Ask the Gamer

Forscher der Technischen Universität Delft in den Niederlanden und der Northwestern University in den USA haben einen Gameboy entwickelt, der ohne Batterien läuft. Ein Projekt, das uns die Zukunft des mobilen Gamings zeigen könnte.

Zuerst das Wichtigste: Engage funktioniert mehr schlecht als recht. Denn es ist nur circa zehn Sekunden lang möglich zu spielen. Danach verabschiedet sich der Gameboy-Klon für eine Sekunde. Deshalb ist Engage nur als Prototyp zu sehen, der zeigen soll, dass nachhaltiges Gaming möglich ist. Das Gerät bezieht seine Energie aus zwei Quellen: Auf der Vorderseite sind Solarzellen angebracht. Die Energiemenge, die dadurch geliefert wird, reicht aber nicht aus. Die wirkliche Innovation des Geräts steckt im Inneren. Denn die kinetische Energie beim Drücken der Knöpfe wird benutzt, um den Engage kurzzeitig mit Strom zu versorgen.

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Wie es aber bei Prototypen üblich ist, gibt es viele Probleme und Kritikpunkte. Zum Ersten kann der Gameboy-Klon nur am Tag gespielt werden – idealerweise, wenn es sonnig ist. Zum Zweiten ist das Prinzip mit dem Knopfdruck noch ausbaufähig. Moderne Geräte benutzen vor allem Bildschirme. Dort die kinetische Energie aufzufangen, ist etwas vollkommen anderes. Wie sich diese Technologie weiterentwickelt, ist also fragwürdig. Da der Engage häufig aus geht, eignet er sich vor allem für Strategie- und Puzzlespiele. Die Idee klingt verlockend, jedoch ist der Sprung im Energieverbrauch zwischen Gameboy-Spielen und modernen Games gewaltig. Es ist wahrscheinlicher, dass nur ein kleiner Teil des Energieverbrauchs so gedeckt werden kann. Dann wäre, wie bei Elektroautos, der Energiebezug aus mehreren Quellen eine sinnvollere Lösung.

Nichtsdestotrotz bietet der Engage eine vielversprechende Technologie. Wir hoffen, dass sie in den nächsten Jahren stark ausgebaut wird. Was denkt Ihr darüber?

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