Der Arbeitsspeicher gehört zur Grundausstattung eines jeden PCs und ist für den Betrieb unverzichtbar. Er bestimmt mit darüber, wie viele Prozesse mit welcher Geschwindigkeit durchführbar sind. Neben der Speichergröße in GB und der Taktfrequenz in MHz gibt es noch einen weiteren Kennwert für die Geschwindigkeit Deines Arbeitsspeichers: die RAM-Timings. Sie geben in Kombination mit dem Speichertakt Auskunft über die wahre Geschwindigkeit Deines Arbeitsspeichers.
Die Taktfrequenz sagt uns, wie groß die mögliche Menge an Daten ist, die jede Sekunde übertragen werden kann. Wie schnell die Übertragungsleistung jedoch wirklich ist, bestimmen die Timings. Sie geben die jeweilige Latenzzeit zwischen den Operationen des Arbeitsspeichers an. Es gibt vier Timing-Werte:
- CAS-Latenz (CL)
- Row Column Delay (tRCD)
- Row Precharge Time (tRP)
- Row Active Time (tRAS)
Die Timings werden in Taktzyklen gemessen: Hersteller geben diese in vier Zahlenwerten an, die mit jeweils einem Bindestrich voneinander getrennt werden. Je geringer die Timings ausfallen, desto besser. Angesichts immer höherer Taktraten können jedoch auch höhere RAM-Timings kompensiert werden.
Beispiel für die Angabe von RAM-Timings: 16-18-18-38
CAS-Latenz (CL)
Der erste Wert in der Zahlenreihe ist die CAS-Latenz (in unserem Beispiel 16). Der CL-Wert gibt an, wie lange das RAM-Modul benötigt, um der CPU zu antworten und die angefragten Daten bereitzustellen.
Für sich betrachtet, kannst Du die CAS-Latenz jedoch schwer interpretieren, weshalb die Umrechnung in Nanosekunden nützlich ist. Online findest Du dafür diverse kostenlose Tools – wie den RAM Latency Calculator.
Row Column Delay (tRCD)
Die zweite Zahl der angegebenen Timings steht für Row Address to Column Address Delay (in unserem Beispiel 18). Zur Adressierung greifen Arbeitsspeicher auf ein gitterbasiertes System zurück – ähnlich den Spalten und Zeilen einer Tabelle. Aus der Schnittmenge von Zeilen- und Spaltennummer ergibt sich eine bestimmte Speicheradresse. Der tRCD-Wert gibt an, wie lange der RAM benötigt, um auf die Adresse zuzugreifen.
Row Precharge Time (tRP)
Die Row Precharge Time (in unserem Beispiel 18) gibt an, wie viel Zeit vom Arbeitsspeicher benötigt wird, um eine neue Zeile für die Datenverwendung vorzuhalten – also die Latenzzeit beim Öffnen einer neuen Zeile. Weil die tRP und die tRCD von den gleichen Faktoren beeinflusst werden, sind die numerischen Werte häufig identisch.
Row Active Time (tRAS)
Die Row Active Time (in unserem Beispiel 38) gibt die Mindestzeit an, in der eine Zeile aktiv sein muss, damit das vollständige Auslesen der Zeile sichergestellt ist. Für RAM ab der Generation DDR4 ist tRAS jedoch kein relevanter Wert, da die neue Speichertechnologie den Wert in einer anderen Zahl zusammenfasst.