Der ideale PC für Bildbearbeitungen
Bei Adobe Photoshop handelt es sich seit jeher um ein sehr komplexes Programm. Mit der neuesten Version Adobe Photoshop 2020 sind die Anforderungen an den heimischen PC gestiegen. Doch welche technischen Spezifikationen sind dringend notwendig und variieren diese ja nach Bildbearbeitungssoftware? In unserem Beitrag erläutern wir Dir wie der ideale Bildbearbeitungs-PC konfiguriert sein muss.
Inhalt:
Die Bearbeitung von Fotos ist schon seit Langem nicht nur dem Fotografen vorbehalten. Durch die Etablierung des World Wide Webs finden sich professionelle Bildbearbeitungen auf so gut wie jeder Website. Ob es die richtige Präsentation von Produkten ist, die Erstellung von Werbematerialien oder das beliebte Reisetagebuch, in dem Weltenbummler ihre Ausflugsziele dokumentieren – Bildbearbeitungsprogramme erfreuen sich sowohl beim Laien als auch beim Profi großer Beliebtheit.
Vor allem in Zeiten, in denen Influencer den Tagestrend bestimmen, gewinnt die professionelle Bearbeitung von Fotos immer mehr an Bedeutung. Können doch Filter und andere Werkzeuge dazu genutzt werden, das Selbstbild zu schönen und wortwörtlich im richtigen Licht darzustellen. Doch auch auf künstlerischer Ebene dient die Bearbeitung eines Fotos dazu, Atmosphären und Stimmungen in den Mittelpunkt zu stellen und die Aussagekraft des Mediums zu verstärken.
In den folgenden Abschnitten stellen wir Dir die zwei bekanntesten Bildbearbeitungsprogramme Adobe Photoshop und Adobe Lightroom vor. Dabei gehen wir auf die Systemanforderungen ein und erläutern Dir, mit welchen Hardware-Komponenten Du dir einen leistungsfähigen Bildbearbeitungs-PC zusammenstellst, mit dem Du als Profi oder Laie schnell das gewünschte Ergebnis erzielst. Zum Abschluss präsentieren wir Dir zwei PC-Builds für die Bildbearbeitung sowie dazugehörige Monitore für einen erstklassigen Workflow.
Mit der richtigen Software zum perfekten Bild
Wer gern fotografiert, möchte seine Aufnahmen im besten Licht präsentieren und von Zeit zu Zeit auch einige Änderungen vornehmen. Um dies zu bewerkstelligen, benötigst Du die richtige Bearbeitungssoftware. Zu den wohl beliebtesten Programmen gehören Photoshop und Lightroom, die beide von dem Softwareunternehmen Adobe stammen und unterschiedliche Tools beinhalten.
Mit Lightroom erhälst Du alle wichtigen Basis-Werkzeuge, um Änderungen an der Belichtung, dem Kontrast, dem Weißabgleich, den Farben und mehr vorzunehmen. Mit dieser Software führst Du sozusagen eher kleine Änderungen an Ihrem Bildmaterial durch und verwaltest Deine Fotos bequem über den integrierten Datenmanager. Für weitreichendere Bearbeitungen nutzt Du Photoshop, das über ein umfangreiches Tool-Sortiment verfügt, mit dem Du unter anderem mehrere Bilder zusammenfügst oder die Fotografie auf unterschiedlichen Ebenen bearbeitst. Auch Details im Bild lassen sich mit Photoshop haargenau optimieren, sodass Du stets das Beste aus Deiner Aufnahme herausholen oder Deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst.
Die Features von Photoshop im Kurzüberblick
- Retuschen
- Compositing
- Ebenenmasken
- zahlreiche Werkzeuge
- Kantenverbesserung
- Camera-RAW-Arbeitsbereich
- Entfernung ungewollter Objekte
- umfangreiche Bildkorrekturen
- Zeichen- und Malwerkzeug
- Cloud-Service
- Automatisierungswerkzeug für das Bearbeiten mehrerer Dateien
- Textbearbeitung
- Stapelverarbeitungen
- Cloud-Service
- 3D-Animationen und -Werkzeuge
Die Features von Lightroom im Kurzüberblick
- Bearbeiten von RAW- und JPEG-Dateien
- Belichtungskorrektur & Korrekturpinsel
- Vignettierung
- Rauschreduzierung & Nachschärfen
- speicherbare Profile
- zeitsparende Presets
- Geometriewerkzeuge
- Kantenglättung
- Cloud-Service
- lokale Farbtonanpassung (Sättigung, Luminanz)
- Radial- und Verlaufsfilter
- Kamera- und Objektiv-Erkennung inklusive Korrekturen
- einfache Bildverwaltung (Meta-Tags, GPS-Daten, Katalogverwaltung u.v.a.m.)
- zusätzliche Dienste (Webveröffentlichung, Diashows, Fotobuch kreieren, Druck-Tool)
Merke: Sowohl Photoshop als auch Lightroom sind einzeln als Monats-Abo mit 1 TB Cloud-Speicher erhältlich. Besonders attraktiv ist jedoch das Kombi-Monats-Abo mit Photoshop und Lightroom sowie 20 GB Cloud-Speicher in Einem.
Die Systemanforderungen von Photoshop und Lightroom
Die Systemanforderungen an den heimischen Rechner steigen mit jeder neuen Version der Bildbearbeitungsprogramme. Die Mindestanforderungen von beiden Bildbearbeitungstools unterscheiden sich im Grunde nicht voneinander und fallen überraschenderweise recht gering aus. Allerdings sei an dieser Stelle erwähnt, dass diese so ausgerichtet sind, um die Programme zu starten und kleine Bildveränderungen vorzunehmen. Dabei kann es zu längeren Bearbeitungszeiten, Verzögerungen, Fehlern oder gar Abstürzen kommen. Daher empfehlen wir Dir die Ansprüche an die Hardware höher zu schrauben, damit Du produktiv und stressfrei Deine Aufnahmen auch in großen Datenmengen rendern kannst.
Eine Besonderheit an Photoshop ist, dass die Grafikkarte OpenGL 2.0 unterstützen muss. Allerdings weisen selbst die ältesten Grafikkarten heutzutage einen höheren OpenGL-Standard auf, sodass Du Dir über diesen Aspekt weniger Gedanken machen musst.
Im Allgemeinen arbeitet Photoshop in erster Linie mit der Rechenleistung der CPU, sodass hier vor allem hohe Taktraten von Vorteil sind, während eher wenige Funktionen von der Grafikbeschleunigung profitieren.
Mindestanforderung Photoshop & Lightroom | |
Prozessor | CPU mit 64-Bit-Unterstützung, mind. 2 GHz |
Betriebssystem | Microsoft® Windows® mit Service Pack 1 (64 Bit), Microsoft® Windows® 10 Update Oktober 2018 (64 Bit), Version 1809 oder höher |
RAM | 2 GB (8 GB empfohlen) |
Grafikkarten | 512 MB VRAM (2 GB empfohlen) |
Festplattenspeicher | 4 GB freier Speicher für die Installation |
OpenGL | OpenGL 2.0 |
Monitorauflösung | HD |
Internetverbindung | zur Aktivierung des Produkts und Nutzung des Cloud-Dienstes |
Schnelle Bildbearbeitungen mit der richtigen CPU
Die passende CPU für Bildbearbeitungen zu finden, ist nicht so leicht, wie vielleicht von vielen Usern angenommen wird. Sowohl Photoshop als auch Lightroom profitieren von hohen Taktraten. Die Anzahl der Kerne rückte dabei in der Vergangenheit eher in den Hintergrund. Allerdings lässt sich diese Aussage im Jahr 2020 nicht mehr so einfach unterstreichen. Denn mit den neuen Versionen von Photoshop und Lightroom erfreuen sich auch diese mittlerweile an einer höheren Kernzahl. Das zeigt sich vor allem bei parallelen Arbeitsabläufen wie der Stapelverarbeitung.
Anders verhält es sich beim Hyperthreading, der virtuellen Verdopplung der Prozessorkerne, welches bei Photoshop kaum ein Leistungsbonus zeigt. Ganz im Gegenteil sinkt die Performance zum Teil um ein paar Prozent.
Da Adobe weder für Photoshop noch für Lightroom die Anforderungen an die CPU genau spezifiziert, greifen wir im Folgenden auf die Benchmark-Ergebnisse von pugetsystems.com zurück, welche die Performance der CPU unter Photoshop und Lightroom genaustens geprüft haben.
Das Testsystem von pugetsystems.com besteht jeweils aus den aktuellen Mainboards für die Sockel AM4 und LGA 1151 sowie einem sehr hohen Arbeitsspeicher, der durch vier 16-GB-Module vertreten wird. Damit stehen allen CPUs insgesamt 64 GB RAM zur Verfügung. Auch bei der Grafikkarte wurden mit der RTX™ 2080 Ti keine Kompromisse eingegangen. Insgesamt stellen die Konfigurationen von pugetsystems folglich das absolute Optimum eines High-End-Systems dar. Die daraus resultierenden Ergebnisse können nicht auf andere PC-Systeme Eins zu eins übertragen werden, zeigen aber dennoch, welche Prozessoren bei Photoshop und Lightroom die beste Performance abliefern.
Quelle für Photoshop klick
Quelle für Lightroom klick
Zu Beginn haben wir uns die Gesamtergebnisse ausgewählter CPUs in Photoshop und Lightroom angeschaut. Diese zeigen bereits, dass große Unterschiede zwischen beiden Bildbearbeitungsprogrammen existieren. Während Photoshop scheinbar von den steigenden Prozessor-Leistungsstufen profitiert, nutzt Lightroom das Potenzial von mehreren Kernen und Threads besser aus.
Der Overall Score von pugetsystems.com setzt sich dabei aus einer Vielzahl an unterschiedlichen Tests zusammen, die durch eine bestimmte Punktzahl bewertet werden. Wie so oft spiegelt ein höherer Wert gleichzeitig ein besseres Ergebnis wider. Insgesamt überraschen die Ergebnisse für beide Programme. Im Fall von Photoshop offenbart sich, dass die Ryzen™-CPUs sehr gut auch mit leistungsstärkeren Intel®-Prozessoren mithalten können, während
die AMD-Modelle im Lightroom eindeutig die Nase vorn haben.
Dennoch lässt sich an dieser Stelle noch keine Empfehlung für einen Hersteller aussprechen. Denn je nachdem welche Tools und Programme Du am häufigsten nutzt, kann ein scheinbar schwächerer Prozessor für Deine Bedürfnisse geeigneter sein. Deshalb werfen wir im Folgenden einen genaueren Blick auf den GPU-, Filter- und General-Score bei Photoshop.
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Der General-, Filter- und GPU-Score geben die Performance der Prozessoren in unterschiedlichen Aufgabenbereichen wieder. Dabei richtet sich der General-Score vor allem den Hauptaufgaben wie dem Speichern und Öffnen von Dateien, dem Selektieren mit dem Zauberstab, Masken-Verfeinerungen und Füllwerkzeugen, während der Filter-Score eher die Detailaufgaben beleuchtet. Dabei wird die Geschwindigkeit beim Arbeiten mit Rauschreduzierungen, selektivem Scharfzeichnen, Objektivkorrekturen, adaptive Weitwinkelkorrekturen und vieles mehr gemessen. Sowohl der General- als auch der Filter-Score laufen zu je 50 % in den Overall Score ein. Der GPU-Score wird separat angegeben und zeigt die Resultate bei GPU-beschleunigten Aktionen wie Drehen, Feld- und Iris-Weichzeichnung sowie dem selektiven Scharfzeichnen. Bei allen Werten gilt: Je höher desto
besser.
Im General-Score liegen alle CPUs relativ nah beieinander. Dabei schneidet der i5 10600K gerade einmal rund 15 % schlechter ab als der i9 10900K, welcher mehr als doppelt so teuer ist. Bei den AMD-Modellen nähert sich der Ryzen™ 7 dem Intel® Core™ i9 9900K bis auf 3,8 Punkten an, während der direkte Konkurrent, der Ryzen™ 9, knapp hinter diesem landet.
Im Filter-Score zeigt sich ein ähnliches Resultat. Sowohl AMD– als auch Intel®-Prozessoren weisen je nach Leistungsstufe nur geringe
Performance-Unterschiede auf. Allerdings nimmt es der Ryzen™ 7 3700X bereits mit einem vermeidbar stärkeren Intel® Core™ i9 9900K auf. Lediglich 1,6 Punkte trennen beide Prozessoren voneinander. Was in Anbetracht des wesentlich höheren Preises des Intel®-Modells für viele User ein zu vernachlässigender Performance-Vorteil ist.
Im GPU-Score schneiden wiederum die Intel®-CPUs besser ab als die AMD-Modelle, sodass bei einer hauptsächlichen Verwendung von GPU-beschleunigten Tools unsere Empfehlung zu einem Intel®-Prozessor geht. Bei Berücksichtigung der Kosten-Nutzen-Rechnung liegt allerdings AMD klar im Vorteil. Kaum eine andere CPU wie der Ryzen™ 7 3700X weist ein so hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Mit diesem Prozessor erhälst Du eine erstklassige Performance zu einem überaus attraktiven Preis und mit insgesamt 8 Kernen ist der Ryzen™ 7 darüber hinaus mehr als zukunftstauglich.
Quelle für Lightroom klick
Der Overall-Score bei Lightroom setzt sich aus den Ergebnissen von aktiven und passiven Tools zusammen. Ähnlich wie bei dem General-Score für Photoshop zeigt sich auch bei Lightroom, dass aktive Arbeitsaufgaben bei den CPUs nur geringere Performance-Unterschiede aufweisen. So kann auch an dieser Stelle der i9 10900K mit 85,9 Punkten die Führung übernehmen. Schlusslicht ist erneut der i5 10600K mit 77,6 Punkten.
Anders verhält es sich bei den passiven Abläufen, in denen AMD sogar der Ryzen™ 7 3700X klar gegenüber dem i9 10900K obsiegt. Mit 132,4 Punkten schneidet diesmal der Ryzen™ 9 3950X am besten ab. Wer folglich große Mengen an Daten via Lightroom bearbeitet und dementsprechend exportiert, kommt um einen Ryzen™ der dritten Generation nicht umher. Denn der Geschwindigkeitsvorteil wird sich deutlich auf Deine Produktivität auswirken.
Unsere CPU-Empfehlungen für Photoshop und Lightroom
- 8 Kerne
- Basis-Takt 3.60 GHz
- Boost-Takt 4,4 GHz
- 16 Threads
- 6 Kerne
- Basis-Takt 4,1 GHz
- Boost-Takt 4,8 GHz
- 12 Threads
Sowohl der Ryzen™ 7 3700X als auch der Intel® Core™ i5 10600K eignen sich sehr gut für Bildbearbeitungen unter Photoshop und Lightroom. Preislich bewegen sich beide Prozessoren ungefähr auf einem Niveau. Allerdings erreichst Du bei passiven Anwendungen wie dem Exportieren Deiner Daten bei Lightroom eine deutlich höhere Geschwindigkeit mit dem AMD-Modell.
Unsere Empfehlungen zu diesen Prozessoren richten sich vor allem nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis, welches bei beiden als sehr gut zu beziffern ist, sowie dem Maßstab, Dir die beste Performance zu einem unschlagbaren Preis zu liefern.
Wer bereit ist, für ein wenig Performance-Prozente mehr deutlich tiefer in die Tasche zu greifen, muss sich dem High-End-Bereich von AMD und Intel® widmen. Allerdings empfehlen wir in diesem Fall weder den Intel® Core™ i9 10900K noch den Ryzen™ 9 3950X, sondern den Ryzen™ 9 3900X. Dieser weist eine ähnliche Leistung auf wie das etwas bessere AMD-Modell, kann aber mit einem hervorragenden Preis punkten, der sich zwischen unseren Mittelklasse-CPUs und den High-End-Varianten ansiedelt.
Die perfekte GPU für Bildbearbeitungen
Wie bereits erwähnt, profitieren Photoshop und Lightroom vorwiegend von einer hohen Taktfrequenz und mittlerweile auch von mehr Prozessorkernen. Die Rechenpower einer Grafikkarte findet in den Bildbearbeitungsprogrammen immer noch keine hohe Beachtung. Daher kannst Du selbst mit alten GPUs ohne Probleme die Bildbearbeitungsprogramme ausführen und flüssig arbeiten.
Lediglich von integrierten Grafikeinheiten ist an dieser Stelle abzuraten. Ansonsten liefern Dir selbst Einsteigerkarten eine hervorragende Performance unter Photoshop und Lightroom. Sehr gut veranschaulicht diese Systematik ein Artikel von pcgameshardware.de.
In diesem wurden die beliebtesten GPUs der vergangenen Jahre mithilfe des Puget-Benchmark v.09 (Beta) auf Photoshop getestet und in einem Gesamt-Score veröffentlicht. Das Testsystem stellte sich dabei aus einem Ryzen™ 9 3950X und einem 32 GB großen Arbeitsspeicher zusammen.
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Die aus dem Testsystem hervorgegangenen Ergebnisse verdeutlichen, dass selbst die leistungsstärksten Grafikkarten kaum Einfluss auf die Performance unter Photoshop haben. Zwischen der hier aufgeführten schwächsten GPU, die GTX™ 970, und der stärksten liegen weniger als 7 % Unterschied.
Interessant ist wiederum, dass NVIDIA® mit seinen High-End-Grafikkarten marginal besser abschneidet als die derzeit führenden GPU-Modelle von AMD. Dies kann unter anderem daran liegen, dass die Treiber für Photoshop etwas genauer auf NVIDIA®-GPUs abgestimmt sind. Allerdings bringt dies kaum einen spürbaren Leistungs-Bonus, sodass Du getrost auf günstigere Grafikkarten-Modelle zurückgreifen kannst.
Unsere Grafikkarten-Empfehlungen für den Bildbearbeitungs-PC
MSI Radeon™ RX 5500 XT MECH
- 8 GB VRAM
- Boost-Takt: 1.845 MHz
- max. Anzahl an Displays: 4
- max. Auflösung: 7.680 x 4.320 Pixel
MSI GeForce® GTX™ 1660 Ti
- 6 GB VRAM
- Boost-Takt: 1.875 MHz
- max. Anzahl der Displays: 4
- max. Auflösung: 7.680 x 4.320 Pixel
Unsere Grafikkarten-Empfehlungen für Bildbearbeitungsprogramme weisen eine im Grunde identische Performance in dem Benchmark-Ergebnis für Photoshop auf. Der wichtigste Unterschied zwischen der RX 5500XT und der GTX™ 1660 Ti sind der 2 GB größere VRAM des AMD-Modells, welcher sich jedoch im Bereich der Bildbearbeitung keineswegs niederschlägt.
Neben Bildbearbeitungen liefern beide GPUs auch in den Spiele-Benchmarks überzeugende Resultate, sodass Games in Full HD stabil mit über 60 FPS bei höchsten Grafikeinstellungen gezockt werden können. Wer eine höhere Auflösung benötigt, greift zum NVIDIA®-Modell, welches auch in UHD noch die 60 Frames per second im Durchschnitt meistert. Allerdings ist jene auch fast 100 Euro teurer als unsere AMD-Empfehlung und könnte aufgrund des 6 GB großen VRAM bei zukünftigen Games etwas schwächeln.
Wer die beste Leistung zum fast gleichen Preis einer GTX™ 1660 Ti erhalten möchte, greift zur RX 5700XT. Mit dieser meisterst Du nicht nur Deine Bildbearbeitungsprojekte, sondern auch Games in 4K-Auflösung ohne Probleme.
Der passende RAM für den Bildbearbeitungs-PC
Photoshop und Lightroom geben als Mindestvoraussetzung einen 2 GB großen Arbeitsspeicher an. Für Office-Anwendungen benötigst Du in der Regel ca. 4 GB RAM und führst keine Bildbearbeitungen durch. Daher kannst Du Dir lebhaft vorstellen, wie gut die Programme mit 2 GB funktionieren. Die offizielle Empfehlung lautet daher auch: 8 GB.
Allerdings ist auch diese Angabe mit Vorsicht zu genießen. Denn in erster Linie richtet sich die notwendige Speicherkapazität nach den Aufgaben, die Du bewerkstelligen willst. Sollen beispielsweise viele hochauflösende Bilder gleichzeitig exportiert oder bearbeitet werden, benötigst Du einen dementsprechend großen Arbeitsspeicher. Gleiches gilt für das Zusammensetzen von Panoramaaufnahmen oder HDR-Berechnungen mit 16 Bit pro Farbkanal.
Für Datenmengen bis 500 MB empfehlen sich daher ca. 16 GB RAM, für Datenpakete bis 1 GB 32 GB und wer noch komplexere Änderungen vornehmen möchte, greift zu einem 64 GB großen Arbeitsspeicher.
Die Taktfrequenz spielt bei Photoshop und Lightroom hingegen keine wichtige Rolle. Richte Dich bei dieser am besten an die Vorgaben Deines Mainboards und Prozessors. In der Regel bist Du jedoch mit einer Taktrate von 3.200 MHz auf der sicheren Seite.
- 16 GB G.Skill Aegis DDR4-3200 DIMM CL16 Dual Kit
- 16 GB CORSAIR Vengeance LPX LP DDR4-3200 DIMM CL16
- 32GB G.Skill Aegis DDR4-3200 DIMM CL16 Dual Kit
- 64 GB G. Skill Ripjaw DDR4-3200 CL16 Dual Kit
Merke: Beachte beim Einbau der RAM-Module, dass Du die richtigen Speicherkanäle verwendest, damit Dein System die gesamte Kapazität nutzen kann. In der Regel sind dies die Steckplätze 1 und 3 oder 2 und 4. Solltest Du Dir dahingehend unsicher sein, ziehe das Benutzerhandbuch Deines Mainboards zu rate.
Welcher Festplattenspeicher eignet sich für einen Bildbearbeitungs-PC?
Damit Du von schnellen Boot- und Ladezeiten profitierst, empfehlen sich SSD-Speicher, auf denen Du Dein Betriebssystem und alle Anwendungen speicherst, auf die Du regelmäßig zugreifst. Auch bei der Bearbeitung von Dateien bietet sich eine SSD eher an als eine herkömmliche Festplatte. Denn diese weist im Gegensatz zur HDD wesentlich höhere Datenübertragungsraten auf.
Im Falle der SSD kannst Du Dich zwischen zwei Schnittstellen entscheiden: dem SATA-3.0-Anschluss oder PCI-Express. Letzteres bietet in der vierten Generation die bisher höchsten Übertragungsgeschwindigkeiten, ist dafür aber auch dementsprechend
kostenintensiv.
Die Preise für SATA- und PCIe-SSDs haben sich stark angenähert, sodass Du getrost zum PCIe-Speicher greifen solltest, insofern Du über einen M.2-Slot mit PCIe-Unterstützung zur Anbindung verfügst.
Darüber hinaus empfehlen wir Dir zur reinen Sicherung bzw. Ablage Deiner Bilder und Daten eine HDD-Festplatte. Diese sind mittlerweile in sehr großen Kapazitäten zu einem geringen Preis verfügbar. Ebenfalls überlegenswert in diesem Zusammenhang ist der Aufbau eines RAID-System, mit dem Du mehrere Festplatten miteinander verknüpfst und einen Teil des Speichers als Back-up nutzt.
- 1.000 GB Crucial P1 NVMe M.2 2280 PCIe 3.0 x4
- 1.000 GB Samsung 860 QVO 2.5″ SATA 6Gb/s
- 4.000GB WD Red WD40EFAX 256MB 3.5″ SATA 6 Gb/s
PCs für Bildbearbeitungen unter Photoshop und Lightroom
Bei der Erstellung unserer Builds haben wir drei Prämissen zugrunde gelegt. Erstens müssen die Konfigurationen Photoshop und Lightroom meistern, zweitens sollen die PC-Zusammenstellungen Gaming-tauglich sein und drittens ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen.
Komponente | AMD-Modell | Preisrange* | Intel®/NVIDIA®-Modell | Preisrange* |
Gehäuse | be quiet!® Pure Base 500 | ca. 60 | be quiet!® Pure Base 500 | ca. 60 |
Mainboard | Gigabyte B450 Aorus Elite |
ca. 80 | MSI MPG Z490M GAMING EDGE WIFI MATX | ca. 185 |
Prozessor | AMD Ryzen™ 7 3700X 8x 3.60 GHz | ca. 280 | Intel® Core™ i5 10600K 6x 4.10GHz |
ca. 250 |
CPU-Kühler | be quiet!® Dark Rock Slim | ca. 50 | EKL Alpenföhn Brocken | ca. 40 |
Grafikkarte | 8 GB MSI Radeon™ RX 5500 XT MECH |
ca. 190 | 6 GB MSI GeForce® GTX™ 1660 Ti Gaming X |
ca. 290 |
Arbeitsspeicher | 16 GB G.Skill Aegis DDR4-3200 |
ca. 50 | 16 GB G.Skill Aegis DDR4-3200 |
ca. 50 |
SSD | 1.000 GB Crucial P1 | ca. 90 | 1.000 GB Crucial P1 | ca. 90 |
Netzteil | 650 Watt be quiet!® Straight Power 11 |
ca. 100 | 650 Watt be quiet!® Straight Power 11 |
ca. 100 |
Gesamtpreis | ca. 900 | ca. 1.065 |
*Stand 12/2020: Preise und Verfügbarkeiten können abweichen
Für den Bereich der Bildbearbeitung haben wir einmal einen AMD-PC und einen Intel®-/NVIDIA®-PC erstellt. Dabei weisen beide Varianten gewisse Gemeinsamkeiten auf. So dient ihnen unter anderem der be quiet® Pure Base 500 als Gehäuse. Ebenfalls von be quiet!® stammen die verbauten 650-Watt-Netzteile. Im AMD-Bildbearbeitungs-PC kommt zudem der be quiet!® Dark Rock Slim als CPU-Kühler zum Einsatz, während der Intel®-/NVIDIA®-PC als Kühler den EKL Alpenföhn Brocken vorweist.
Die CPUs stammen aus der Mittelklasse und eignen sich beide aufgrund der hohen Taktraten perfekt für Photoshop und Lightroom. Dabei besticht vor allem der Ryzen™ 7 3700X mit exzellenten Benchmark-Ergebnissen bei passiven Aufgaben wie dem Exportieren großer Datenmengen oder dem Arbeiten mit RAW-Dateien. Zudem haben die Benchmark-Tests gezeigt, dass AMD-CPUs vor allem bei der Verwendung von Lightroom ein großes Performance-Plus aufweisen.
Da die GPU bei einem Bildbearbeitungs-PC eher eine untergeordnete Rolle spielt, haben wir keine Grafikkarten aus dem High-End-Bereich ausgewählt, sondern uns auch hier dem leistungsfähigen Mittelfeld gewidmet. Die GTX™ 1660 Ti besticht mit besseren Ergebnissen bei der Anwendung von Bildbearbeitungsprogrammen. Allerdings ist die RX 5500XT durch ihren 8 GB großen Arbeitsspeicher zukunftstauglicher.
Ausschlaggebender als die CPU sind der Arbeitsspeicher und der Festplattenspeicher. Diese werden in beiden Builds durch 16 GB RAM von G.Skill und eine 1.000 GB große SSD von Crucial vertreten. Mit dieser Konfiguration erhälst Du genügend Speicherkapazität fürs Rendern sowie für die notwendigen Auslagerungsdateien. Dabei solltest Du unbedingt darauf achten, dass sowohl Betriebssystem als auch die Bildbearbeitungssoftware auf der SSD installiert sind. Denn nur in diesem Fall profitierst Du auch von den schnellen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten des Flashspeichers.
Neben der Nutzung der Builds als Bildbearbeitungs-PCs können beide Konfigurationen auch fürs Gaming eingesetzt werden. Hierbei brilliert die AMD-Version vor allem in Full HD, während der Intel®-/NVIDIA®-PC auch höhere Auflösungen mit guten FPS-Werten meistert. Dies hat allerdings auch seinen Preis. Denn wie so häufig bietet AMD das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, während Du bei einer vergleichbaren Performance mit Intel® und NVIDIA® tiefer in den Geldbeutel greifen musst.
Merke: Optional empfehlen wir Dir zur Datensicherung eine HDD-Festplatte. Diese bietet den Vorteil, dass sie beliebig oft überschrieben werden kann und dient vor allem dem Speichern von fertig bearbeiteten Bilddateien oder als Back-up.
Unsere Alternativen als Laptop-Version:
Professionelle Anwendungen von Bildbearbeitungsprogrammen finden nicht nur zu Hause am heimischen Rechner statt, sondern auch von unterwegs. Gerade auf längeren Fahrten zum nächsten Termin stehen nicht selten letzte Finalisierungen an. Damit Du Deinem Workflow an jedem beliebigen Ort nachgehen kannst, möchten wir Dir neben unseren Desktop-Varianten zwei leistungsstarke Laptops zur Bildbearbeitung vorstellen.
Beide stammen von MSI und bieten eine ähnliche Hardware-Ausstattung wie unsere Beispiel-Builds.
Die Laptops für Bildbearbeitungen stammen nicht nur beide von MSI, sondern auch von der gleichen Prestige-14-Serie. Dabei stellt jedoch das Modell MSI Prestige 14 A10SC-009 das leistungsstärkere dar.
Ihnen gemeinsam sind die verbaute CPU sowie die GPU. Beim Prozessor handelt es sich um einen Intel® Core™ i7 der 10. Generation. Als Grafikkarte kommt eine GeForce™ GTX™ 1650 Max-Q zum Einsatz, die alle Anforderung für Photoshop und Lightroom mit ihrem 4 GB großen VRAM erfüllt. Selbst fürs Gaming in Full HD eignet sich die GPU recht gut.
Wesentlich wichtiger sind jedoch der verbaute Arbeitsspeicher sowie der Festplattenspeicher. Auch in diesen Bereichen warten beide mit einem 16 GB großen RAM der DDR3-Generation auf. An dieser Stelle wäre ein DDR4-Modul mit Sicherheit von Vorteil gewesen.
In puncto Festplattenspeicher greifen beide Laptops auf einen schnellen Flashspeicher zurück, der via PCIe angebunden ist. Dabei verfügt der MSI Prestige 14 A10SC-010 über 512 GB Speicherkapazität, während dem MSI Prestige 14 A10SC-009 ganze 1.000 GB spendiert wurden.
Damit Du Deine Bilder in einer einwandfreien Auflösung und so farbgetreu wie möglich bearbeiten kannst, weisen beide MSI-Laptops ein 14 Zoll großes, mattes IPS-Panel auf. Bei dem günstigeren Modell von MSI, dem Prestige 14 A10SC-010, wird der Standard-RGB-Farbraum verwendet, während die leistungsstärkere Version mit AdobeRGB für mehr Farben im Grünbereich aufwartet.
Unterschiede finden sich ebenfalls in der verfügbaren Auflösung, bei denen Du die Wahl zwischen Full HD bei dem etwas schwächeren Modell und 4K Ultra HD bei der teureren Version hast. Ansonsten weisen beide MSI-Laptops die gleichen Spezifikationen bezüglich der Anschlüsse, des Kartenlesegerätes, der verbauten Kamera sowie der hohen Akkulaufzeit und dem Gewicht auf, sodass Du Dich lediglich entscheiden musst, ob Du auf 4K und einen sehr großen SSD-Speicher Wert legst, oder ob Dir die etwas abgespecktere Version für unterwegs genügt.
Preislich liegst Du mit beiden Modellen deutlich über unseren PC-Konfigurationen, die eine ähnliche Performance vorweisen. Zudem solltest Du bedenken, dass Du mit der Wahl eines Laptops nicht die Möglichkeit besitzt, diesen zu einem späteren Zeitpunkt aufzurüsten. Die Entscheidung – Desktop-PC oder Laptop für Bildbearbeitungen? – sollte dementsprechend gut überdacht sein.
Die besten Monitore für Bildbearbeitungen
Egal, ob Du Deine Bilder als Hobbyfotograf oder auf professioneller Ebene bearbeitest, neben der richtigen Hardware-Ausstattung gehört ein guter Monitor zum festen Equipment. Dieser sollte nicht nur eine gewisse Bildschirmdiagonale aufweisen, sondern auch einige andere Spezifikationen mitbringen, die die Arbeit deutlich erleichtern.
Die wichtigsten Eigenschaften eines Monitors für Bildbearbeitungen im Überblick:
- IPS-Panel
- mattes Display
- farbechte Bilddarstellung
- gutes Kontrastverhältnis
- mindestens Full HD
- hohe Farbraumabdeckung
- idealerweise 24- oder 27-Zoll-Display
Welche Auflösung passt zu meiner Displaygröße?
Professionelle Fotografen verwenden in der Regel 24 oder 27 Zoll große Displays. Für einen 24-Zoll-Monitor eignen sich Auflösungen in Full HD und ab 27 Zoll Monitore mit WQHD. Wer etwas mehr Budget zur Verfügung hat, kann auch zu einem 34-Zoll-Display mit 4K-Auflösung greifen.
Was sagt der Farbraum aus?
Der Farbraum gibt an, welche Farben Dein Monitor wiedergeben kann. Die bekanntesten Farbräume sind sRGB und Adobe RGB, wobei letzteres über ein größeres Farbspektrum verfügt.
sRGB bezeichnet den Standard-Farbraum. Dieser eignet sich besonders gut, wenn Du Deine Bilder vor allem auf dem Monitor anschaust und diese für Internetplattformen nutzt. Adobe RGB wird in erster Linie verwendet, wenn Du viele Bilder selbst ausdruckst.
Welche Vorteile bietet ein IPS-Panel?
Das IPS-Panel bietet zahlreiche Vorteile. Neben dem geringen Stromverbrauch sind vor allem der sehr gute Kontrast, eine erstklassige Helligkeit und der große Farbraum hervorzuheben. Darüber hinaus verfügt das IPS-Panel über eine hohe Blickwinkelstabilität, sodass aus fast jedem Winkel die Farben und Kontraste gleich wirken.
Unsere Monitor-Empfehlungen für Bildbearbeitungsprogramme:
Unsere Monitor-Empfehlungen richten sich an jedes verfügbare Budget. Dabei stellt der Dell UltraSharp U2419H das günstigste Display dar, während der Eizo aus dem Bereich der Profiausrüstungen stammt und das Budget ordentlich vereinnahmt.
Obwohl die Preisunterschiede für unsere Monitor-Empfehlungen stark variieren, ist jeder von ihnen sehr gut für Bildbearbeitungen geeignet. Mit dem Modell von Dell erhalten vor allem Einsteiger die perfekte Basis. Ein IPS-Panel, Full HD sowie eine sehr große Farbraumabdeckung reichen für den Privatgebrauch aus.
Wer seine Fotos etwas professioneller bearbeiten möchte und dabei auf eine sehr gute Farbdarstellung Wert legt, orientiert sich an den BenQ-Monitoren, wobei der BenQ SW2700PT bereits dem Profi-Bereich zuzuordnen ist.
Der teuerste Monitor stammt von dem Hersteller Eizo, der für seine herausragenden Displays im Bereich der Bildbearbeitung bekannt ist. Daher wartet der Monitor abgesehen von seiner Lichtschutzblende mit einem eigenen Mikroprozessor, eingebauten Kalibrierungssensor sowie eine eigene Werkskalibrierung für exzellente Farbtreue auf.
Fazit
Ein PC für Bildbearbeitungen benötigt in erster Linie einen sehr guten Prozessor, während die Leistung der Grafikkarte vernachlässigbar ist. Anders verhält es sich mit der Größe des Arbeitsspeichers. Hier gilt: Je mehr Daten und hochauflösende Bilder Du gleichzeitig rendern möchtest, desto größer sollte der verfügbare RAM sein. Kapazitäten bis zu 64 GB sind bei sehr großen Datenmengen keine Seltenheit. Allerdings kommst Du mit 16 GB im Normalfall sehr gut zurecht.
Mit unseren beiden Beispiel-Builds erhälst Du die perfekte Basis zum Aufbau eines Bildbearbeitungs-PCs. Diese bieten Dir gegenüber unseren Laptop-Alternativen den Vorteil zu einem späteren Zeitpunkt Upgrades vorzunehmen. Sollten beispielsweise Deine Anforderungen steigen und Du mehr Arbeitsspeicher benötigen, lässt sich dieser auf einfache Weise erweitern, sodass Dein System zu jedem Zeitpunkt zu Deinen Bedürfnissen passt.
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