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Testers Keepers: MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X 6GB

Seit Anfang des Jahres füllt die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X 6GB die Lücke zwischen der 5500er und 5700er Reihe. Gute Kühlleistung, geringere Latenz, bessere Reaktionszeit – kurzum: ein optimiertes Spieleerlebnis mit 6GB Kapazität. Ob die Grafikkarte mit PCle 4.0 Anschluss im Test ein solides Mittelklasse-Image halten kann, haben wir vom 13.04. – 19.04.2020 im Rahmen unserer Testers Keepers Aktion ergründet. Das denkt unser Tester Axel:

 

TK MSI 5600XT

 

Hey Mindfactory- Community,

mein Name ist Axel und ich habe von Mindfactory im Rahmen der Testers- Keepers Aktion die MSI Radeon“ RX 5600 XT GAMING X 6GB Grafikkarte bekommen. Jetzt, nachdem ich die GPU bekommen und ausgiebig getestet habe, möchte ich euch von meinen Erfahrungen berichten. Zunächst, mein Testsystem:

  • GPU: MSI Radeon RX 5600XT Gaming X 6GB
  • CPU: Ryzen 3 3200G
  • Mainboard: Gigabyte Aorus B450 PRO ( aktuelles BIOS)
  • RAM: 16GB (2x8192GBMB) G.Skill Aegis DDR4-3000
  • SSD: 240 GB WDS240G2G0B
  • Netzteil: Be Quiet! Pure Power 11 500W.

Design & Verarbeitung

Das Design der Grafikarte bewerte ich als sehr gut. Als hervorragend empfinde ich die Kühlung. Auf der Platine wurde ein sehr massiver Kühlkörper angebracht. Die Lüfter sind spezielle Torx 3.0 Lüfter, das ist eine Mischung aus traditionellen Lüfterblättern und solchen mit steileren Klingen. Durch diese Technik wird der Luftstrom beschleunigt und die Wirksamkeit erhöht. Nicht nur visuell macht der Kühlkörper was her, sondern auch funktionell, doch dazu später mehr. Die Karte hat hell leuchtende RGB- LEDs, die über das Dragons Center, das zugehörige Programm von MSI gesteuert werden können.

Montage & Installation

Bei der Montage wird die Grafikkarte in einen PCI- Express Port gesteckt. Für die Spannungsversorgung werden zwei 8- polige VGA Anschlüsse vom Netzteil benötigt. Meistens benötigt die GPU nicht mehr als 150 Watt, die Leitungen sind jedoch für 300 Watt ausgelegt. Durch die geringere Last werden sie selten warm.

TK MSI Radeon Bild1Als ich die Grafikarte eingebaut habe, hat dies auf Anhieb gut geklappt. Ich habe den richtigen Sitz im PCI- Express Port überprüft und die Spannungsversorgung gesteckt. Das System hat problemlos gebootet. Nun wollte ich die Treiber über die AMD Homepage aktualisieren. Dafür habe ich mir die Adrenalin 2020 Edition 20.4.1 runtergeladen und gestartet. In der Hoffnung, dass die Treiber gut funktionieren werden, habe ich mit einer Aktualisierung gestartet. Das Update führte jedoch zum totalen Desaster. Die Anzeige wollte keine andere Auflösung als 640*480 zulassen. Das schlimmste war jedoch, dass ich nicht mehr die Treiberaktualisierung zurücksetzen konnte, weil durch die verminderte Anzeige vieles nicht mehr anklickbar war. Daraufhin informierte ich mich über Möglichkeiten der Treiberwiederherstellung. Das dedizierte Programm vom Hersteller AMD Cleanup Utility hat leider nur dazu geführt, dass ich überhaupt kein Bild mehr bekommen habe. Es folgte eine lange Odyssee. Ich benutzte die Onboard- Grafikkarte um Windows neu aufzusetzen, aber die GPU wollte immer noch keine Anzeige widergeben. Nach einer Treiberreinigung mit DDU und erneuter Installation der AMD Grafiktreiber (V. 20.2.2) habe ich wieder ein Bild auf der Grafikkarte bekommen, jedoch nur in der Auflösung 640*480. Auf Anraten der Community habe ich einen Versuch mit manuellen Treibern ohne AMD Adrenalin Software unternommen, doch das hat keine Veränderung gegenüber einer Installation mit Adrenalin Software gezeigt. Als die Grafikkarte wieder ein Bild angezeigt hat, versuchte ich eine Windows 10 Neuinstallation, doch das System wollte einfach nicht die Windows DVD booten, dies klappte nur über die Onboard- Grafik. Das hätte nichts verändert, also besorgte ich mir einen älteren Treiber von AMD in der Hoffnung, dass dieser die Situation verbessert. Ich installierte die Treiberversion 19.12.1, nachdem ich wieder mit AMD Cleanup Utility und DDU eine Reinigung alter Daten vollzogen habe. Trotz älterer Treiber hatte ich immer noch eine kleine Auflösung, doch das Fenster der Adrenalin Software von 2019 war kleiner, wodurch es mir möglich geworden ist über den Menüpunkt Anzeige in der Adrenalin Software die Auflösung manuell auf 1920*1080, also Full HD, zu setzen. Endlich war ich am Ziel angekommen und ich konnte alles klar auf meinem Monitor in hoher Auflösung anzeigen. Nun folgte noch ein Update über AMD Adrenalin von 19.12.1 auf 20.2.2. Nachdem Update musste ich die Auflösung wieder manuell über die AMD Adrenalin Software regeln, aber das war dieses Mal kein Problem mehr, weil die Auflösung abgespeichert war.

Um es kurz zu sagen, Montage im Case top, Treiber flop. Ich habe das Internet während meines Problems durchforscht und viele Personen ärgern sich wegen der Treiber oder der AMD Adrenalin Software. Ich hoffe, dass dies kontinuierlich verbessert wird und die Problem von AMD bald gelöst sind.

Leistung

Wie schon angesprochen ist die Kühlung nicht nur ein visuelles Meisterstück sondern auch von der Leistung her grandios. Eine spezielle Aluminiumplatte kühlt die Grafikkarte im Bereich des Spannungseingangs. Der massive Kühlkörper leitet die Wärme durch eine gute Aerodynamik so gut, dass im Office Betrieb meistens die Lüfter nicht arbeiten. Dafür sorgt eine spezielle Technik Zero Frozr, welche die Lüfter bei geringer Belastung komplett anhält. Man kann über die Software Zero Frozr ein- und ausschalten sowie eine temperaturabhängige Lüftersteuerung vornehmen. Während meines Computerbetriebes war ich mit der Kühlleistung sehr zufrieden, denn die Lüfter wurden je nach Bedarf angesteuert. In der Praxis kam ein kurzzeitiges ein- und ausschalten bei Officeanwendung, die Temperatur war dabei relativ stabil bei 30 Grad Celsius während im Spielbetrieb je nach momentaner Last der Lüfter zwischen 0% und 71% seiner maximalen Drehzahl arbeitete. Selbst beim Benchmarktest wurde die Temperatur meiner Grafikkarte nicht um 58 Grad Celsius überschritten. Es hat mich sehr beeindruckt, dass die Lüfter erst nach 50 Sekunden des Benchmarktestes angefangen haben zu rotieren. In meiner mehrstündigen Spielesession wurde die Grafikkarte ca. 45 Grad Celsius warm. Die Performance beim Spielen war stets grandios. Ich habe zwar nur in Full HD gespielt und damit bei allen Spielen mehr als 60 FPS erreicht, doch auch in 4K Auflösung sind bei den meisten Spielen mehr als 30 FPS drin. Beim 3D Mark Full HD Stresstest hatte die GPU zwischen 45-55 FPS Einbrüche gehalten. Beim Time Spy Stress Test hat mein Testsystem 98,9% erreicht. Die Ergebnisse des 3D Mark Benchmarks findet ihr im Anhang (im Forum). Abschließend wollte ich noch erwähnen, dass ihr unbedingt die BIOS Version eurer Grafikkarte kontrollieren müsst. Nicht alle Grafikkarten wurden auf den aktuellsten Stand vor dem Verkauf gebracht. Mit einem aktuellen BIOS wird die Leistung um gute 2 FPS erhöht.

Preis-/Leistungsverhältnis & Vergleich zu anderen GrafikkartenTK MSI Radeon Bild2

Die Radeon 5600 XT ist im Prinzip eine Light Version der Radeon 5700. Zusammen mit der RX 5500 teilen sich die 3 GPUs dieselbe RDNA- Architektur, die von TSMC produziert wird. Das 7-nm FinFET- Verfahren ist eine besonders fortgeschrittene Art der MOSFET- Technik bei GPUs. AMD verspricht durch diese Technik einen besonders hohen Wirkungsgrad der GPUs. Das bedeutet, dass eine graphische Leistung mit weniger Watt erzielt werden kann, als es bisher üblich war. Sowohl bei der Radeon RX 5700 als auch auf der RX 5600 XT kommt der RDNA- Chip Navi 10 zum Einsatz, aber die Taktrate der RX 5600 XT ist um 0,4 GHz geringer als die der Radeon RX 5700, die üblicherweise mit 1,7 GHz arbeitet. Im Preisvergleich kostet die MSI Radeon RX 5700 29 Euro mehr als die MSI Radeon RX 5600 XT. Für den Mehrpreis von 29 Euro erhält man eine höhere Taktrate sowie 2 GB mehr Grafikkartenspeicher, was ein wirklich guter Deal ist, deswegen würde ich eher zur RX 5700 tendieren um eine zukunftssichere Grafikkarte zu bekommen. Darüber hinaus sollte man auch eine MSI RX 5500 in Betracht ziehen, da sie für knapp 200 Euro deutlich unter dem Preis der größeren Bruder ist, aber trotzdem mit 8 GB Grafikkartenspeicher und guten Spezifikationen herausstechen kann. Wer nicht 4K sondern lediglich Full HD Auflösung darstellen will, wird bestens mit der MSI RX 5500 bedient werden und wird sich dabei auch über eine kleinere Stromrechnung bekommen. Am Ende des Tages fragt man sich, welche Zielgruppe mit der Grafikkarte erreicht werden sollte. Jemand der viel Leistung und auf 4K in Ultra spielen möchte, wird eher zur MSI RX 5700 greifen und jemand, der ein etwas günstigeres System zusammenstellen möchte wird eher zur MSI RX 5500 greifen. Glücklicherweise habe ich eine Antwort auf diese Frage gefunden. Die MSI RX 5600XT ist die direkte Konkurrenz zu der ca. 40 Euro teureren MSI Geforce GTX 1660 Ti. Die Performance scheint bei der RX 5600XT meistens besser zu sein als bei der Geforce GTX 1660 Ti. Wer jedoch von Nvidia mehr überzeugt ist als von AMD wird auch dann meistens zu Nvidia greifen, wenn die AMDs Modell von der Performance besser zu sein scheint.

Fazit

Zusammenfassend kann ich jedem diese Grafikkarte empfehlen, der vor allem in Full HD Auflösung spielen möchte mit der Option irgendwann auf 4K zu wechseln. Denen, die nur bei Full HD bleiben wollen, empfehle ich eher die MSI RX 5500 und denen die vor allem auf 4K setzen wollen, empfehle ich es eher die 29 Euro in die Hand zu nehmen und auf die MSI RX 5700 zu setzten. Trotz schlechter Erfahrung mit den Treibern hoffe ich, dass euer Exemplar der 5000er- Serie keine Schwierigkeiten macht und ihr ungestört eure Grafikkarte genießen könnt.

 

 

Was sagt Ihr? Reichen euch 6GB, oder nehmt Ihr doch lieber mehr Geld in die Hand, um mehr Kapazität zu haben? Mehr Meinungen zur hier getesteten Grafikkarte findet Ihr im Forum.

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