Weniger Verzerrungen, schonender für die Augen, größeres Sichtfeld und Panoramasicht: Curved Monitore sind die neuen Stars unter den Bildschirmen und werden nicht nur für Gaming, sondern auch für Büro- oder Privatbedarf beworben. Mit der Hilfe von drei fleißigen Testern haben wir uns auf diesen rasant wachsenden Markt getraut, um in Zusammenarbeit mit MSI zu sehen, was diese neue Generation Bildschirme kann. Spezifisch fand dies als Testers-Keepers Aktion mit dem MSI Optix G27C4 statt, welchen unser Tester Stefan wie folgt bewertete:
Im Rahmen der Tester Keepers Aktion von Mindfactory wurde mir das folgende Produkt, ein MSI Optix G27C4, kostenfrei zum Testen zur Verfügung gestellt. Auch wenn knapp zwei Wochen kein sonderlich langer Zeitraum ist, reicht es doch um einen ersten groben Eindruck zu gewinnen.
Kurzform (tl;dr – Variante):
Der MSI Optix G27C4 ist ein 27 Zoll Curved Gaming Monitor mit FullHD Auflösung welcher zwar ein paar kleinere (Schönheits-)Fehler besitzt, im Großen und Ganzen aber ein solides Produkt zu einem vernünftigen Preis darstellt.
Pros:
- benötigt wenig Platz,
- zeitloses Design
- schnelle Reaktionszeit
- satte Farbdarstellung
- vielfache Einstellmöglichkeiten
- leicht bedienbares OSD
Cons:
- Kein integrierter USB-HUB
- nicht höhenverstellbar
- only FullHD auf 27 Zoll
- Gamma nicht manuell einstellbar
- kein beigelegtes DisplayPort Kabel
Verpackung – Montage – Zubehör
Der MSI Optix G27C4 wird, entgegen üblicher Marketingstrategien für ‑Gaming-Produkte, in einem ‑schlichtenbraunen Karton geliefert. Auf beiden Seiten sind die werbewirksamen Eigenschaften des Geräts in schwarzer Beschriftung aufgedruckt.
Im Karton ist das Panel selbst, wie üblich, zwischen zwei EPS (Styropor) Verpackungsteilen sicher gegen Beschädigungen beim Transport verpackt.
Neben dem Panel an sich befindet sich in der Verpackung noch der Standfuß (Fuß und Hals), 4 Schrauben für diesen, eine Blende für die Rückseite des Panels an welcher der Standfuß montiert wird, Netzteil und Netzkabel, Dokumente (Garantieheft, Kurzanleitung und Werbung) sowie lediglich ein kurzes HDMI Kabel, dies wird später, bei den Leistungsangaben, nochmals eine Rolle spielen.
Die Montage selbst sollte für Niemanden ein Hexenwerk darstellen, es wird lediglich ein Schraubendreher benötigt. Am Standfußhals befinden sich zwei Nasen, welche in zwei dazu passenden Öffnungen auf der Rückseite des Panels verschwinden. Anschließend wir der Hals mit den 4 mitgelieferten Schrauben verschraubt. Anschließend wird der Fuß am Hals mittels Flügelschraube befestigt (Es lässt sich natürlich auch zuerst der Fuß am Hals befestigen).
Design – Verarbeitung – Ergonomie
Montiert und aufgestellt macht der Monitor einen guten Eindruck. Positiv überrascht hat mich direkt die geringe Tiefe, die der Monitor trotz Dreibeinstandfuß benötigt. Das Kunststoffgehäuse macht einen gut verarbeiteten Eindruck und der Standfuß erfüllt seine Aufgabe einwandfrei. Die einzelnen Komponenten fügen sich zu einem, aus meiner Sicht, schlichten, aber zeitlosen modernen Design zusammen. Während der untere Bildschirmrand ca. 2,6 cm Höhe besitzt ist der Bildschirmrand an den Seiten und oben lediglich ~ 0,2 cm breit. Das Panel selbst hat an den Seiten und oben einen ‑schwarzen Randvon 0,5 cm Breite.
Dies sollte man bei der Ausrichtung des Monitors beachten, um keine Fingerabdrücke auf dem Panel zu hinterlassen. Ausrichten lässt sich der Monitor lediglich in seiner Neigung. Über die Möglichkeit den Monitor in seiner Höhe zu verstellen verfügt dieser nicht, aus meiner Sicht ein Minuspunkt. Ebenfalls verfügt der Monitor über keine Pivot-Funktion (Monitor um 90° drehen), was bei einem Curved-Monitor aber verständlich ist.
Die Neigung ist im Rahmen von -5° nach vorne und maximal 20°nach hinten wiederum völlig ausreichend.
Zum Aufruf und zur Navigation im Monitormenü befindet sich ein Joystick auf der Rückseite rechts unten (Ausgehend von einer Position vor dem Monitor). Die Bedienung und Navigation mit diesem funktioniert, entgegen meiner ersten Erwartungen, erstaunlich gut.
Bedienung – Leistung – Technische Details
Der Monitor verfügt über zwei HDMI- (1.4b), einen Displayport- (1.2a) und einen AUX-Kopfhöreranschluss. Über einen USB-Hub verfügt der Monitor leider nicht. Man mag unterschiedlicher Auffassung darüber sein, ob dies nun einen Minuspunkt darstellt, generell finde ich die Möglichkeit mal eben ein USB-Gerät am Monitor anzuschließen äußerst praktisch. Es erspart einem ein weiteres Gerät auf dem Schreibtisch.
Über integrierte Lautsprecher verfügt der Monitor ebenfalls nicht, was ich wiederum positiv finde. Integrierte Lautsprecher sind häufig von minderer Qualität und/oder bieten nur eine geringe Klangtiefe. Zumeist finden sich diese in Bürogeräten. Das der MSI Optix G27C4 aber als Gamingmonitor vermarktet wird ist das Fehlen eben solcher Lautsprecher nur konsequent. Die große Mehrheit der Spieler dürfte sowieso Kopfhörer oder externe Lautsprecher nutzen.
Die Refresh-Rate des Monitors wird sowohl auf der Verpackung als auch auf der Produktseite von MSI mit 165Hz angegeben. Lediglich am Ende der offiziellen Systemspezifikationen unter „Note“ befindet sich die Anmerkung, dass mit einem HDMI Anschluss lediglich 144Hz erreicht werden. Um die vollen 165Hz nutzen zu können muss der Monitor über den Displayport angeschlossen werden. Aus meiner Sicht gehört auf die Verpackung zumindest der Hinweis, dass für die 165Hz ein entsprechendes Kabel separat erworben werden muss.
Der Monitor verfügt über AMDs FreeSync Technologie welche der Vermeidung von Screen Tearing, ruckeln und Eingabeverzögerung dienen soll. Um dies zu nutzen ist jedoch eine AMD GPU vonnöten. Da ich aktuell eine Geforce GTX970 nutze konnte ich dies nicht testen.
Mit seinen 27 Zoll und lediglich einer FullHD Auflösung (1920×1080) liegt der Monitor bei einer Pixeldichte von 82 Pixeln pro Zoll. Laut verschiedener Technikseiten im Internet liegt der Idealwert eigentlich bei 110 Pixeln pro Zoll. Die breite, gesättigte Farbpalette in Verbindung mit dem hohen Kontrast und einer hohen Bildwiederholfrequenz schaffen hier aber erfolgreich einen Ausgleich.
Das On Screen Display, welches wie bereits erwähnt über einen Joystick auf der Rückseite bedient wird, kommt mit verschiedensten Einstellungsmöglichkeiten daher. Am oberen Rand werden die wichtigsten aktuellen Einstellungen angezeigt. Es gibt verschiedene Voreinstellungen für unterschiedliche Arten von Spielen, welche Gamma und Farbe verändern. Es gibt die Möglichkeit sich in der Bildschirmmitte ein Fadenkreuz anzeigen zu lassen, persönlich aus Spielersicht sehe ich das schon recht fragwürdig. Über den Reiter „Nachtsicht“ lässt sich die Schattenqualität anpassen. Allerdings gibt es hier keine Möglichkeit den Gamma Wert manuell festzulegen, es lässt sich lediglich aus verschiedenen Voreinstellungen wählen. Daneben befinden sich noch weiter Optionen, beispielsweise zum Anzeigen der Framerate oder um einen Timer zu stellen. Unter dem Menüreiter „Bild“ lässt sich der Monitor entsprechend kalibrieren. Die Bedienung des OSD funktioniert mittels des Joysticks tadellos.
Ein kurzer Test des Monitors mittels ‑EIZO Monitor Test (kurzer Test zur Überprüfung von Bildschärfe, Farbdarstellung, Viewing Angle, Schärfe, Pixelfehlern und Reaktionszeit) ergab ein positives Bild. Bezüglich der Reaktionszeit sollte man anmerken, dass es sich bei den angegebenen 1ms MPRT (Moving Picture Response Time alternativ zu Grey to Grey (GtG)) um eine reine Herstellerangabe handelt. Der Hersteller ist darauf bedacht diese Zahl so gering wie möglich zu halten. Wie dieser Wert genau ermittelt wird würde hier den Rahmen sprengen man kann es aber ähnlich zu den Verbrauchsangaben eins Fahrzeugs sehen. Die Herstellerangaben nach vorgeschriebenen Richtlinien weichen von den realen Verbräuchen ab. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass der Monitor langsam sei Verzögerungen oder ähnliches konnten nicht festgestellt werden.
Im Vergleich zu meinem Dell 24 Zoll muss ich sagen, dass der Curved-Monitor einen größeren Eindruck hinterlassen hat, als ich zunächst annahm. „Intensiveres Spielerlebnis“ ist ja eine beliebte Marketingaussage traf auf mich aber voll und ganz zu. Es gibt mir auf dem MSI tatsächlich das Gefühl tiefer in die jeweilige Spielwelt einzutauchen, zumindest bei First-Person-Titeln. Ein weiteres Sichtfeld bei anderen, beispielsweise Strategie-, Spielen kann ich jedoch nicht bestätigen. Getestet habe Ich den Monitor u.a. mit The Outer Worlds, Warframe, Path of Exile und WoWs und bin durchweg mit seiner gebotenen Leistung zufrieden.
Preis-Leistung / Fazit
Was uns zum abschließenden Punkt bringt. Der MSI Optix G27C4 ist aktuell am Markt für um die 300.- € zu haben. Wer Glück hat kann aus meiner Sicht sogar ein echtes Schnäppchen machen und nur um die 250.- € zahlen. Aber selbst die 300.- € sind in meinen Augen ein äußert fairer Preis für ein Gerät mit lediglich kleinen Schönheitsfehlern.
Wen diese nicht stören, FullHD als Auflösung ausreicht und aktuell einen GamingMonitor sucht kann bei diesem Produkt sorgenlos zugreifen.
Was sagt Ihr zum MSI Optix G27C4? Sind die kleinen Abstriche bei dem Preis für Euch verkraftbar? Teilt Eure Meinung dazu gerne im Forum.
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