Was bedeutet HDMI?
HDMI steht für High Definition Multimedia Interface und ist ein internationaler Standard in der digitalen Übertragungstechnik. Über HDMI-Schnittstellen werden Bild und Ton mittels eines einzigen Kabels gesendet.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Informationen zu HDMI
- HDMI-Bezeichnungen
- HDMI-Zusätze
- HDMI-Stecker
- Geschichte und Entwicklung von HDMI
- Anwendungsbeispiele

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Allgemeine Informationen zu HDMI
Hauptsächlich finden HDMI-Kabel und -Anschlüsse in der Unterhaltungselektronik Verwendung. Sie verbinden Abspielgeräte mit Wiedergabegeräten und übertragen parallel Ton und Bild. Als Nachfolger zu DVI ist HDMI abwärtskompatibel zu diesem; Sie können also mit einem geeigneten Adapter DVI-Signale mittels HDMI übertragen. Umgekehrt funktioniert das nicht. Ein DVI-Kabel ist nicht für HDMI geeignet.
Neuere HDMI-Versionen können Auflösungen bis zu 4K übertragen, allerdings ist die Bildwiederholfrequenz (im besten Fall) auf 60 Hz begrenzt. Es ist zudem nicht gesagt, dass ein HDMI-Kabel, das eine hohe Auflösung unterstützt, auch eine hohe Frequenz liefert. In vielen Fällen liegt Letztere nur bei 30 Hz. Für normale Kinofilme oder Fernsehserien genügen die 30 Hz, also 30 Bilder pro Sekunde, aber bei schnellen Action-Szenen und Sportveranstaltungen kann die Übertragung damit schwammig oder stotternd wirken.
Vor allem bei schnellen Computerspielen, die mit einer hohen Bildwiederholfrequenz bis in den dreistelligen Bereich hinein den meisten Genuss versprechen, ist HDMI ab QHD aufwärts nicht mehr optimal. Hier setzt sich mittlerweile das schnellere DisplayPort durch.
Beim Kauf sollten Sie beachten, dass eine hohe Versionsnummer nicht automatisch bedeutet, dass sie mehr Features und Eigenschaften besitzt. Es ist zusätzlich notwendig, dass Sie sich genau über die Spezifikationen informieren, die Sie bei Ihrem HDMI-Kabel oder HDMI-fähigen Gerät suchen.
Bis zu einer Kabellänge von 10 m kommt das HDMI-Signal problemlos am Ziel an. Darüber hinaus ist es ratsam, einen Repeater (HDMI-Extender) dazwischen zu schalten, um das Signal zu verstärken, da ansonsten Datenverluste auftreten können. Verlegen Sie das HDMI-Kabel direkt neben einem Stromkabel, sollten Sie zusätzlich auf eine gute Abschirmung achten. Andernfalls kann es zu Signalstörungen kommen.

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HDMI-Bezeichnungen
Da die Versionsnummern irreführend waren, werden HDMI-Kabel mittlerweile nicht mehr darunter, sondern unter diversen Namen verkauft.
- HDMI Standard: Es unterstützt HDMI-Versionen bis 1.3 und hat eine Übertragungsrate von mindestens 2,25 Bit/s. Die Auflösung beträgt entweder 1280 × 720 oder 1920 × 1080 Pixel zu je 60 Hz.
- HDMI High Speed: Es unterstützt HDMI-Versionen bis 1.4. Zusätzliche Features sind Deep Color, mit der eine höhere Farbtiefe möglich ist, und die Übertragung von 3D-Inhalten in Full-HD. Die Auflösung beträgt 3.840 x 2.160 Pixel (UHD oder auch 4K). HDMI High Speed erreicht eine Mindestübertragungsrate von 10,2 Gbit/s.
- HDMI Premium High Speed: Diese Bezeichnung gilt ab der HDMI-Version 2.0. 4K kann hier mit 60 Hz übertragen werden, zusätzlich sind HDR und bis zu 32 Audiokanäle möglich. Die auf 18 Gbit/s gesteigerte Übertragungsgeschwindigkeit ist der Grund für diese Eigenschaften.
- HDMI Ultra High Speed: Es unterstützt HDMI-Versionen bis 2.1. Mit der bereits in Japan beliebten Auflösung von 7.680 x 4.320 Pixel (8K) musste eine noch schnellere Version her. Dank einer Mindestübertragungsrate von 48 Gbit/s schafft diese sogar 8K mit bis zu 60 Hz.
HDMI-Zusätze
- ACE: Dank Automatic Content Enhancement passt Ihr Bildschirm oder Fernseher automatisch die Bildeinstellungen an den abgespielten Inhalt an, zum Beispiel Helligkeit, Kontrast und Farben. Die Informationen, um welchen Inhalt es sich handelt, müssen allerdings vom Abspielgerät kommen. Unter anderem wird zwischen Film, Digitalbild und Spiel differenziert.
- ARC: Möchten Sie den Ton über eine externe Audioanlage abspielen, benötigen Ihr Fernsehgerät und HDMI-Kabel einen Audio Return Channel. Über diesen Extrakanal wird das digitale Audiosignal vom DVB-Tuner weiter an den Receiver oder Verstärker geleitet.
- CEC: Consumer Electronics Control ermöglicht Ihnen die Steuerung aller über HDMI verbundenen Geräte mit einer einzigen Fernbedienung. Dafür nutzt CEC die die im HDMI integrierte Infrarotübertragung, die auch von universellen, herstellerübergreifenden Fernbedienungen verwendet werden.
- HEC: Mittels HDMI Ethernet Channel, was Sie zumeist unter der Bezeichnung „HDMI mit Ethernet“ oder „HDMI mit Internet“ finden, hätten Sie theoretisch folgende Möglichkeit: Sie schließen Ihren Fernseher an einen mit dem Internet verbundenen PC an und können dank zusätzlichem Ethernetkanal auch mit dem Fernseher auf das Internet zugreifen, ohne es direkt an den Router anzuschließen. In der Praxis funktioniert das selten, da wenige Geräte diesen zusätzlichen Kanal für Ethernet unterstützen.
HDMI-Stecker
Da Notebooks immer dünner werden, sind auch die HDMI-Stecker geschrumpft. Neben der normalen Größe gibt es zusätzlich Mini-HDMI- und Mikro-HDMI-Stecker, die kleiner und schmaler sind. Über einen Adapter lässt sich aus dem Mini- oder Mikrostecker ein Stecker in Normalgröße machen.
Geschichte und Entwicklung von HDMI
HDMI ist der Nachfolger von DVI und wurde 2002 von einer ganzen Reihe Hersteller in der Unterhaltungselektronik entwickelt, unter anderem Hitachi, Toshiba, Sony, Philips und Panasonic. Es sollten erst einmal Audio- und Videosignale in einem Kabel übertragen werden, das zudem einen kleineren Stecker als DVI besitzt. Bereits Ende 2003 kamen die ersten Geräte von Pioneer auf den Markt, die HDMI unterstützten.
Anwendungsbeispiele
Ein HDMI-Kabel dient in der Regel der Verbindung zwischen einem Fernsehgerät und einem DVD- oder Blu-ray®-Spieler, um Bild und Ton vom Datenträger, wie DVD und Blu-ray®, auf dem TV abzuspielen. Auch viele Grafikkarten besitzen eine HDMI-Schnittstelle.

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