Ein futuristisch wirkender Bildschirm, der matt ist und auch noch die Augen schont? Der Traum eines jeden Gamers mit kleinem Budget scheint sich mit dem MSI G241VC Curved Monitor erfüllt zu haben. Seit Ende letzten Jahres im Sortiment, haben wir auch diesen Monitor auf die Probe gestellt und ihn an fünf kritische Stimmen unserer Community weitergegeben, die ihn im Rahmen der Testers-Keepers Reihe auf Herz und Nieren geprüft haben. Das Urteil: ein solider Curved Monitor in seinem Preissegment. Was unser Tester Andi zu sagen hat, lest Ihr hier:
Design:
Der Bildschirm wirkt mit seinem matt-schwarzen Rahmen und den fehlenden (sonst für MSI typischen) LED Einlassungen schlicht, wobei eben diese Schlichtheit ihm eine gewisse Eleganz zukommen lässt. Der Rahmen fällt sehr schmal aus, ist dabei jedoch noch dick genug, um eine anständige Webcam daran zu befestigen (Streaming Hallo!).
Das matte Display passt nicht nur zum restlichen Design, sondern erfreut den fensternahen PC-Nutzer auch durch die nicht vorhandene Lichtreflektion. Mit einem Seitenverhältnis von 16:9 entspricht der Monitor dem heutigen Standard. Die Bildschirmdiagonale beträgt 59,94cm, also ganz knapp unter 24 Zoll. In der Nutzung wirkt das Bild allerdings ein wenig größer, als man bei dieser Zahl erwarten würde. Dies ist dem gebogenen Panel zu verdanken, hierzu jedoch später mehr. Der Bildschirm selbst steht auf einem Y-förmigen Fuß aus Aluminium, was nicht nur aus designtechnischer Sicht eine gute Entscheidung war, sondern auch in Puncto Stabilität. (Der Bildschirm fällt ohne Fuß wider den Erwartungen recht leicht aus. Der im Gegensatz dazu schwere Aluminiumfuß hat daher selbst bei den wackeligsten Tischen nicht zu kämpfen.) Auf der Rückseite besitzt der Monitor eine Art Verdeck aus Plastik, welches die Anschlüsse des Bildschirms verbirgt. Dadurch wirkt der Monitor auch von hinter sehr aufgeräumt, allerdings bin ich persönlich kein großer Fan von der daraus resultierenden Kabelführung. Gut schaut es trotzdem aus! Am vorderen unteren Rahmen befindet sich mittig der leicht silberschimmernde MSI-Schriftzug. Am rechten unteren Eck befindet sich die Beschriftung der Knöpfe für den Strom und die Menüführung. Diese sind allerdings recht schlecht ohne direktes Licht zu erkennen, was hier ein Manko darstellt. Die Knöpfe selbst, befinden sich an der Unterseite des Monitors.
Verarbeitung:
Der Rahmen ist aus hochwertigem Kunststoff gefertigt und die einzelnen Elemente des Rahmens sind mit gutem Lückenschluss zusammengefügt. Die Knöpfe des Monitors wirken im Gegensatz zu der restlichen Verarbeitung nicht sehr wertig, was besonders nach mehrmaligem Drücken auffällt. Schade! Die Bildschirmoberfläche kommt ohne Kratzer, oder derartiger Mängel daher. Der Aluminiumfuß ist wie bereits im Punkt Design beschrieben, ein absolutes Plus, was auch für die Verarbeitung gilt. In meinem speziellen Fall hat das Panel einen toten Pixel, was allerdings ein häufiger Produktionsfehler aller Arten von Monitoren ist. Mich stört es nicht, da es sich hierbei um ein Low-Budget Gerät handelt und man den Fehler kaum wahrnimmt, allerdings mag es den ein oder anderen Nutzer stören.
Montage:
Das Befestigen des Monitors am Fuß ist mit zwei Schrauben getan und könnte leichter nicht sein. Der Fuß selbst besteht aus dem Y-Förmigen Bodenstück und dem nach oben führenden Hals. Beide Teile fügt man mit einer Schraube zusammen. Kein Problem. Leider lässt sich der Bildschirm nicht in der Höhe verstellen. Beachtet man also die Regeln des gesunden Sitzens (Knie und Arme im rechten Winkel, Bildschirmoberkante auf Augenhöhe), so benötigt man eine Erhöhung, um darauf den Monitor zu platzieren. Es wird keine zusätzliche Software benötigt, um den Bildschirm in Betrieb zu nehmen. Kabel rein, Rechner an, Easy Peezy Plug `n Play. Das bereits erwähnte Verdeck der Anschlüsse an der Rückseite des Monitors wirkt nicht sonderlich stabil, daher empfiehlt es sich nicht allzu viel Kraft auf eben dieses Teil auszuüben. Für Nutzer, die den Monitor häufiger ab- und anschließen ist es ratsam, das Verdeck nicht zu nutzen, da nach erster Einschätzung eben dieses Teil keine lange Lebensspanne besitzt
Leistung:
Der G241VC besitzt eine Full-HD Auflösung von 1920×1080, was dem heutigen Standard entspricht. Das Panel selbst ist ein VA-Panel (Vertical Alignment), wodurch der Bildschirm einen bemerkenswert guten Kontrast von 3000:1 liefert. Die sonst in dieser Preisklasse zu findenden TN-Panel (Twisted Nematic) kommen im Vergleich mit einem Kontrastwert von 1000:1 daher und wirken dementsprechend eher gräulich, wo das Bild eigentlich schwarz sein sollte. Die Farbtreue des VA- Panels ist ebenfalls um Welten besser als die eines üblichen TN-Panels, was besonders bei bunten Szenarien auffällt. Unterwasserwelt, fremder Planet, oder virtuelle Großstadt, die Farben knallen, die Schattierungen lassen sich sehen. Ganz an die Farbtreue eines IPS-Panels (In-Plane Switching) kommt unser VA-Panel natürlich nicht heran, allerdings muss es das auch nicht. Die Blickwinkelstabilität ist absolut ausreichend, was besonders dadurch verstärkt wird, dass es sich hierbei um ein Curved-Display handelt. Die Reaktionszeit des Monitors ist mit 1ms angegeben, was in Anbetracht der Bauart des Panels zwar nicht ganz erreicht werden kann, allerdings ist die leichte Augenwischerei bei der Angabe der Reaktionszeit leider industrieller Standard.
Nach einem ausgiebigen Test (League of Legends, Rainbow Six: Siege, Monster Hunter World) gab es im Bereich der Reaktionszeit allerdings nichts zu bemängeln. Möchte man auf Nummer sicher gehen und die bestmögliche Reaktionszeit erreichen, z.B. im Bereich des E-Sports, kommt man um den Kauf eines TN-Panels nicht herum. Die Bauart dieser Panels erlaubt eben einfach die besten Reaktionszeiten. Der G241VC hat eine Bildwiederholungsrate von 75Hz. Das heißt nichts anderes, als dass er 75 Bilder pro Sekunde darstellen kann. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele Bilder die Grafikkarte dem Bildschirm zur Verfügung stellt, der Bildschirm kann maximal 75 Bilder pro Sekunde darstellen. Der Unterschied zu den üblichen 60Hz Monitoren viel im Test durch eine sanftere, man möchte fast sagen geschmeidigere Bilddarstellung auf. Besonders für Nutzer mit einer guten Full-HD Grafikkarte sind hier die 75Hz ein guter Kompromiss zwischen Kosten und Bildwiederholungsrate. Die meisten neuen Spiel stemmt eine herkömmliche Full-HD Grafikkarte mit bis zu 90 Bildern pro Sekunde auf den höchsten Einstellungen. Die 75Hz lassen daher mehr tatsächliche Bilder zu, als ein normaler 60Hz Monitor. Die Option eines 144Hz Bildschirms klingt zwar verlockend, allerdings sollte die eigene Grafikkarte dann auch nahezu 144FPS stemmen, ansonsten holt man nicht die mögliche Leistung aus dem Bildschirm heraus, für die man gezahlt hat. Ein HDMI-Anschluss, sowie ein VGA-Anschluss sind vorhanden, jedoch kein DisplayPort. Warum man anstatt dem VGA-Anschluss (VGA ist eigentlich nur noch für das Nutzen eines Beamers relevant, da hier lange Zeit auf digitale Anschlüsse verzichtet wurde) nicht einen DisplayPort verbaut hat, ist mir ein Rätsel, besonders in Anbetracht des nächsten Features. Der Monitor unterstützt AMD FreeSync, was das Spielerlebnis durch die mit der Grafikkarte synchronisierte Bildwiederholung sehr verbessert, allerdings NUR wenn man eine AMD Grafikkarte besitzt. Nvidia arbeitet zwar mit Adaptive Sync gerade an einer Lösung, um die eigene Technik auch auf nicht dafür konzipierten Bildschirmen zum laufen zu bringen, aber dieser Spagat scheitert allerdings leider recht häufig daran, dass das Programm nur mit einer DisplayPort-Verbindung richtig funktioniert. Haben wir hier nicht, wir haben einen VGA-Anschluss, heißt AMD-GPUs sind beim G240VC klar im Vorteil.
Kommen wir zu guter Letzt zu einem der auffälligsten Features, dem Curved-Design. Nach wenigen Minuten hatte man sich an die Krümmung gewöhnt und besonders bei Spielen wie League of Legends viel auf: Die periphere Sicht dankt. Vielleicht handelt es sich hier auch um eine subjektive Einschätzung, jedoch zeigte der Switch auf den alten ‑Flat-Screen, dass hier tatsächlich schwerer viel, aus dem Augenwinkel Dinge wahrzunehmen. Zusätzlich wirkt der Display in der Nutzung ein klein wenig Größer als er tatsächlich ist, was die Krümmung durch den höheren Grad an Immersion erzeugt. Leider habe ich keinen Vergleich zu Monitoren mit anderen Krümmungsverhältnissen, denn es wäre interessant zu ermitteln, wie diese Empfindungen mit dem Krümmungsgrad variieren.
Nachtrag: Der Bildschirm verfügt über einen Blaufilter, hier Eye Saver genannt. Wer es nicht weiß, man macht die dunkleren Blau-Anteile des Lichts dafür verantwortlich, dass man schlechter müde wird, wenn man sich diesem Licht aussetzt. Nicht das man tatsächlich ‑nicht müde wird, dass wäre ja ein Ding, sondern dass der Körper nicht die notwendigen Mechanismen aktivieren kann, um sich selbst auf den Schlaf vorzubereiten. Man könnte an dieser Stelle noch eine Menge über Neurotransmitter sprechen, aber in aller Kürze, wer vor dem Schlafen gehen noch gern in den Bildschirm schaut, der muss sich hier durch die Blaureduktion weniger Gedanken um seinen Schlaf machen.
Preis-Leistungsverhältnis/Fazit:
Der momentane Kaufpreis auf mindfactory.de von 129 Euro (Stand 08.03.2020), grätscht mir ordentlich in die vorbereitete Vergleichsrecherche. Und das im positiven Sinne! War der Preis doch vor einer Woche noch bei rund 150 Euro. Tatsächlich würde ich mit Ausnahmen bei dem jetzigen Preis eine deutliche Kaufempfehlung ausstellen. Diese Kaufempfehlung ist nur dann eingeschränkt, wenn:
- du eine Nvidia-GPU benutzt. Dann heißt es leider für dich kein FreeSync und co. (VERBAUT DisplayPorts!)
- dich Curved-Bildschirme so gar nicht interessieren. Dann gibts gleiche Leistung auch billiger.
- deine Grafikkarte unter oder deutlich über 75fps ausspuckt. Ist man so bei 60fps im Schnitt, dann lohnt sich der Kauf eines 75Hz Monitors nicht. Spielst du mit 120fps und aufwärts, dann freut man sich zwar über die 15 Bilder mehr, allerdings sollte man dann direkt zu einem 144Hz Bildschirm greifen.
- du dich in höheren Auflösungen als Full-HD bewegst (Klarer Punkt, aber trotzdem wichtig).
Letztlich zeigt mein MSI Optix G241VC Test, dass Curved-Design nicht viel kosten muss. Der Monitor von MSI ist hochqualitativ verarbeitet, schaut schick aus, bietet gute Farben und einen herausragenden Kontrastwert. Die Reaktionszeit ist klar auf Gaming ausgelegt und zusätzliche Features wie FreeSync und die Bildwiederholungsrate von 75Hz lassen für den Preis keine Wünsche offen. Wer also einen Curved-Monitor sucht und in 1920x1080p für kleines Geld mehr aus seinen Lieblingstiteln herausholen will, der ist beim MSI Optix G241VC an der richtigen Adresse.
Was sagt Ihr zum G241VC von MSI? Muss es für euch überhaupt ein Curved Monitor sein oder seid Ihr mit einem klassischen Monitor zufriedener? Lasst es uns gerne im Forum wissen und tauscht euch dort mit anderen Benutzern aus!
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