Ask the Gamer

Über 90 Firmen schalten auf Facebook keine Werbung mehr. Konzerne wie Coca-Cola, Levi’s, Starbucks, The North Face oder Honda protestieren gegen Hassbotschaften in Social Media. Damit wollen Sie ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Hass und alternative Nachrichten setzen. 

Es ist kaum möglich, sich dem zu entziehen. Es kursieren zu viele alternative Nachrichtenseiten, Hassposts und dubiose Artikel auf Facebook. Die Möglichkeit, seine Ansichten mit der ganzen Welt sofort zu teilen, hat auch seine Schattenseiten. Von Angstwerbung, zu pseudowissenschaftlichen Artikeln oder Hetze – alles ist auf Facebook zu finden. Menschen konsumieren Kanäle, die Ihre Weltanschauung bestätigen. Das ist vor allem in Amerika zu einem großen Problem geworden. Oft werden Angstbotschaften oder ähnliches als Werbemittel eingesetzt. Da die Politik versagt, wollen Konzerne nun Facebook zwingen, mehr zu regulieren.  

Ausgelöst von George Floyds Tod ist eine Diskussion über Rassismus und Hass im Gang. Als Zeichen der Solidarität, und um Facebook zum Handeln zu zwingen, haben viele Superkonzerne Ihre Werbeanzeigen bei Facebook eingestellt. Facebook nimmt durch Anzeigen seinen größten Profit ein. Die Aktion läuft seit zwei Wochen unter dem Motto #StopHateForProfit  und nimmt seitdem immer mehr Fahrt auf. Nach der kurzen Ruhe vor dem Sturm ist die Facebook Aktie am 24. Juni stark eingestürzt. Inzwischen erholt sie sich langsam.  

MF
Die Hoffnung ist, dass sich Facebook durch den finanziellen Verlust gezwungen fühlt, etwas zu ändern. Andere Internet-Riesen arbeiten bereits an Veränderungen. So hat Google in einem Update seiner Werberichtlinien Clickbait und Angstwerbung verboten. Twitter hat angefangen, nicht fundierte Aussagen, wie von Donald Trump, zu markieren. Facebook ist in der Werbewelt noch mit ganz vorn, reguliert aber wenig. Unternehmen erreichen auf der Plattform Millionen von Kunden und können dort Ihr Image pflegen. Den Firmen, die Facebook boykottieren, geht es aber natürlich nicht nur um die „gute Sache“. Diese befürchten, dass ein Backlash auf Facebook auch ihr Image schwächen könnte. Sie wollen sich mit Ihrem Protest von leidlichen Hassbotschaften und Kritik distanzieren. 

Facebook will jetzt verstärkt regulieren. Die KI scheint hierfür aber noch nicht bereit zu sein. Wie schnell sich eine geeignete Lösung implementieren lässt, ist noch unklar. Was denkt Ihr über die gesamte Entwicklung? Nennt uns Eure Meinung. 

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