbezeichnungen „Super“ und „Ti“ vorgenommen. Dabei bezeichnet „Super“ Modelle mit höheren Taktraten und mehr Shader-Einheiten, während die „Ti“-Versionen mit einem starken 11 GB Videospeicher auftrumpfen.

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Darüber hinaus warten beide Hersteller neben ihren Consumer-GPUs auch mit Grafikkarten für den professionellen Bereich auf. Bei AMD ist das die Radeon™-Pro-Serie und bei NVIDIA® die Quadro™-Reihe. Diese GPUs dienen vorwiegend dem Rendern von 3D-Grafiken und großen Baugruppen.

Besondere Features von AMD

  • Radeon™ Software Adrenalin
  • Radeon FreeSync™
  • FidelityFX
  • Radeon™ Image Sharpening
  • Radeon™ VR Ready Premium
  • TrueAudio Next
  • Radeon™ Boost
  • Radeon™ Anti-Lag

Besondere Features von NVIDIA®

  • Echtzeit-Raytracing
  • DLSS 2.0
  • GeForce™ Experience
  • Game Ready – Treiber
  • NVIDIA® Studio
  • NVIDIA™ G-Sync®
  • NVIDIA® Ansel
  • NVIDIA® GPU Boost

Die Anforderungen an die Grafikkarte

Für den Office-Bereich

Die Anforderungen an eine Grafikkarte sind sehr individuell und richten sich in erster Linie nach dem anvisierten Einsatzzweck. Wer ausschließlich Office-Anwendungen nutzt und keine rechenintensive Aufgaben bewältigen möchte, benötigt keine High-End-GPU. In diesem Fall reichen oftmals schon die integrierten Grafikeinheiten der Prozessoren. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen möchte, sollte nicht zu viel Geld investieren. Eine Grafikkarte aus dem Einsteiger-Bereich reicht in diesem Fall vollkommen aus.

Mit einer RX 550 oder einer GT 1030 erhälst Du genügend Power für Multitasking-Aufgaben, dem Streamen von Filmen oder sogar zum Zocken älterer oder ressourcenarmer Games. Allerdings musst Du zumeist die Grafikeinstellung auf Medium bei einer Auflösung in Full HD stellen, damit die Bildwiederholungsrate im angemessenen Rahmen von ca. 40 Frames liegt

Grafikkarten-Empfehlung für Office-Anwendungen

Für Gaming-Anfänger

Im Gaming-Bereich sind die Anforderungen sehr unterschiedlich. Während der eine mit Full HD und einwandfreien Bildwiederholungsraten glücklich ist, strebt der andere eine möglichst hohe Auflösung an oder möchte neue Rekorde in den Benchmarks brechen. Da die Auswahl einer perfekten Grafikkarte von vielen Faktoren abhängt, können wir an dieser Stelle lediglich Empfehlungen für das Gaming-Segment aussprechen.

Wer mit Full HD zockt und nur ein kleines Budget zur Verfügung hat, sollte zu einer Einstiegs-GPU von AMD greifen. Diese bieten ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind aufgrund ihrer großen Videospeicher auch für kommende Games zukunftssicher. Zu empfehlen wäre die RX 590. Mit dieser erreichst Du selbst bei höchsten Grafikeinstellungen in Full HD mehr als 60 FPS und die Auflösung kann sogar nach oben geschraubt werden. Die Zusammenstellung eines Gaming-PCs für 500 Euro ist mit der RX 590 realisierbar.

Grafikkarten-Empfehlung für Einsteiger

Der Mittelklasse-Bereich

Im Mittelklasse-Bereich erhälst Du pure Power zu einem guten Preis. Mit der RX 5700 bleiben kaum Wünsche offen. Aktuelle Games performanen selbst in UHD mit über 60 FPS und in 4K-Auflösung mit durchschnittlich über 50 FPS. Eine ähnliche Leistung erbringt die RTX™ 2060, wobei sie in den Bildwiederholungsraten leicht den Anschluss an die RX 5700 von AMD verliert. In 4K erreicht der NVIDIA®-Ableger immer noch über 40 FPS und bietet folglich eine gute Leistung im Mittelklasse-Bereich.

Werden die Grafikeinstellung etwas heruntergeschraubt, steigen bei beiden GPUs in den Auflösungen Full HD, UHD und WQHD die Bildwiederholungsraten weit über 100 Frames per second. In 4K erreicht die RX 5700 fast 90 FPS, während die RTX™ 2060 knapp die 80er-Marke knackt. Insgesamt gesehen eignen sich beide Grafikkarten für ein exzellentes Gameplay ohne Ruckler und mit flüssigen Bildwiederholungsraten, wobei der AMD-Ableger leicht gegenüber dem NVIDIA® profitiert.

Damit die Grafikkarten ihr volles Potenzial entfalten können, benötigst Du mindestens einen Ryzen™ 5 oder einen Intel® Core™ i5. CPUs der Einstiegsklasse sind hingegen ungeeignet, weil sie die GPU in ihrer Leistung drosseln würden.

Grafikkarten-Empfehlung für die Mittelklasse

Der High-End-Bereich

Wer ganz oben mitspielen möchte, muss schon tief in den Geldbeutel greifen, wenn Raytracing in Echtzeit zu den Wunsch-Features gehört. Dies bietet momentan nur NVIDIA® an und hat sich damit eine gewisse Exklusivität gesichert, die sie sich teuer bezahlen lassen. Denn das High-End-Produkt von AMD mit der RX 5700 XT liefert auch eine exzellente Performance ab und ist für rund die Hälfte des Preises von einer RTX™ 2080 erhältlich.

Wer eine von den beiden Grafikkarten aus dem High-End-Bereich in Augenschein nimmt, benötigt auch eine leistungsstarke CPU. Für die RX 5700 XT empfiehlt sich beispielsweise ein Ryzen™ 7 2700X und für die RTX™ 2080 ein Intel® Core™ i7-8700. Schwächere Prozessoren führen auch hier zu Engpässen und Leistungseinbußen.

Darüber hinaus gehört natürlich ein entsprechender Monitor mit einer hohen Auflösung zur Grundausstattung, um die brillanten Szenen aktueller Games in ihrer vollen Vielfalt zu genießen. Achte des Weiteren darauf, dass der Strombedarf beider Grafikkarten nicht zu gering ausfällt und folglich ein Netzteil mit ca. 600 Watt Leistungsumsatz zum Pflichtprogramm gehört.

Grafikkarten für Enthusiasten

Das Segment der Enthusiasten gehört gänzlich NVIDIA® und wer schon bei den Preisen für High-End-Produkte des Herstellers eine Schnappatmung bekommen hat, sollte die RTX™ 2080 Ti komplett aus seinem Gedächtnis streichen. Denn mit einer Investition von über 1.000 Euro für eine Grafikkarte hört wahrscheinlich bei vielen Usern der Spaß auf. Immerhin wäre für dieses Budget ein Komplett-System mit erstklassigen Hardware-Komponenten realisierbar.

Doch sei es drum. Die RTX™ 2080 Ti gehört zur absoluten Spitzenklasse und liefert einen 11 GB großen Videospeicher sowie Taktfrequenzen von 1.815 MHz im Boost-Modus. Damit Spitzenwerte von fast 170 FPS in Full HD und 75 FPS in 4K ohne Grafikeinbußen erreicht werden, benötigt die GPU einen 32 GB großen Arbeitsspeicher sowie einen Intel® Core™ i7-9700KF an ihrer Seite, die erneut stark ins Budget schlagen, weshalb der Aufbau eines solchen Systems für viele Gamer im Bereich der Utopie liegt. Denn warum sollte Geld verschwendet werden, wenn günstigere Alternativen eine ebenfalls sehr gute Performance offerieren?

Aus diesem Grund können wir die RTX™ 2080 Ti nur denjenigen empfehlen, die neue Benchmark-Rekorde brechen möchten und für die das Budget keine Rolle spielt. Alle anderen sollten sich an unsere Tipps aus dem Mittelklasse- und High-End-Bereich halten.

Fazit

Bei der Auswahl einer geeigneten Grafikkarte gilt es, einiges zu beachten. Wie unser Beitrag gezeigt hat, steht nicht nur die angestrebte Performance im Mittelpunkt, sondern auch die Fragen nach der
Monitorauflösung sowie der Kompatibilität mit dem Prozessor. Darüber hinaus muss das Mainboard auf einem relativ aktuellen Stand sein und einen PCIe-x16-Anschluss anbieten. Ist dies nicht der Fall, müssen sämtliche Hardware-Komponenten ausgetauscht
werden.

Das Hauptaugenmerk sollte zudem auf dem Zusammenspiel zwischen GPU und CPU liegen. Nur mit einem entsprechenden Prozessor kann die Grafikkarte ihre volle Leistung entfalten.

Ob Deine CPU zu der anvisierten GPU passt oder ob sich ein unschöner CPU-Flaschenhals ergibt, ermittelst Du mithilfe des Bottleneckers, der Dich nicht nur auf etwaige Inkompatibilitäten hinweist, sondern auch Prozessoren zu der Grafikkarte empfiehlt.

In puncto Performance bieten heutige GPUs für jede Preisklasse ein entsprechendes Modell an, mit dem Du zumindest in Full HD auch aktuelle Games zockst, ohne dabei die Grafikeinstellungen auf ein Minimum zu reduzieren. Letztendlich ist für die Auswahl einer GPU vor allem die Monitorauflösung, das Budget sowie die angestrebte Leistungsklasse entscheidend.

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