Was ist Ethernet?
Das Ethernet ist eine Spezifikation für Software und Hardware, die für kabelgebundene Datennetze genutzt wird. Sie kommt hauptsächlich bei lokalen Netzwerken (LAN), aber teilweise auch bei großflächigen Netzwerken (WAN) zum Einsatz und setzt dabei auf die paketweise Datenübertragung. Das Institute of Eletrical and Electronic Engineers hat das Ethernet mit der IEEE-Norm 802.3 weitestgehend standardisiert.
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Allgemeine Informationen zum Ethernet
Teil der Ethernet-Technik sind sowohl Kabel, Verteiler und Netzwerkkarten als auch die für die Datenübertragung notwendigen Protokolle. Beim Ethernet werden Daten paketweise transportiert, allerdings ohne ein festes Zugriffsraster. Vor allem bei zeitkritischen Anwendungen offenbart die Technologie deshalb ihre Schwächen.
Steht nicht ausreichend Bandbreite zur Verfügung, gehen Datenpakete verloren. Somit ist der Erfolg einer Übertragung nicht gesichert. Im Gegenzug lässt sich Ethernet leicht implementieren. So konnte sich der Standard schnell etablieren und hat sich bis heute vor allem in lokalen Netzwerken behauptet. Mittlerweile existieren zahlreiche Spezifikationen, die Übertragungsraten von bis zu 400 Gbit/s erreichen.
WLAN oder Ethernet
Das Wireless LAN gehört zwar nicht zum Ethernet-Standard, kann aber trotzdem damit kommunizieren. Die Datenübertragung erfolgt per Funk. Für das WLAN spricht in erster Linie die leichte Konfiguration und der hohe Komfort, da es gänzlich auf Kabel verzichtet. Mit Ihrem Endgerät bleiben Sie stets mobil. Trotzdem bringt die kabelgebundene Vernetzung per Ethernet einige Vorteile mit sich:
- schnellere Datenübertragung
- höhere Verbindungsstabilität
- keine Störungen durch andere Geräte
- weniger Verzögerungen und Unterbrechungen
- größere Reichweiten möglich
Geschichte und Entwicklung des Ethernets
Ethernet wurde in den 70er-Jahren am Xerox Palo Alto Research Center entwickelt und basiert auf dem ALOHAnet. Ursprünglich handelte es sich dabei um eine firmenspezifische Technik, doch das enorme Potenzial wurde früh erkannt. Der Erfinder Robert Metcalfe verließ Xerox im Jahr 1979, um die Firma 3Com zu gründen. Im Zuge seines Plans, die Nutzung von PCs und LANs zu fördern, gewann er Intel, Xerox und DEC für eine Zusammenarbeit. Sein Ziel: die Standardisierung des Ethernets.
Die erste Version mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 3 Mbit/s wurde schließlich vom IEEE weiterentwickelt und verbessert. Die Geschwindigkeit bei der Datenübertragung steigerte sich. 1985 folgte der internationale Standard, der kurze Zeit später von mehr als 100 Unternehmen unterstützt wurde. So konnte sich das Ethernet gegen andere Techniken durchsetzen und besteht bis heute. Mittlerweile sind Übertragungsraten von über 1,6 Tbit/s in Entwicklung.
Anwendungsbeispiele für Ethernet
Ethernet kommt in erster Linie bei lokalen Netzwerken zum Einsatz und wurde auch zu diesem Zweck entwickelt. Die Verbreitung ist so weit fortgeschritten, dass der Begriff sogar synonym mit LAN verwendet wird. Ethernet eignet sich mittlerweile auch für großflächige Netzwerke. Standardisierte Kabel überbrücken Distanzen von bis zu 80 Kilometern. Proprietäre Varianten ermöglichen noch höhere Reichweiten.