Seit Dienstagabend steht fest: Microsoft® übernimmt den gebeutelten Videospielkonzern Activision Blizzard. Was es damit auf sich hat, erfahrt Ihr im folgenden Artikel!
Activision Blizzard sorgte in den letzten Monaten für ordentlich Skandale: Alles begann mit zahlreichen Meldungen sexuellen Missbrauchs. Außerdem herrsche im Unternehmen eine extrem frauenfeindliche Arbeitskultur. Umfangreiche Entlassungswellen und die Vorwürfe, Activision-CEO Bobby Kotick hätte von allem gewusst und jahrelang geschwiegen, trugen nicht gerade zur Besserung der Lage bei. Das machte sich auch am Aktienkurs des börsennotierten Unternehmens bemerkbar: Er sackte in letzter Zeit um fast 30 Prozent ab. Die Zukunft des Videospielkonzerns war mehr als unklar. Doch nun gibt es überraschende Neuigkeiten: Microsoft® kauft Activision Blizzard und möchte den strauchelnden Games-Hersteller wieder auf Kurs bringen. Ein unglaublicher Deal!
Unvorstellbare 68,7 Milliarden legt Microsoft® dabei für Activision Blizzard hin. Das umfasst auch die berühmten Franchises rund um Diablo, Overwatch, Warcraft, Call of Duty und Co. Die weltweite E-Sport-Branche des Major League Gaming ist ebenso betroffen.
Zynga-Rekord war gestern
Eine zusätzliche kleine Zahlenspielerei am Rande: Konnte sich Take-Two Interactive vor Kurzem noch rühmen, mit dem Kauf des Mobile-Giganten Zynga die teuerste Übernahme in der Gaming-Branche getätigt zu haben, ist der Rekord nun schon wieder Geschichte. Dank des Transaktionsbudgets der legendären 68,7 Milliarden US-Dollar übertrumpft Microsoft® den Zynga-Preis um locker das Fünffache. Verrückt!
Was bedeutet das?
Das Geschäft hat weitreichende Folgen: Nach dem Deal wird Microsoft® das drittgrößte Gaming-Unternehmen – weltweit! Nur die Umsätze von Sony und Tencent übersteigen das noch. Außerdem wirkt sich das Geschäft mehr als positiv auf das künftige Angebot des Microsoft® Game Pass aus. Wie Phil Spencer, der CEO der Gaming-Sparte von Microsoft®, am Nachmittag des 18.01. erklärte, sollen wohl so viele Activision- und Blizzard-Spiele wie möglich den Weg in den Game Pass finden.
Der gewinnt damit ordentlich an Attraktivität. Schließlich hat sich Microsoft® in den letzten Jahren nicht bloß verstärkt darauf konzentriert, eigene hochrangige Gaming-Studios aufzubauen, sondern auch vor dem aktuellen Deal 2020 schon Bethesda eingekauft. Damit steigt ebenfalls die Anzahl möglicher Exklusivspiele für PC und Xbox, allen voran Bethesdas neues RPG Starfield und – vermutlich – auch Diablo 4, wenn es denn dafür endlich mal ein aussagekräftiges Release-Datum gibt.
Wann ist es so weit?
Bis die laufenden Geschäfte tatsächlich übergeben sind, kann es noch dauern: Activision Blizzard arbeitet bis dahin komplett autark weiter. Wahrscheinlich findet die Fusion erst bis Juni 2023 ihren Abschluss. Hoffentlich verbessert sich bis dahin wenigstens schon einmal die Lage der Angestellten.
Kritik an den Microsoft®-Geschäften
Mit Veröffentlichen der Vorhaben werden auch erste kritische Stimmen laut: Bastelt Microsoft® etwa an einer Monopolstellung? Die mögliche Konkurrenz schwindet immer mehr. Selbst mit Ubisoft plant Microsoft® in Zukunft eine engere Zusammenarbeit. Es bleibt auf jeden Fall spannend – vor allem hinsichtlich der Reaktion von Sony. Eigentlich muss der japanische Konzern langsam mitziehen, damit Microsoft® nicht langfristig zum Überholmanöver ansetzt.
Was sagt Ihr zu der Übernahme? Freut Ihr Euch? Oder seht Ihr die Angelegenheit eher mit gemischten Gefühlen? Teilt uns Eure Meinung gern auf Facebook mit!