Keine Frage: Zen 3 legte einen mehr als starken Start hin. Allerdings hinterließ die Generation von Beginn an eine Lücke im Einsteigerbereich. Die hat AMD nun mit einigen neuen Prozessoren geschlossen und das, obwohl sich die Zeit der AM4-Plattform langsam dem Ende neigt. Neben dem Technikwunder namens Ryzen™ 7 5800X3D und dem preiswerten Ryzen™ 5 5500 sticht besonders der Ryzen™ 5 5600 hervor. Nicht etwa wegen innovativer Technologien, sondern vielmehr aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Wir haben den Prozessor genauer unter die Lupe genommen, die wichtigsten Informationen für Dich zusammengefasst und klären, ob er sich für Deinen PC eignet.
Release des Ryzen™ 5 5600
Mit den neuen Modellen setzt AMD zum Zielsprint an. Zwar können sich die ersten Zen-3-Prozessoren lange Zeit nach ihrer Veröffentlichung noch behaupten, doch im unteren Preissegment hatte der Hersteller den Alder-Lake-Prozessoren von Intel® nichts entgegenzusetzen. Das änderte sich nun. Der Ryzen™ 5 5600 erschien im April 2022 und befindet sich preislich auf einem Level mit den günstigeren i5-Modellen.
Ryzen™ 5 5600 – das sagen die Tests
Mit den Neuzugängen im Portfolio findet AMD Anklang bei der Fachpresse. Der Ryzen™ 5 5600 hat unter anderem einen umfangreichen Benchmark-Test bei PCWelt durchlaufen. Neben der Gaming- und der Anwendungsleistung wurde außerdem der Stromverbrauch des Prozessors untersucht. Das Ergebnis: Beim Ryzen™ 5 5600 handelt es sich um eine sehr effiziente Gaming-CPU.
Ein ähnliches Fazit zogen die Tester von Tom’s Hardware. Sie bezeichnen den Einsteiger-Prozessor sogar als „5600X Killer“ – eine berechtigte Behauptung, denn er bietet vergleichbare Performance für weniger Geld. Damit setzt der Ryzen™ 5 5600 zwar keine neuen Maßstäbe, ist aber gleichauf mit anderen CPUs in der Preisklasse. Vor allem Anwenderinnen und Anwender, die auf der Suche nach einem CPU-Upgrade sind, sollten ihn deshalb in Erwägung ziehen.
Technische Details
Was den Aufbau der Ryzen™-CPU betrifft, bleiben große Überraschungen aus. Wie auch schon bei der Ryzen™-3000er-Serie handelt es sich beim „Nicht-X-Modell“ um einen baugleichen Chip, der etwas niedriger taktet. Dementsprechend ist der Ryzen™ 5 5600 mit 6 Kernen und 12 Threads ausgestattet. Doch wie groß fällt der Leistungsunterschied aus? Bei den vorangegangenen Generationen war es in der Regel so, dass sich die Performance beider Modelle nahezu auf einem Level befand. Daran scheint sich bei Zen 3 nichts geändert zu haben: Gerade einmal 200 MHz trennen die beiden Prozessoren beim Boost-Takt.
Eigenschaften | Ryzen™ 5 5600 | Ryzen™ 5 5600X |
Sockel | AM4 | AM4 |
Codename | Vermeer | Vermeer |
Kerne | 6 | 6 |
Threads | 12 | 12 |
Basis-Takt | 3,5 GHz | 3,6 GHz |
Boost-Takt | 4,4 GHz | 4,6 GHz |
L3-Cache | 32 MB | 32 MB |
TDP | 65 W | 65 W |
Im Gegensatz zum Ryzen™ 5 5500 basiert die preiswerte Mittelklasse-CPU auf der Vermeer-Architektur. Damit profitiert sie vom 32 MB großen Cache und der PCIe-4.0-Unterstützung, die der günstigsten Zen-3-CPU verwehrt bleiben. Erwartungsgemäß reiht sie sich in das 65-W-TDP-Line-up ein und ist damit auch eine attraktive Wahl für Effizienzfreunde. Falls es Dir in erster Linie um die Performance geht, kannst Du Dir den freien Multiplikator zunutze machen. Wie bei den meisten Ryzen™-CPUs ist die Übertaktung problemlos möglich.
Gut zu wissen, wenn Du ein altes System upgraden willst: Welche Mainboards unterstützen den Ryzen™ 5 5600 eigentlich? Zur Auswahl stehen wieder die aktuellen B550– und X570-Mainboards sowie die Vorgänger mit B450- und X470-Chipsatz. Zusätzlich erweitert AMD die Unterstützung auf Mainboards mit 300er-Chipsatz – ein toller Bonus für den Einsteigerbereich. Der günstige Anschaffungspreis für die gesamte AM4-Plattform zählt seit jeher zu den Vorzügen der AMD-CPUs. Daran ändert sich auch mit den neuen Modellen nichts.
Der Ryzen™ 5 5600 im Benchmark
Genug vom Datenblatt, jetzt geht es ans Eingemachte: Wie schlägt sich der preiswerte Ryzen™ in der Praxis? Um diese Frage zu beantworten, ziehen wir die Werte aus dem ausführlichen Test von Tom’s Hardware heran. Vorher noch ein Hinweis: Das PBO in der Tabelle steht für Precision Boost Overdrive. Dabei handelt es sich um eine automatische Übertaktungsfunktion von AMD, die etwas mehr Performance aus den Prozessoren herausholen soll.
Gaming-Benchmark
Wir starten mit dem – zumindest für die meisten Anwenderinnen und Anwender – interessantesten Test. Was kann der Ryzen™ 5 5600 in aktuellen Spielen leisten? Die Prozessoren wurden gleich durch mehrere Games gejagt, darunter F1 2021, Horizon Zero Dawn und Red Dead Redemption 2. Anschließend wurden die Durchschnittswerte für die FPS errechnet. Mit an Bord des Systems befand sich zudem eine RTX™ 3090, um einer Limitierung durch die Grafikkarte aus dem Weg zu gehen.
CPU | 1080p | 1440p | ||
⌀ FPS | min. FPS | ⌀ FPS | min. FPS | |
AMD Ryzen™ 5 5600 mit PBO | 155 | 105 | 159 | 119 |
Intel® Core™ i5-12400 | 155 | 103 | 156 | 109 |
AMD Ryzen™ 5 5600X | 153 | 98 | 158 | 117 |
AMD Ryzen™ 5 5600 | 152 | 96 | 156 | 116 |
Intel® Core™ i3-12100 | 137 | 89 | 141 | 104 |
AMD Ryzen™ 5 5500 | 129 | 86 | 135 | 93 |
AMD Ryzen™ 5 3600X | 120 | 82 | 127 | 93 |
AMD Ryzen™ 5 3600 | 117 | 80 | 124 | 90 |
An der Spitze herrscht nahezu Gleichstand. Keine der Mittelklasse-CPUs hebt sich wirklich vom Rest ab, was für den Ryzen™ 5 5600 spricht. Der Performance-Unterschied im Vergleich zum „X-Modell“ ist vernachlässigbar und dem i5-12400 kann er ebenfalls die Stirn bieten. Daran ändert sich auch bei höheren Auflösungen nichts. Den kleineren Neuzugang und die Vorgänger-Modelle schlägt der Ryzen™ 5 5600 hingegen deutlich – und ist damit eine attraktive Aufrüst-Option.
Anwendungsleistung
Wer mit seinem PC nicht nur zockt, sondern auch arbeitet oder gar kreative Anwendungen regelmäßig nutzt, sollte die Anwendungsleistung im Auge behalten. Einen allgemeinen Überblick verschaffen wir uns mit dem Cinebench R23, der sowohl die Multi-Core-Performance als auch die Single-Core-Performance der Prozessoren bewertet.
CPU | Multi-Core-Performance | Single-Core-Performance |
AMD Ryzen™ 5 5600 mit PBO | 11 762 | 1531 |
AMD Ryzen™ 5 5600X | 11 470 | 1530 |
Intel® Core™ i5-12400 | 11 459 | 1718 |
AMD Ryzen™ 5 5600 | 11 429 | 1472 |
AMD Ryzen™ 5 5500 | 10 710 | 1373 |
AMD Ryzen™ 5 3600X | 9626 | 1277 |
AMD Ryzen™ 5 3600 | 9498 | 1238 |
Intel® Core™ i3-12100 | 8499 | 1685 |
Was die Multi-Core-Performance angeht, kann sich der Ryzen™ 5 5600 mit aktiviertem PBO sogar an die Spitze setzen. Allerdings fallen die Leistungsunterschiede erneut gering aus. Falls Du mit Deinem PC hin und wieder Videos schneiden und rendern willst, ist die CPU unter Berücksichtigung des Preises also eine attraktive Option. Bei der Single-Core-Performance hat Intel® erwartungsgemäß die Nase vorn, was in den meisten Anwendungsgebieten allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Fazit: Eignet sich der Ryzen™ 5 5600 für mich?
Der Ryzen™ 5 5600 hebt sich zwar nicht sonderlich vom Rest ab, ist aber eine durchaus sinnvolle Ergänzung für das CPU-Portfolio von AMD. Er bietet nahezu die gleiche Leistung wie ein 5600X und das zu einem mehr als fairen Kostenpunkt. Auch bei der Effizienz und dem Stromverbrauch kann der Ryzen™ 5 5600 punkten, was ihn zu einer attraktiven Upgrade-CPU macht. Entscheidest Du Dich stattdessen für ein neues System, profitierst Du von der preiswerten AM4-Plattform. Ob Du hauptsächlich zockst oder eher kreative Anwendungen nutzt, tut nichts zur Sache – der Ryzen™ 5 5600 entpuppt sich in der Praxis als ein echter Allrounder mit solider Gaming- und Anwendungsleistung.
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