Matt Storman, der Betreiber von RomUniverse – einer Website, die Raubkopien anbot –, wurde Ende Mai von einem kalifornischen Gericht verurteilt. Er müsse dem japanischen Videospielentwickler Nintendo rund 2,1 Millionen US-Dollar Entschädigung zahlen. Der Witz an der Sache: Vereinbart wurde eine Ratenzahlung zu 50 Dollar pro Monat. Trotz allem blecht der Verurteilte bislang nicht. Bei uns erfahrt Ihr mehr darüber!
Seit über einem Jahrzehnt besteht die RomUniverse-Plattform. Auf ihr wurde mit nicht lizenzierten Spielen von Nintendo gehandelt. Als sogenannte ROMs – kurz für Read-Only Memory – kamen unzählige Speicherchips in Umlauf, die die Daten originaler Konsolenspiele des Entwicklers beinhalteten. Sein Geld verdiente Storman mit Premiumzugängen. Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern zählt ganz klar als Internetpiraterie.
Zu dem Schluss kam auch ein kalifornisches Gericht Ende Mai 2021: Es verurteilte den Betreiber und erlegte ihm Strafzahlungen von ungefähr 2,1 Millionen US-Dollar auf. Da der Getadelte bereits während des Verfahrens angab, kaum noch über finanzielle Mittel zu verfügen, setzte das Gericht die Höhe der Raten auf lächerliche 50 US-Dollar im Monat. Selbst, wenn wir die Zinsen außen vor lassen, würde es gute 3.500 Jahre dauern, bis der Verurteilte den Betrag vollständig beglichen hätte. Doch trotz der niedrigen Gebühr ist beim japanischen Publisher Nintendo noch keine Entschädigungszahlung eingegangen. Ob der Betreiber der illegalen Website den Betrag nicht erübrigen kann oder sich schlichtweg weigert, ist nicht bekannt.
Die Geschichte besitzt noch einen weiteren Haken: Nach der Urteilsverkündung teilte Matt Storman in einem Gespräch mit einem der Anwälte von Nintendo mit, dass er plane, die RomUniverse-Plattform schon bald wieder in Betrieb zu nehmen. Er versicherte dabei, keine weiteren Spiele von Nintendo anzubieten, sondern lediglich Konsolentitel anderer Publisher, an denen das japanische Entwicklerstudio keinerlei Rechte hätte. Dass er damit Erfolg haben wird, ist relativ unwahrscheinlich. Zum einen dürfte es kaum möglich sein, eine Website mit illegalen Spielekopien für alle gängigen Nintendo-Konsolen zu betreiben, ohne gegen die Markenrechte des Unternehmens zu verstoßen. Zum anderen sollte Storman auch damit rechnen, dass weitere Publisher dem Beispiel von Nintendo folgen und gegen das Angebot klagen werden.
Was sagt Ihr zum Thema ROMs und Emulatoren? Ist es für Euch ein No-Go oder seht Ihr es –gerade bei nicht mehr produzierten Games alter Konsolen – als Grauzone an? Teilt uns Eure Meinung gern bei Facebook mit.