Ask the Gamer

Jeden Monat nehmen wir Euch einmal mit auf eine kleine Zeitreise: Heute geht es ins Jahr 2007 – der Geburtsstunde des Mainboard-Chipsatzes AMD 690G. Doch zunächst müssen wir noch ein weiteres Jahr in der Zeit zurückreisen: 2006 übernahm AMD den kanadischen Chiphersteller ATI™ und sorgte für eine Neuordnung des Marktes, deren Auswirkungen wir bis heute spüren.

AMD schluckt ATI™

Am 24. Juli 2006 verkündete der US-amerikanische Prozessor-Hersteller AMD – schon damals schärfster Wettbewerber von Intel® – die Übernahme des kanadischen Grafikchip-Konzerns ATI™, die noch im selben Jahr abgeschlossen wurde. Ziel der Übernahme war es, das Grafik-Know-how von ATI™ für AMD-Mainboards mit OnBoard-GPU zu nutzen und so vor allem das untere bis mittlere Preissegment im Home-Bereich bedienen.

Auch AMDs Vision, CPU und GPU in einem Chip (APU) zu vereinen, stand hinter dem Kauf von ATI™, der für 5,4 Milliarden US-Dollar über die Bühne ging. Der Projektname lautete AMD Fusion. Bis zum Launch der ersten AMD-APUs sollte es jedoch noch einige Jahre dauern.

Kurzfristig standen andere gemeinsame Produkte im Vordergrund: Den Anfang machte die AMD-690G-Serie.

Der AMD 690G: eigentlich nichts Besonderes

Am 28.02.2007 stellte AMD die ersten gemeinsam mit ATI™ entwickelten Chipsätze vor – AMD 690G und AMD 690V. Diese waren jedoch nichts bahnbrechend Neues, handelte es sich bei dem AMD 690G im Grunde um das ATI™-Produkt AM2-Chipsatz Ati RS690, das einfach unter einer neuen Bezeichnung verkauft wurde. Der Name 690G stammt von der verwendeten Northbridge.

Der Chipsatz AMD 690G verfügte über einen integrierten Grafikprozessor (IGP) – den Radeon® Xpress X1250 und war vor allem für den Home- und Media-Bereich konzipiert. Dieser ist eine Weiterentwicklung der Radeon X700.

Das AMD-690G-Chipset war für Gamer wenig attraktiv, denn schon damals galt: Eine dedizierte Grafikkarte bringt die bessere Gaming-Performance als ein IGP.

Der Sockel AM2 war für AMD Athlon™ 64, Athlon™ 64 FX, Athlon™ 64 X2 und Sempron™-Prozessoren ausgelegt. Somit konnten Mainboards mit AMD 690G mit den damals neuesten AMD-Prozessoren ausgestattet werden.

ATI™-Kauf: AMDs Weg in die Zukunft

Während das erste Produkt der Übernahme von ATI™ durch AMD damals wie heute kaum als Highlight betrachtet werden kann, hat sich der Markt seitdem stark verändert. Inzwischen konkurriert AMD sowohl auf dem CPU- als auch auf dem GPU-Markt mit den anderen Branchengrößen. Außerdem konnte sich das Unternehmen 2011 den Traum von der APU verwirklichen. Das Unternehmen AMD, wie wir es heute kennen, wäre ohne den Kauf von ATI™ und den Launch des AMD 690G kaum denkbar.

Erinnert Ihr Euch an Euren ersten AMD-Chipsatz? Hatte Euer System eine ATI™-Grafikkarte? Wir freuen uns auf Eure Meinungen bei Facebook.

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