Vergangene Woche hat Valve seine erste Handheld-Konsole enthüllt und greift damit direkt Nintendo und deren Switch Pro an. Der kleine Gaming-PC für die Hosentasche orientiert sich an dem Formfaktor der Switch, integriert aber im Gegensatz zu dieser eine deutlich bessere Hardware. Gerade Letzteres dürfte für Fans von AAA-Titeln von Interesse sein, denn diese sollen dank leistungsstarker Technologie von AMD problemlos zu meistern sein.
Die Specs des Steam Decks
Während Nintendo derzeit keine großen Sprünge bei seiner am 08.10.2021 erscheinenden Switch OLED vorweisen kann, hat Valve seinen Handhelden mit ordentlich Power ausgerüstet.
In dem knapp 670 g schweren Gerät steckt Hardware, die uns bereits von den Next-Gen-Konsolen von Sony und Microsoft® bekannt ist. Mit einer AMD APU, bestehend aus einem Zen-2-Prozessor mit 4 Kernen und 8 Threads sowie einer Grafikeinheit, die auf der RDNA-2-Architektur basiert, bietet das Steam Deck die besten Voraussetzungen für ein erstklassiges Gameplay. Ergänzt wird das Gesamtpaket um einen 16 GB großen Arbeitsspeicher, der genügend Leistung für anspruchsvolle Titel mitbringt.
Ein Format – drei Preise
Erhältlich ist die Handheld-Konsole von Valve pünktlich zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Ab Dezember soll das Steam Deck dann in drei Versionen zur Verfügung stehen.
Die günstigste Variante ist mit einer UVP von 419 € gelistet und beinhaltet eine zusätzliche Tragetasche sowie einen 64 GB großen eMMC-Festplattenspeicher, was als recht gering anzusehen ist.
Für 549 € erhaltet Ihr bereits 256 GB Speicherkapazität auf einer NVMe-SSD sowie ein exklusives Steam-Community-Profilbündel. Wer weder beim Speicher noch beim Display Kompromisse in Kauf nehmen möchte, greift zum Top-Modell der Handheld-Konsole.
Diese wartet mit einem 512 GB großen NVMe-Flashspeicher, einem hochwertigen entspiegelten Display sowie einer virtuellen Tastatur auf. Tragetasche und Profilbündel sind natürlich im Bundle ebenfalls enthalten. Die Premium-Variante ist jedoch nicht günstig und schlägt mit 679 € zu Buche.
Allen drei Modellen gemeinsam ist die leistungsstarke Hardware von AMD, der Arbeitsspeicher sowie das 7 Zoll große Touchdisplay. Neben zahlreichen Buttons, zwei Steuerungssticks, zusätzlichen Trackpads und Lautsprechern verfügen die drei Ausführungen über einen Kopfhörer-Anschluss und einen USB-C-Port.
Welche Games lassen sich auf dem Steam Deck zocken?
Das Steam Deck arbeitet auf Werkseinstellung mit SteamOS 3.0, das ein Linux-basiertes Betriebssystem ist. Dadurch sind im ersten Moment „wenige“ Spiele kompatibel. Zum Vergleich: Steam bietet rund 55.000 Games auf seiner Plattform an. Davon werden jedoch nur 7.500 von Linux und SteamOS unterstützt. Eine Liste der derzeit spielbaren Titel für das Steam Deck findet Ihr hier.
Doch keine Angst, das Angebot wird sich erweitern. Valve arbeitet zum einen seit einigen Jahren an der Kompatibilität beliebter Spiele und zum anderen funktioniert das Steam Deck wie ein herkömmlicher PC.
Das bedeutet, dass Ihr die Option erhaltet, ein anderes Betriebssystem wie beispielsweise Windows® auf der handlichen Konsole zu installieren. Damit würden Euch andere Anbieter, wie der Game Pass von Microsoft®, das Zocken von regulären PC-Spielen ermöglichen.
Vom Handhelden zur leistungsstarken Konsole und zum PC?
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Bereits vor Veröffentlichung des Steam Decks hat Valve bekannt gegeben, dass eine Dockingstation für den Handhelden erscheinen soll. Diese umfasst nach bisherigen Informationen folgende Anschlüsse: DisplayPort 1.4, USB 3.1, HDMI 2.0, Ethernet und 2x USB 2.0.
Mit diesen zusätzlichen Verbindungsmöglichkeiten verwandelt Ihr den Handhelden in eine vollwertige Konsole und schließt das kleine Gerät bequem am Fernseher an. Dank des Ethernets profitiert Ihr von einer stabileren LAN-Verbindung und zockt störungsfrei CS:GO oder Total War: Warhammer 2 auf einem großen Bildschirm. Noch die passende Peripherie in Form von Maus und Tastatur angekoppelt und der Handheld transformiert sich zu einem PC. Das ist eine Idee, die durchaus bei vielen Gamerinnen und Gamern auf Anklang stoßen dürfte.
Wie viel die Dockingstation kosten soll und wann diese überhaupt erhältlich sein wird, ist bisher nicht bekannt.
Ein Gesamtkonzept, das begeistert?
Mit dem Steam Deck hat Valve einen Handhelden konzipiert, der auf ganzer Linie überzeugt und zumindest auf dem Datenblatt die Konkurrenz von Nintendo in den Schatten stellt. Durch das handliche Design und das praktische Touchdisplay ist das Steam Deck perfekt für unterwegs geeignet.
Dank der Nutzung von Steam greift Ihr jederzeit und von überall auf Eure PC-Spielstände zurück und könnt sogar ein anderes Betriebssystem installieren, wenn Ihr von den Vorteilen anderer Plattformen profitieren wollt.
Bisher macht dementsprechend der Gaming-PC für die Hosentasche eine sehr gute Figur. Bleibt nur die Frage offen: Wird das Steam Deck das gleiche Schicksal erleiden wie die PS5 und die Xbox Series X? Diese sind auch Monate nach der Veröffentlichung nur mit einer großen Portion Glück und viel Ausdauer zur unverbindlichen Preisempfehlung verfügbar.
Erste schlechte Zeichen lassen sich bereits auf den einschlägigen Plattformen beobachten. Obwohl die Konsole bisher lediglich vorbestellbar ist, werden reservierte Steam Decks mit einer Kapazität von 512 GB für mehr als 1.400 € dargeboten. Das ist in der jetzigen Phase ein Signal, das nichts Gutes für den eigentlichen Release verspricht.
Was sagt Ihr zum Handhelden von Valve? Überzeugen Euch die ersten Details oder steht Ihr dem kleinen Gaming-Gerät skeptisch gegenüber? Teilt uns Eure Meinung auf Facebook mit.