Was bedeutet THX?
THX ist ein Gütesiegel für die Wiedergabe von Ton und Bild – lizenziert vom gleichnamigen Unternehmen THX Ltd. Es richtet sich vorrangig an Kinos, wird jedoch zunehmend für Heimkinogeräte vergeben. Ziel ist es, dass Filme klanglich exakt so wiedergegeben werden, wie sie ursprünglich abgemischt wurden. Für die Bildwiedergabe sind Auflösung, Schwarzwert, Farbwiedergabe und Kontrast entscheidende Kriterien.
Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet THX?
- Geschichte und Entwicklung des THX-Qualitätssiegels
- Was kann mit dem THX-Qualitätssiegel ausgezeichnet werden?


Allgemeine Informationen
Für die THX-Normen gelten umfangreiche Vorgaben, die vom Lizenzgeber streng kontrolliert werden. Im Bereich Kino betreffen Sie sowohl Bild als auch Ton und beziehen sogar Fremdeinflüsse wie die Geräuschkulisse des Raumes oder der Klimaanlange mit ein. Das Spektrum der Lizenzierung ist vergleichsweise groß, denn THX übernimmt folgende Aufgaben:
- Zertifizierung technischer Geräte
- Überprüfung bestehender Kinosäle
- Beratung für den Neubau von Kinos
Das kostenintensive THX-Qualitätssiegel erhalten die geprüften Kinobetreiber nur auf Anfrage, sobald alle Vorgaben erfüllt sind. Voraussetzung für die weitere Lizenzierung ist eine jährliche, ebenfalls kostenpflichtige Kontrolle.
Im Heimkinobereich ist die Zertifizierung aller Geräte möglich – ob Soundkarten, Verstärker oder Lautsprecher. Das Unternehmen bietet für Hersteller verschiedene Varianten mit jeweils unterschiedlich strengen Regelungen an:
- THX Select 1 oder 2
- THX Ultra 1 oder 2
- THX Certified Multimedia
Die Ultra-Variante orientiert sich an den ursprünglichen Normen für Kinos, während Select vergleichsweise gemäßigte Ansprüche stellt. Deshalb wird diese Version auch häufiger von Hi-Fi-Herstellern zertifiziert. Bestimmte Gerätegruppen wie Vorverstärker und Verstärker müssen besondere Anforderungen erfüllen. Dazu zählen unter anderem Equalizer-Programme und elektronische Schaltungen zur Klangverbesserung.
Die gewünschten Schaltkreisfunktionen für THX-Select enthalten unter anderem:
- Re-Equalization
- Timbre Matching
- Decorrelation
- Bass Peak Management
- Loudspeaker Position Time Synchronisation
- Loudness Plus
Mit der Re-Equalization wird die Hochtonanhebung ausgeglichen, sodass auch im Heimkino Sprache und Musik natürlich bzw. realistisch wiedergegeben werden. Die Klangfarbenanpassung (Timbre Matching) gleicht den Klang der Surroundlautsprecher an den der Frontlautsprecher an. Da der Mono-Effektkanal üblicherweise über zwei Lautsprecher abgestrahlt wird, sorgt die Decorrelation dafür, dass der Hörer diese Klänge als nicht ortbar aus dem Raum wahrnimmt.
Dank des digitalen Sounds sind mittlerweile noch mehr Funktionen möglich. Das Bass Peak Management begrenzt das Basssignal auf einen individuellen Spitzenwert, sodass das Leistungsprofil des Subwoofers nicht überschritten wird. Die Loudspeaker Position Time Synchronisation gleicht die Unterschiede der einzelnen Lautsprecher zur Hörposition aus. Möglich macht das eine digital einstellbare Verzögerungszeit. Loudness Plus beschreibt die Lautstärkekompensation. Damit klingen Filme selbst mit einer sehr geringen Wiedergabelautstärke (unterhalb des Referenz-Abmischpegels) ähnlich wie im Kino.
Geschichte und Entwicklung des THX-Qualitätssiegels
THX wurde 1983 von George Lucas als Zertifizierungsstelle für Kinos gegründet. Anlass war die damals deutlich schlechtere Wiedergabequalität in den Sälen im Vergleich zum Filmoriginal. Die Filme in den örtlichen Kinos klangen einfach nicht so, wie es sich der Regisseur vorgestellt hatte.
Für das gleichnamige Qualitätssiegel THX entwickelte der mit Lucas vertraute Tontechniker Tomlinson Holman ein Normensystem. Es sollte die Akustik vom Tonstudio bis zum Kinosaal vereinheitlichen – und so dem Besucher das perfekte Kinoerlebnis garantieren. Dabei ging es nicht um einen Standard für die verwendete Technik, sondern ausschließlich für die Wahrnehmung von Bild und Ton. Als Referenz nutzte Holman einen Kinosaal in Hollywood, in dem Filme für die Oscar-Verleihung vorgeführt wurden.
Ursprünglich gab es nur eine THX-Zertifizierung – mittlerweile werden verschiedene Varianten vergeben. THX Ultra ist am ursprünglichen Verfahren orientiert, während THX Select die kostengünstigere Version für kleine Hörräume ist. Mit THX Home kam dann noch eine Heimkino-Edition auf den Markt.
Woher der Name für das THX-Qualitätssiegel stammt, ist nicht eindeutig geklärt. Drei verschiedene Ansätze gibt es: 1.) Tomlinson Holman Experiment – benannt nach dem federführenden Toningenieur. 2.) Tomlinson Holman Crossover – in Anlehnung an die von THX hergestellte Frequenzweiche (crossover). 3.) THX 1138 – als Referenz auf Georg Lucas‘ ersten Kinofilm.
Was kann mit dem THX-Qualitätssiegel ausgezeichnet werden?
Die THX-Zertifizierung wurde vorrangig für Kinosäle entwickelt. Jedoch wird auch der Heimkinomarkt immer interessanter für das Unternehmen. Selbst Computerlautsprecher, Spielekonsolen und Car-Hi-Fi-Systeme können mittlerweile ein kostenpflichtiges THX-Siegel erhalten, wenn sie die entsprechenden Normen erfüllen.