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NAS

Was ist ein NAS?

Als NAS wird ein Netzwerkspeicher bezeichnet, wörtlich übersetzt: Network Attached Storage. Dieser mit Festplatten – seltener SSDs – ausgestattete Datenträger dient als zentrales Speichermedium in einem lokalen Netzwerk. NAS-Systeme arbeiten in der Regel autonom mit einem eigenen, auf das Wesentliche reduzierte Betriebssystem und benötigen keinen dezidierten PC oder Server.

Inhaltsverzeichnis

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Allgemeine Informationen über den American Standard Code for Information Interchange

NAS-Systeme lassen sich relativ einfach konfigurieren und bedienen. Die Administration ist selbst mit wenigen IT-Kenntnissen und die Einbindung in eine vorhandene Infrastruktur meist problemlos möglich. Ein NAS ist beliebig erweiterbar, was Unternehmen volle Flexibilität und Skalierbarkeit erlaubt. Der geringe Stromverbrauch und die Nutzung im Dauerbetrieb sind klare Vorteile gegenüber herkömmlichen DAS-Festplatten für den PC. Wer auf SSD-Laufwerke für sein NAS setzt, kann zusätzlich von besseren Ausfall- und Übertragungsraten profitieren.

Ein NAS arbeitet vorwiegend mit dateibasierten Protokollen wie NFS, SMB/CIFS, AFP, FTP und HTTP. Darüber kann es verschiedene Dateiserver-Funktionen bereitstellen. Der Nutzerzugriff auf Dateien über das lokale Netzwerk ist die bedeutendste, wobei vor allem die Zugriffsrechte für die eingetragenen Nutzer berücksichtigt werden müssen. Dabei unterscheidet man zwischen persönlichen Daten (für den Einzelnen) und Gruppendaten (die allen Mitgliedern der jeweiligen Nutzergruppe zugänglich sind).

Für verbesserte Datensicherheit und höhere Übertragungsgeschwindigkeiten lassen sich die Festplatten des NAS-Systems zu einem RAID zusammenschließen. So können im RAID-Level 1 beispielsweise identische Spiegelbilder von jeder Festplatte erstellt werden, Datenverluste bei einem Defekt zu verhindern.

Geschichte und Entwicklung des Network Attached Storages

Bevor es NAS-Systeme gab, erfolgte die Datenspeicherung entweder lokal auf dem PC des Anwenders oder auf einem externen Server mit großen Speicherkapazitäten. Das änderte sich mit der Veröffentlichung der Netzwerkprotokolle NFS (für Unix) und SMB (für Windows) Anfang der 1990er Jahre. Sie ebneten den Weg für den ersten NAS-Head – entwickelt von Auspex Systems im Jahr 1993. Er erlaubte den gemeinsamen Zugriff auf entfernte Dateisysteme, heute bekannt als Filesharing.

Die Idee hinter dem NAS war es, Speicherplatz in kleinen Umgebungen ohne Zentralserver möglichst einfach und unkompliziert zur Verfügung zu stellen. Das Problem waren jedoch vor allem die teuren Hardwarekomponenten. Netapp entwickelte dafür eine softwarebasierte Lösung, in der alle Schnittstellen zwischen Netzwerk, Betriebssystem und I/O-Kanälen integriert wurden.

Vielfältige Erweiterungen wie Datenspiegelung, Virtualisierung und Snapshots verhalfen dem NAS zu seiner heutigen Bedeutung für den SoHo-Bereich (Small office, Home office).

Wofür eignen sich NAS-Systeme in der Praxis?

In kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) werden NAS hauptsächlich als File-Server genutzt, um gemeinsamen auf Daten zugreifen zu können. Darüber hinaus können sie auch als Multimedia-Server mit DLNA-Funktion eingesetzt werden. Das ist ein Vernetzungsstandard für digitale Geräte wie Mediaplayer, PC und Smartphone – entwickelt von der Digital Living Network Alliance. Deutlich seltener erfolgt der Einsatz als Web-Server mit Internetanbindung, obwohl auch das technisch mit einem NAS möglich ist.

Quellenangaben

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