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Der ideale PC für CAD-Anwendungen

Der ideale PC für CAD-Anwendungen

CAD-Programme finden sich in vielen technischen Branchen. Sie dienen zur Konstruktion von dreidimensionalen Objekten für den Maschinenbau, der Elektrotechnik und vielen weiteren Bereichen. Selbst aus der Architektur ist CAD nicht mehr wegzudenken. Das Einsatzgebiet ist folglich sehr groß und die benötigte Rechenleistung hoch. Worauf Du bei einem PC für CAD-Anwendungen achten musst, erläutern wir Dir in diesem Beitrag.

Inhalt:

CAD-Systeme dienen zur Konstruktion von Objekten. Dabei kann es sich um spezielle Einzelteile für Maschinen handeln oder aber auch große Baugruppen wie beispielsweise ein Gebäude. Diese 2D- und 3D-Zeichnungen werden von Architekten, Ingenieuren und Baufachleuten zur präzisen Erstellung ihrer Projekte genutzt.

Die Simulation der Bauelemente kann mit Beleuchtungseffekten oder unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten versehen werden, sodass Sie einen Eindruck von dem realistischen Endprodukt erhalten.

Bei diesen Anwendungen handelt es sich um hoch rechenintensive Aufgaben, die ein herkömmlicher Office-PC nicht zu leisten imstande ist. Daher verwenden Ingenieure und Architekten spezielle Workstations oder PCs für CAD-Anwendungen, deren Hardware-Ausstattung explizit für konstruktive Aufgaben konzipiert wurde.

Was Du konkret bei der Auswahl eines PCs für CAD-Systeme beachten musst, erläutern wir Dir in diesem Beitrag detailliert. Dabei werden wir Dir zu Beginn einige der besten CAD-Programme vorstellen und im Anschluss auf die notwendigen PC-Komponenten eingehen. Abschließend stellen wir Dir zwei PC-Konfigurationen für CAD-Anwendungen vor, mit denen Du unterschiedlich große Baugruppen und Projekte meisterst. Für Freunde der Mobilität haben wir zudem Laptop-Alternativen herausgesucht, die den hohen Anforderungen unserer Thematik entsprechen.

Die besten CAD-Programme

Zu den wohl bekanntesten CAD-Anwendungen gehört das umfangreiche Produktsortiment von Autodesk, zu dem Programme wie AutoCAD, Revit und Investor gehören, sowie SolidWorks, welches in drei unterschiedlichen Versionen erhältlich ist. Darüber hinaus existieren aber zahlreiche weitere CAD-Systeme, die sich auf spezielle Branchen spezialisiert haben. So widmet sich zum Beispiel die Software Maya, welche ebenfalls von dem US-amerikanischen Unternehmen Autodesk bereitgestellt wird, dem 3D-Rendering und der 3D-Simulation und -Modellierung von Filmen, Serien und Games.

Das Spektrum an branchenspezifischen Tools im Bereich der CAD-Systeme ist folglich sehr groß. Bei allen hier erwähnten Programmen handelt es sich um professionelle Werkzeuge, mit denen Du 3D-Objekte erstellst oder beispielsweise architektonische Zeichnungen entwickelst.

Da wir jedoch nicht auf alle CAD-Systeme detailliert eingehen können, betrachten wir im Folgenden hauptsächlich die Systemanforderungen von AutoCad und SolidWorks, welche zu den meistgenutzten Anwendungen weltweit zählen.

AutoCAD-Features:

  • zahlreiche spezialisierte Toolsets
  • (Architecture-Toolset, Electrical-Toolset, Map 3D-Toolset, Mechanical-Toolset, MEP-Toolset, Plant 3D-Toolset, Raster Design-Toolset)
  • 2D-Entwurf, Zeichnung und Beschriftung
  • (Texteinstellungen, Abmessungen, Führungslinien, Revisionswolken, Tabellen, Felder, Mittellinien und Mittelpunktmarkierungen, Dynamische Blöcke u. v. m.)
  • 3D-Modellierung und -Visualisierung
  • (Volumen-, Flächen- und Netzmodellierung, Rendering, Schnittebenen, Cloud-Rendering, Visuelle Stile, 3D-Navigation (Orbit, ViewCube, Rad), Modelldokumentation u. v. m.)
  • Prüfung von CAD-Standards
  • Aktionsrekorder
  • TrustedDWG-Technologie
  • Programmierschnittstelle (API)
  • Zeichnungsverlauf
  • AutoCAD auf jedem Gerät
  • Autodesk App Store

SolidWorks-Standard-Features:

  • SolidWorks Animation
  • SolidWorks Treehouse
  • CircuitWorks lite
  • Sheetmetal (Blech)
  • eDrawings Standard
  • SWIFT
  • SolidWorks Utilities
  • FeatureWorks3D
  • Interconnect
  • SolidWorks CAM Standard

SolidWorks-Professional-Features:

  • alle Tools der Standard-Edition
  • Design Checker
  • PhotoView 360
  • Taskplaner
  • CircuitWorks
  • Toolbox
  • eDrawings Professional
  • SolidWorks Costing (Einzelteile)
  • TolAnalyst
  • ScanTo3D
  • SolidWorks Visualize Standard
  • SolidWorks PDM Standard

SolidWorks-Premium-Features:

  • alle Tools der Standard- und Professional-Edition
  • CATIA V5-Import
  • SolidWorks Costing (Baugruppen)
  • SolidWorks Simulation (lineare Statik für Einzelteile und Baugruppen)
  • SolidWorks Motion
  • SolidWorks Routing
  • SolidWorks Sustainability
  • Oberflächenabwicklung

Die Systemanforderungen von CAD-Anwendungen

Die Systemanforderungen von CAD-Anwendungen sind glücklicherweise alle relativ ähnlich, sodass wir an dieser Stelle eine allgemeine Empfehlung der Hersteller zusammengefasst haben.

Leider sind diese, wie auch im Falle von Bild- und Videobearbeitungsprogrammen, recht schwammig. Für die CPU wird lediglich eine Taktfrequenz angegeben, aber keine Mindest-Core-Anzahl. Bei der Grafikkarte werden Sie nicht selten auf eine Liste lizenzierter Modelle verwiesen, für welche eine Kompatibilität geprüft wurde. Unter welchen Tools jedoch ein höherer VRAM von Nutzen wäre, wird jedoch nicht genannt. Zumindest geben die Systemanforderungen von AutoCAD an, dass ein 4 GB großer VRAM empfehlenswert wäre.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich bezüglich des Arbeitsspeichers ab. Hier verzeichnen wir als Mindestanforderungen oftmals 8 GB, wobei zu 16 GB geraten wird. Allerdings hängt die Größe des benötigten RAMs stark von der Verwendung des CAD-Systems ab. Entwirfst Du beispielsweise große Baugruppen in 3D, wirst Du mit 16 GB keinesfalls glücklich.

Aufgrund der nicht sehr aussagekräftigen Systemanforderungen der Hersteller veranschaulichen wir Dir in den folgenden Kapiteln, welche Leistungsstufe Deine CPU und GPU wirklich benötigen, um flüssig und produktiv mit CAD-Systemen zu arbeiten.

Komponente empfohlene Anforderung
Betriebssystem Microsoft® Windows® 10 (64-Bit, Version 1803 oder höher)
CPU Prozessor mit mehr als 3 GHz
RAM 16 GB
Grafikkarte 4 GB VRAM
Festplattenspeicher 6 GB (SSD)
Bildschirmauflösung mind. Full HD

Der holprige Weg zur perfekten CPU

AutoCAD und SolidWorks sowie viele weitere Anwendungen im CAD-Bereich profitieren stark von der Single-Core-Performance, während Hyperthreading nicht von Nutzen ist. Daher solltest Du bei der Auswahl einer CPU vor allem auf eine hohe Taktfrequenz achten. Hierfür bieten sich leistungsstarke Prozessoren an, wie beispielsweise die Ryzen™-9-Serie oder Intel®-Core™-i7-Prozessoren der 9. oder 10. Generation. Doch auch die starken Threadripper™ von AMD, die vor allem durch ihre hohen Core-Zahlen punkten, eignen sich zum Aufbau einer CAD-Workstation.

Da jedoch viele Kerne und Taktfrequenzen ab 3,70 GHz nicht immer gleichbedeutend mit einer besseren Leistung sind, haben wir uns für Dich die Benchmark-Ergebnisse der CPUs unter SolidWorks detailliert angeschaut. Dafür greifen wir auf die Tests von pugetsystems.com zurück, welche die aktuellsten und leistungsstärksten Prozessoren von AMD und Intel® genau geprüft haben.

Im Folgenden gilt zu beachten, dass sich die angegebenen Werte auf die Zeit beziehen, die die einzelnen CPUs zur Bearbeitung einer Aufgabe benötigen. Dementsprechend sind geringere Werte besser. Das Testsystem von pugetsystems.com setzt sich aus einer Quadro® P6000 mit 24 GB VRAM, 64 GB RAM sowie einer 1 TB großen SSD zusammen.

Die CPU-Benchmarks zu SolidWorks


Die Benchmarks von pugetsystems.com zeigen, dass alle CPUs beim Starten von SolidWorks recht schnell sind. Am besten schneiden hier die Intel®-Prozessoren ab. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Öffnen und Speichern von Dateien. Lediglich der Intel® Core™ i9 10900X sowie der Intel® Core™ i7 9700K benötigen in diesen Disziplinen ungefähr so viel Zeit wie die Ryzen™- und Threadripper™-CPUs von AMD.

Bei dem Erstellen eines neuen Projekts unter SolidWorks hat das Testsystem von pugetsystems.com erstaunliche Werte hervorgebracht, die der Realität fremd sind. Deshalb haben die Tester sich dafür entschieden, einmal den von SolidWorks angegeben Wert mit einer externen Messung zu vergleichen. Dabei treten sehr unterschiedliche Ergebnisse zutage. Während der Report von SolidWorks kürzeste Erstellungszeiten wiedergibt, ist der reale Zeitbedarf deutlich höher. Dennoch lässt sich feststellen, dass in diesem Bereich die AMD-Prozessoren deutlich schneller sind. Den besten Wert konnte hier der Ryzen™ 9 3950X erreichen, während der Intel® Core™ i9 10900X deutlich mehr Zeit benötigt.

Bei den Simulations-Benchmarks werden die Baugruppen unter dem Einfluss verschiedener Elemente, wie beispielsweise dem Luftstrom, getestet. Die Zeit, die SolidWorks für Berechnungen aufwendet, ist stark abhängig von der Anzahl der Bauteile. Während 500.000 Elemente relativ schnell von SolidWorks simuliert werden, steigt der Zeitbedarf bei 2.000.000 Teilen nicht selten um mehr als das 3-Fache.

In dieser Disziplin schneiden erneut die Ryzen™-9-Prozessoren, der Threadripper™ 3970X, welcher unter 2000K-Elementen die beste Performance bietet, sowie der Intel® Core™ i7 10700K ab. Am schlechtesten sind die Werte bei dem Intel® Core™ i7 9700K, welcher vor allem bei großen Baugruppen deutlich mehr Zeit für die Simulation in Anspruch nimmt.

Der letzte Benchmark-Test bezieht sich auf die Zeit, die SolidWorks benötigt, um im Photoview 360 eine Vorschau des Bauelements zu rendern. Photoview 360 ist ein Zusatztool, das ausschließlich in der Professional- und Premium-Edition verfügbar ist. Es dient in erster Linie dazu, Änderungen am Modell schnell in einer Vorschau zu verbildlichen. Dabei werden unter anderem Beleuchtungsaspekte sowie Oberflächenbeschaffenheiten mit einbezogen.

In dieser Disziplin stellt sich der Threadripper™ 3990X mit seinen 64 Kernen erstmals als wahrer Meister dar. Mit 28,6 Sekunden für ein Modell ist er viermal schneller als der Intel® Core™ i7 9700K, der am schlechtesten abschneidet.

Insgesamt überzeugen im Rendern von Baugruppen die Ryzen™-9- und Threadripper™-Prozessoren erneut. Die Intel®-CPUs müssen sich hingegen deutlich geschlagen geben.

Das Gesamt-Ergebnis der CPU-Benchmarks

Die bisherigen Benchmark-Ergebnisse haben gezeigt, dass je nach Disziplin entweder Prozessoren von AMD oder von Intel® von Vorteil sind. Im Bereich der Simulationen überzeugen die Ryzen™ 9 3900X und 3950X sowie der Threadripper™ 3970X mit sehr guten Werten. Aber auch der Intel® Core™ i9 10900K erreicht in dieser Disziplin herausragende Zeiten.

Beim Rendern offenbart sich ein anderes Bild. Hier obsiegt deutlich AMD mit seinen Ryzen™-9- und Threadripper™-CPUs, sodass für User, die viele Modelle als 3D-Objekt erstellen, der Griff zu einem leistungsstarken Prozessor von AMD von Vorteil ist.

Doch wie schneiden unsere Vergleichs-CPUs in der Gesamtwertung ab?

Unser Gesamtüberblick setzt sich aus allen hier gezeigten Benchmarks zusammen. Dabei stellt ein höherer Wert diesmal ein besseres Resultat dar. Insgesamt zeigt sich, dass ab der höchsten Leistungsstufe, darunter fallen Ryzen™-9-, Intel®-Core™-i9- sowie Threadripper™-Prozessoren, die Unterschiede eher gering ausfallen.

Die höchsten Platzierungen erreichen hier der Threadripper™ 3970X und der Ryzen™ 9 3950X, wobei der dritte Platz an den Intel® Core™ i9 10900K geht, welcher nur einen Punkt weniger als das Ryzen™-Modell vorweist.

Werden bei Suche nach einer idealen CPU für CAD-Systeme die Taktfrequenzen und Kernzahlen der Prozessoren mit einbezogen, offenbart sich, dass eine hohe Taktung allein nicht ausschlaggebend für eine sehr gute Performance ist. Auch die Anzahl der Prozessor-Kerne scheint eine nicht unwesentliche Rolle zu spielen, werden doch die besten Wertungen mit CPUs erreicht, die mindestens 10 Kerne besitzen.

Als Preis-Leistungs-Hit hat sich der Ryzen™ 9 3900X herausgestellt, der für seine knapp 400 Euro in allen Bereichen eine sehr gute Performance abliefert und somit als kostengünstiger Allrounder für CAD-Systeme angesehen werden kann.

Die CPUs im Vergleich

CPU Basis-Takt Boost-Takt
AMD Threadripper™ 3970X 32 Kerne 3,70 GHz 4,50 GHz
AMD Ryzen™ 9 3950X 16 Kerne 3,50 GHz 4,70 GHz
Intel® Core™ i9 10900K 10 Kerne 3,70 GHz 5,30 GHz
AMD Ryzen™ 9 3900X 12 Kerne 3,80 GHz 4,60 GHz
Intel® Core™ i9 10900X 10 Kerne 3,70 GHz 4,50 GHz
AMD Threadripper™ 3990X 64 Kerne 2,90 GHz 4,30 GHz
Intel® Core™ i9 9900K 8 Kerne 3,60 GHz 5,00 GHz
Intel® Core™ i7 10700K 8 Kerne 3,80 GHz 5,10 GHz
AMD Ryzen™ 7 3800X 8 Kerne 3,90 GHz 4,50 GHz
Intel® Core™ i7 9700K 8 Kerne 3,60 GHz 4.,90 GHz

Unsere CPU-Empfehlungen für Simulationen in CAD-Anwendungen

Unsere CPU-Empfehlungen für Rendering in CAD-Programmen

  • AMD Ryzen™ Threadripper™ 3970X
  • AMD Threadripper™ 3990X

Die Profi-Grafikkarte – ein Must-have für CAD-Systeme

Die Performance der Grafikkarte spielt vor allem für die Render-Zeit eine entscheidende Rolle. Dabei gilt prinzipiell, dass für die Erstellung eines 3D-Modells eine leistungsstärkere GPU von Vorteil ist. Solltest Du ausschließlich AutoCAD oder SolidWorks für 2D-Projekte nutzen, benötigst Du keine der neuesten Grafikkarten.

Beachten Sie darüber hinaus, dass CAD-Programme mit professionellen Grafikkarten betrieben werden sollten. Nur mit diesen erhälst Du sämtliche Features und Tools Deiner Software und profitierst von dem Support. Wer mit einer normalen Consumer-GPU arbeitet, muss auf diese Aspekte verzichten. Daher wählst Du unbedingt eine für CAD-Systeme lizenzierte Grafikkarte aus.

Eine solche findest Du unter anderem von NVIDIA®, welche mit ihrer Quadro®-Serie die wohl besten Grafikbeschleuniger für CAD-Anwendungen anbieten. Im Falle von SolidWorks findet sogar eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen statt, um die Tools und Treiber speziell auf die Architektur und die technischen Voraussetzungen der Quadro®-GPUs auszurichten.

Die Benchmarks für SolidWorks

Im Bereich der CAD-Anwendungen sind Benchmark-Ergebnisse für Grafikkarten recht rar vertreten. Pugtsystems.com bietet immerhin neue Testresultate für SolidWorks 2020, wobei allerdings ausschließlich NVIDIA®-Quadro®-GPUs geprüft wurden.

Über den Performance-Unterschied zwischen professionellen Grafikkarten von AMD und NVIDIA® können wir aufgrund der Gegebenheiten leider keine Auskunft geben. Doch wie wir bereits erwähnt haben, dürften die Vorteile klar bei NVIDIA® liegen, weil zumindest SolidWorks eine Kooperation mit dem Hardware-Hersteller aufweist und das Programm dementsprechend für NVIDIA®-Quadro®-Grafikkarten optimiert ist.

Die folgenden Benchmark-Ergebnisse geben die Framerate eines rotierenden Objektes an.

Die Benchmark-Ergebnisse vom Car und Lego Bridge Assembly werden in vier Resultate aufgeschlüsselt: Objekt mit Schattierung, Objekt mit Schattierung und Ecken sowie für beide Darstellungen die Wiedergabe in Realview mit Umgebungsokklusion.

Dabei offenbart sich ein deutlicher Trend. Bereits bei der kleinen Konstruktion eines Autos mit 1,4 Millionen Teilen zeigen die älteren Quadro®-Grafikkarten P1000 und P2200 gegenüber den neueren Modellen einen nicht zu vernachlässigenden Performance-Unterschied. Besonders gravierend ist er in der 4K-Darstellung, während in Full HD zumindest die Quadro® P2200 in den normalen Objekt-Erstellungen gut mit den leistungsstärkeren GPUs mithalten kann.

Im oberen Feld, in dem sich die Quadro® P6000 sowie die Quadro®-RTX™-Serien eingliedern, fällt der Unterschied in Full HD eher gering aus. Dafür spielen die RTX™-Grafikkarten vor allem in 4K-Auflösung ihre Vorteile aus, wo sich eine besonders hohe Performance bei Objekten mit Umgebungsokklusion widerspiegelt.

Noch deutlicher zeichnen sich die unterschiedlichen Leistungsstufen in großen Modellen ab. Der Lego Brigde Assembly mit über 40 Millionen Teilen verdeutlicht dies sehr gut. Bei solchen Baugruppen scheint es einen kaum wahrnehmbaren Unterschied zwischen Full HD und 4K-Auflösung zu geben. Die Frameraten halten sich aufgrund der vielen Elemente einigermaßen auf dem gleichen Niveau. Bemerkenswert ist jedoch der Unterschied zwischen aktiviertem und deaktiviertem LAM (Large Assembly Mode).

Mithilfe des LAM konnten alle Grafikkarten ihre Performance zum Teil beachtlich steigern. Dabei fällt besonders auf, dass die Frameraten zwischen normalen Darstellungen mit und ohne Kanten sich einander angleichen. Dasselbe Phänomen zeigt sich bei Modellen mit Umgebungsokklusion.

Insgesamt lässt sich jedoch feststellen, dass die Benchmark-Resultate der GPUs mit steigender Leistungsstufe deutlich an Framerates gewinnen und somit Produktivitätsunterschiede merklich in Erscheinung treten.

Unsere GPU-Empfehlung für CAD-Systeme

Wie viel Arbeitsspeicher braucht ein CAD-PC?

Der Arbeitsspeicher wird von CAD-Systemen stark beansprucht. Allein das Öffnen oder Speichern von Dateien kann zu einer Auslastung von 75 % führen. Wie viel Arbeitsspeicher Du jedoch wirklich benötigst, richtet sich vor allem nach Deinen Projekten. Generell solltest Du mit mindestens 16 GB RAM rechnen. Diese Kapazität eignet sich besonders gut für 2D-Modelle und eher kleinere Baugruppen.

Wer 3D-Konstruktionen vornimmt, viel Zeit mit Renderings verbringt, sollte mindestens auf 32 GB Arbeitsspeicher zurückgreifen. Die Kapazität erhöht sich darüber hinaus, wenn Du viele Programme oder Dateien gleichzeitig geöffnet hast und vorzugsweise mit sehr großen Baugruppen in 4K-Auflösung im Alltag arbeitest.

Hierfür empfehlen sich Speicherkapazitäten von 64 GB, mit welchen Du genügend Power für Deine umfangreichen Projekte erhälst.

Unsere Arbeitsspeicher-Empfehlungen für CAD-Systeme

Drei Speicherlösungen für Ihren Erfolg

Deine Festplatten-Konfiguration entscheidet nicht nur darüber, wie viele Dateien und Projekte Du auf Deinem CAD-PC hinterlegst, sondern auch über die Boot- und Ladezeiten. Aus diesem Grund empfehlen wir für anspruchsvolle PC-Systeme eine Dreier-Kombination.

Diese setzt sich aus zwei SSDs und einer HDD zusammen. Die beiden Flashspeicher dienen zum einen zur Speicherung des BIOS und alltäglicher Programme, wie beispielsweise Deiner CAD-Software, und zur Sicherung und Bearbeitung Deiner Projekte. Deshalb empfehlen wir Dir prinzipiell eine SSD mit M.2-Formfaktor und PCIe-Schnittstelle. Diese SSD-Speicher bieten Dir sehr hohe Datenübertragungsraten, die sich im Schnitt auf 3.500 MB/s lesend zusammenfassen lassen. Wem das nicht genug ist, der greift zu einer SSD mit neuestem PCIe-Standard der vierten Generation, welche ungefähr 5.000 MB/s lesend erreichen.

Für Dein BIOS und alle regelmäßigen Anwendungen empfehlen wir Dir eine SSD mit 500 GB Speicherkapazität. Der zweite SSD-Speicher für Deine Projekte sollte ein Terabyte groß sein.

Die dritte Komponente unserer Speicherkonfiguration ist die herkömmliche HDD-Festplatte. Diese nutzt Du, um alte Projekte zu speichern und zu archivieren. Da gerade bei CAD-Anwendungen große Datenmengen entstehen, raten wir Dir zu einer 6 TB großen HDD, auf der Du viele vergangene Modelle, Zeichnungen und Daten sicherst.

Unsere Festplatten-Empfehlungen

Zwei leistungsstarke CAD-Systeme

Nach der ausführlichen Betrachtung der Hardware-Komponenten möchten wir Dir unsere zwei PC-Konfigurationen für CAD-Systeme vorstellen. Dabei haben wir für Dich nicht nur auf ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geachtet, sondern auch beide Modelle für unterschiedliche Anforderungen zusammengestellt.

Das Standard-Modell richtet sich dementsprechend an Anwender, die vorzugsweise 2D-Modelle anfertigen und eher kleine Baugruppen in Full HD entwerfen, während unsere Oberklasse-Variante sehr gut für 3D-Zeichnungen geeignet ist, die Du in RealView mit Umgebungsokklusion renderst. Große Baugruppen in 4K-Auflösung werden mit hohen Framerates realisiert, sodass diese Konfiguration sich vor allem für anspruchsvolle Projekte eignet.

Unsere CAD-PCs im Überblick

*Stand 12/2020: Preise und Verfügbarkeiten können abweichen

Das Standard-Modell

Unser Standard-Modell für CAD-Systeme wartet mit einem leistungsstarken 12-Kern-Prozessor von AMD auf, der auch in den Benchmarks gute Ergebnisse erzielt und vor allem ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist.

Mit der Quadro® P2200, die einen 5 GB großen VRAM vorweist, erstellst Du Projekte vorwiegend in Full HD. Damit Deine CAD-Anwendungen genügend Arbeitsspeicher für die rechenintensiven Aufgaben zur Verfügung haben, bereichert ein 32 GB großer RAM von G.Skill unseren Build.

Bei der Speicherkonfiguration haben wir auf das bewährte Dreier-System aus zwei SSDs und einer HDD zurückgegriffen, die Dir ausreichend Kapazität für schnelle Boot- und Ladezeiten sowie das Archivieren von Projekten bieten.

Abgerundet wird unsere PC-Zusammenstellung von dem Pure Base 600 von be quiet!®, welches Dir eine hervorragende Dämmung zur Seite stellt. Auf diese Weise erhälst Du die Ruhe zum Arbeiten, die Du bei anspruchsvollen Baugruppen schätzt.

Die gesamte Konfiguration inklusive Mainboard, Netzteil, CPU-Kühler und allen bereits erwähnten Komponenten schlägt mit etwas mehr als 1.500 Euro zu Buche. Dafür erhälst Du jedoch einen PC für CAD-Systeme, der zuverlässig ist und sich perfekt für kleinere Baugruppen eignet.

Das Oberklasse-Modell

Was sollte ein Oberklasse-Modell für CAD-Anwendungen können? In erster Linie erstellst Du mit diesem große Baugruppen nicht nur in Full HD, sondern auch in 4K-Auflösung. Darüber hinaus muss die Render-Zeit für 3D-Modelle in einem guten Rahmen liegen. Denn solche Aufgaben benötigen nicht nur Zeit, sondern auch eine sehr gute Hardware-Ausstattung.

Deshalb verfügt unser Oberklasse-Modell nicht nur über einen Ryzen™ 9 3950X mit 16 Kernen, sondern auch über eine Quadro® RTX™ 4000, die sehr gute Resultate in den GPU-Benchmarks hervorbringt und im Vergleich zur Quadro® RTX™ 6000 durchaus ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist.

Unterstützt wird unsere Konfiguration von einem der neuesten Mainboards mit X570-Chipsatz von MSI. Dieses weist unter anderem den neuen PCIe-4.0-Standard bei dem M.2-Steckplatz auf, sodass wir eine extrem schnelle AORUS-SSD von Gigabyte installieren konnten. Mit ihren 1.000 GB Speicherkapazität und den hohen Datenübertragungsraten ist sie als Speichermedium für Deine Projekte prädestiniert.

Abgerundet wird auch unser Oberklasse-Modell von einem Gehäuse von be quiet!®. Mit dem Silent Base 600 arbeitest Du in einer ruhigen Atmosphäre, sodass Du Dich ohne störende Systemgeräusche ganz auf Deine Projekte konzentrierst und große Baugruppen realisierst.

Mit knapp 2.800 Euro ist der leistungsstarke PC für CAD-Systeme zwar nicht unbedingt günstig, liefert Dir aber die Power, die Du für 3D-Modelle mit zig Millionen Bauelementen benötigst.

Unsere Laptop-Alternative

Nicht jeder Anwender von CAD-Systemen bevorzugt ein Standgerät für seine Arbeit, sondern schätzt durchaus die Mobilität, die Notebooks mit sich bringen. Aus diesem Grund haben wir Dir ein erstklassiges Modell herausgesucht, das sich perfekt für CAD-Anwendungen eignet und über eine dementsprechende Hardware-Ausstattung verfügt.

Die Rede ist von einem High-End-System aus dem Hause MSI, das im Bereich der Notebook-Workstations für CAD-Anwendungen kaum zu überbieten ist. Das Notebook verfügt nicht nur über eine Quadro® RTX™ 5000, sondern auch weist auch einen 64 GB großen RAM und eine 2 TB große SSD für anspruchsvolle Baugruppen vor.

  • MSI WS75 10TM-498 (Intel® Core™ i9-10980HK, 8 Kerne, Boost-Takt: 5,30 GHz, NVIDIA® Quadro® RTX™ 5000, 16 GB VRAM, 64 GB RAM, 2.000 GB SSD, 4K-UHD-Auflösung, Mini LED Technologie (IPS-Level), 100 % Abdeckung des DCI-P3-Farbraums)

Die perfekte Sicht auf Ihr CAD-Projekt

Wer professionell mit CAD-Systemen arbeitet, benötigt nicht nur einen sehr guten PC, sondern auch einen entsprechenden Monitor, der die 3D-Elemente und -Gruppen einwandfrei darstellt. Eine gute Auflösung von mindestens Full HD ist Pflicht. Zudem muss das Display eine hohe Blickwinkelstabilität aufweisen, weswegen die meisten Anwender IPS-Panels verwenden.

Ob Du eher kleine oder große Monitore bevorzugst, ist individuell sehr unterschiedlich. Dennoch finden sich im Bereich der CAD-Arbeitsplätze vor allem 24- bis 27-Zoll-Monitore. Damit Deine Projekte im richtigen Licht erstrahlen, empfehlen wir Dir Displays mit einer möglichst hohen Farbtreue und -präzision.

Eine kleine, aber feine Auswahl an guten Monitoren für Deine CAD-Anwendungen haben wir Dir bereits herausgesucht. Alle drei Displays erfüllen die hohen Standards zum Arbeiten mit CAD-Systemen. Dabei richtet sich das Modell von Dell vor allem an jene Anwender, die eher kleine Baugruppen in Full HD entwerfen, während die Varianten von BenQ und Eizo sich ebenfalls für große Projekte mit zig Millionen Elementen eignen.

Fazit

CAD-Systeme werden in vielen Bereichen eingesetzt. Ob in der Architektur, dem Ingenieurswesen oder auch in der Zahntechnik: Hier helfen die hoch rechenintensiven Programme dabei, Zeichnungen, Bauelemente und -gruppen zu visualisieren oder deren Beschaffenheit auf äußere Einflüsse wie beispielsweise Wind oder Hitze zu prüfen.

Damit anspruchsvolle Projekte gelingen, benötigst Du einen speziellen PC für CAD-Programme, der entsprechend den Anforderungen konzipiert ist. In erster Linie musst Du dabei auf einen aktuellen Prozessor mit einer hohen Taktfrequenz und mindestens 8 Kernen, eine professionelle Grafikkarte, einen ausreichend großen Arbeitsspeicher (mind. 16 GB) sowie ausreichend SSD-Speicher für BIOS, Programme und Projekte achten.

Unsere Beispiel-Konfigurationen für CAD-PCs bieten Dir eine sehr gute Basis für einfache, aber auch komplexe Projekte, sodass Du produktiv und erfolgreich Deine täglichen Aufgaben bewerkstelligst.

Mit unseren Laptop-Alternativen erhälst Du wiederum den Vorteil, auch von unterwegs effektiv arbeiten zu können, ohne dass die Hardware Deine Arbeitsweise einschränkt. Dafür sind jedoch die Anschaffungskosten für ein mobiles Gerät deutlich höher, sodass Du Dich schlussendlich zwischen Budget und Bewegungsfreiheit entscheiden musst. Die Wahl liegt bei Dir!

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