Ask the Gamer

Die drei Säulen eines guten Spiels setzen sich aus der Spielmechanik, der Grafik und dem Content zusammen. Doch welcher Part ist am bedeutendsten für Gamerinnen und Gamer und sollten sich die Entwickler überhaupt auf ein bestimmtes Element fokussieren, um ein Videospiel zu kreieren, das begeistert?

Das sind Fragen, deren Antworten nicht leicht zu finden sind. Denn wie so oft liegt die Lösung der Problematik im Betrachtungswinkel und eben am Anspruch des Spielers.

Die Grafik ist wichtiger als Gameplay und Story zusammen?!

In vielen Foren wird heiß diskutiert, ob die Grafik eines Spiels wirklich das essenzielle Element sein sollte. Für die meisten Gamerinnen und Gamer steht diese zwar hoch im Kurs, stellt aber keineswegs das Herzstück eines guten Videospiels dar.

Dennoch lassen sich derzeit viele Entwickler von der Idee blenden, dass die Qualität und der Fan-Faktor eines Games vorrangig von der Grafik abhängig sind. Dass diese Annahme jedoch ein Fehlschluss ist, beweisen Titel wie Call of Duty und Battlefield eindrucksvoll. Beide Spiele überzeugen mit einer grandiosen und realistischen Grafik, dafür wirken jedoch die Settings, das Gameplay und der Content überholt. Fehlende Innovation, schwächelnde Storylines und die immer gleichen Taktiken führen zu Ermüdungserscheinungen, sodass sich vermehrt Gamerinnen und Gamer von den Titeln abwenden.

Sollte der Fokus stets auf der Story liegen?

Eine gute Geschichte lieben wir doch alle, vor allem wenn sie uns die Protagonisten detailliert beschreibt, uns ihren Werdegang vermittelt und uns fühlen lässt, was die Spielfigur gerade durchlebt. Wir tauchen im übertragenen Sinne in den Helden ein und erleben seine Höhen und Tiefen, als ob es unsere eigenen wären.

Die Emotionen, die ein Spiel in uns auslösen kann, stehen für viele Gamerinnen und Gamer im Mittelpunkt. Games wie The Last of Us oder Life is Strange entführen uns in eine andere Welt, die so fesselnd ist, dass wir kleine Makel am Gameplay oder der Grafik liebend gern in Kauf nehmen.

Dennoch muss ein gutes Spiel nicht immer eine umfangreiche Story beinhalten, um Spaß am Zocken hervorzurufen. Denn manchmal wollen wir uns einfach nur ein wenig batteln oder durch eine Horde Zombies kämpfen. Bestes Beispiel ist die Reihe Zombie Army, die mit Sicherheit keinen hohen Anspruch an einen mitreißenden oder gar ausgereiften Content stellt. Trotzdem birgt die Serie einen gewissen Suchtfaktor. Das liegt zum einen an der Grafik und den immer wiederkehrenden Gegnern, die nicht nur einmal gestorben sind, und zum anderen daran, dass es einfach Spaß macht und unglaublich befriedigend sein kann, Nazi-Zombies zu töten.

Wie wichtig ist das Gameplay?

Es dürfte wohl ein offenes Geheimnis sein, dass mit dem Gameplay ein Spiel steht und fällt. Denn was bringt uns die beste Story oder die schönste Grafik, wenn der Held über den kleinsten Stein stolpert, ständig an Türen hängen bleibt oder nicht in der Lage ist, einen präzisen Schuss abzufeuern? Die Antwort lautet: gar nichts!

Viele Titel wie Assassin’s Creed, Splinter Cell oder Hitman leben von ihrer Spielmechanik. Die Option, die Missionen auf unterschiedliche Weise erfolgreich abzuschließen, birgt jede Menge Spielspaß und steigert darüber hinaus den Wiederspielwert eines Games. Belohnungen für Zusatzmissionen, in der der Spieler aufgefordert ist, nicht entdeckt zu werden oder den Gegner auf eine bestimmte Art zu eliminieren, entfachen beim Spieler den Ehrgeiz und sorgen für Abwechslung. Immerhin wäre es ziemlich langweilig, wenn wir ausschließlich in Rambo-Manier zum Ziel gelangen würden.

Ein guter Mix ist ausschlaggebend!

Besonders mitreißend sind Videospiele, die ein sehr gutes Gameplay mit einer emotionalen und detaillierten Story verbinden. Nehmen wir beispielsweise Detroit: Become Human. Das Spiel zeichnet sich durch seine liebevolle Grafik und feine Spielmechanik aus, die uns unablässig vor schier unmögliche Herausforderungen stellt und gleichzeitig unter Zeitdruck setzt. Als Spieler sind wir gezwungen, schnell eine Entscheidung zu treffen und müssen anschließend mit den Konsequenzen unserer Handlungen leben.

Und genau solche Ereignisse im Game sind es doch, die uns ein immersives Spielvergnügen verschaffen und uns mit den Protagonisten mitfiebern lassen. Schlussendlich werden AAA-Games immer einen guten Mix aus allen drei Elementen – Grafik, Story und Gameplay – liefern. Für alle anderen Spiele gilt, dass ein Fokus allein auf die Grafik in den meisten Fällen nicht ausreicht. Überzeugen jedoch wenigstens der Inhalt oder die Spielmechanik, kann ein Game durchaus seinen Reiz bewahren, wie viele Indie-Titel eindrucksvoll beweisen.

Was zeichnet für Euch ein gutes Spiel aus? Legt Ihr besonderen Wert auf die Grafik, das Gameplay oder die Story? Oder ist ein ausgewogenes Verhältnis für Euch das Nonplusultra? Teilt uns Eure Meinung auf Facebook mit!

Share