Ein herber Schlag gegen die Giganten Google und Apple: Südkorea erließ das weltweit erste Gesetz, nach dem App-Stores nun mehrere Zahlungsmöglichkeiten bei In-App-Käufen anbieten müssen.
Insgesamt 85 Prozent des südkoreanischen Appmarktes teilen sich die beiden Unternehmen. Dabei erzwingen sie ihre eigenen Zahlmethoden – bei denen sie bis zu 30 Prozent Anteil an den In-App-Käufen erhalten. Google plant, den Anteil ähnlich wie Apple auf mehr Käufe auszuweiten als bisher. Das neue Gesetz wird daher ein herber Schlag für beide sein, der ihren Profit drastisch reduziert. Damit geben sie außerdem einen großen Teil ihrer Kontrolle über den Markt in Südkorea ab. Bisher stand es ihnen frei, Apps vom Markt zu nehmen, die die Gebühren nicht zahlen wollten. Nun wird das anders aussehen.
Die Giganten kämpften gegen das Gesetz
Die kommenden Einbußen waren beiden Konzernen bereits klar, als die Maßnahmen letztes Jahr angekündigt wurden. Zwei Gesetzgeber Südkoreas – namentlich Jo Seoung Lae und Park Sungjoong – gaben bekannt, dass Googles Vertreter in direktem Kontakt mit der Nationalversammlung standen. Sie seien als Unternehmen darauf aus, ihren Gewinn zu maximieren. Daher sei zu erwarten gewesen, dass sie gegen die Minister sind, die das Gesetz durchbringen wollen. Auch Apple gab Feedback zu den geplanten Änderungen. Letztendlich jedoch half es ihnen nichts, die Regelung ist nun in Kraft.
Weitere Auswirkungen bleiben abzuwarten
Nachdem sowohl Google als auch Apple amerikanische Unternehmen sind, steht eine Befürchtung im Raum: Dass das Gesetz Spannungen zwischen Seoul und Washington verursacht. Zwar wird diese Entwicklung nicht erwartet, aber die Biden-Administration hat dahingehend Bedenken geäußert. In einer Hinsicht können Auswirkungen jedoch erwartet werden: Epic Games hat Apple und Google bereits verklagt wegen dieser Monopolmacht. Nun geht Südkorea mit dem Gesetz den ersten Schritt in eine neue Richtung. Wie genau sich die neue Regelung nun auswirkt, bleibt abzuwarten. Sicher ist allerdings, dass sie nicht unkommentiert vorüberziehen wird.
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