Ask the Gamer

Seit August letzten Jahres ist es nun auch in Videospielen erlaubt, Hakenkreuze bzw. Nazisymboliken mit einzubauen und auf dem deutschen Markt zu verkaufen. Unter anderem das neue Spiel „Wolfenstein: Youngblood“ nutzt diese Möglichkeit. Doch längst nicht alle Spieleanbieter wollen da mitziehen. 

Laut der sogenannten Sozialadäquanzklausel des § 86a Abs. 3 des Strafgesetzbuches (StGB) von 2018 rückten Games immer mehr in Richtung Kunst und Kultur. Und da die Kunst auch politisch sein und Geschichte bewerten darf, haben nun auch (unter Auflagen) Videospiele die Möglichkeit, Symbole des Nationalsozialismus zu zeigen. Einem der ersten Spiele, das diese Möglichkeit eingeräumt wurde, ist Bethesdas „Wolfenstein: Youngblood“. Der Titel spielt in einer fiktiven Welt, in der Nazis den Krieg gewonnen haben. Dementsprechend „muss“ die Spielwelt mit allerlei Hakenkreuzen befüllt sein. Einen historischen Mehrwert bietet das Game natürlich nicht. Vielmehr ist es reine Unterhaltung und dennoch darf das Spiel unzensiert erscheinen. Publisher Bethesda gibt dabei den deutschen Spielern die Wahl zwischen einer zensierten und einer internationalen Version. Und mit letzterer haben Händler und Streamer so ihre Probleme. So stellen etwa die Media-Saturn-Kette und Microsoft Deutschland nur die deutsche Version zur Verfügung, da man immer noch ein gewisses Risiko im Verkauf sieht. Denn auch wenn ein Spiel freigegeben wurde, kann es wegen der Nutzung verfassungfeindlicher Symbole immer noch im Nachgang verboten werden. Ein großes Risiko – gerade für Streamer. Denn sollte es zu einem solchen Verbot kommen, könnten sie über bereits hochgeladene Videos belangt werden. Große Streamer wie Gronkh haben sich daher entschlossen, der internationalen Version des Spiels nicht weiter zu folgen.

Für viele war die USK-Freigabe ein wichtiger Schritt, um Videospiele endlich offiziell als Kunst einstufen zu können. Solang sich aber nichts an der Möglichkeit einer nachträglichen Beurteilung ändert und die Lage damit weiterhin nicht endgültig geklärt bleibt, werden sich wohl auch in Zukunft viele Händler und Gamer gegen solche Versionen entscheiden.

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