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Cloud-Gaming – Eine Alternative zum High-End-PC?

Cloud-Gaming

Du willst die neuesten AAA-Games zocken, aber Dein PC erfüllt die Systemanforderungen nicht? Dann ist Cloud-Gaming vielleicht die Alternative für Dich! Denn die verschiedenen Anbieter versprechen zumindest in der Theorie ein erstklassiges Gaming auch ohne High-End-Hardware. Ob dies überhaupt möglich ist und mit welchen Bedingungen Du rechnen musst, erfährst Du detailliert in diesem Beitrag.

Was ist Cloud-Gaming?

Gaming

Bei dem sogenannten Cloud-Gaming handelt es sich nicht um eine neue Erfindung. Denn bereits seit mehreren Jahren ist es möglich, über verschiedene Anbieter Games aus der Cloud heraus zu zocken. Doch was ist Cloud-Gaming überhaupt?

Anders als beim herkömmlichen Spielen von Computer-Games benötigst Du beim Cloud-Gaming keinen eigenen PC. Denn die Spiele werden über eine Cloud bzw. einen Stream zur Verfügung gestellt, sodass Du theoretisch mit einem beliebigen Endgerät, das über eine Internetverbindung verfügt, auch AAA-Titel spielen kannst. Hauptvoraussetzung dafür ist jedoch eine sehr gute Konnektivität.

Besteht diese, kannst Du auf Deinem Smartphone, Tablet, Fernseher, Laptop oder einem herkömmlichen Office-PC sämtliche Games genießen, die Dir die jeweiligen Plattformen anbieten. Der gewünschte Titel wird dabei via Stream für dich bereitgestellt, sodass Du keine teure Hardware zum Abspielen benötigst.

Was gilt es beim Cloud-Gaming zu beachten?

Cloud-Gaming funktioniert im Grunde wie jeder anderer Streaming-Dienst, bei dem Du Dir einen Titel aussuchst. Ähnlich wie auf Amazon Prime Video oder Netflix wählst Du ein Game aus und der Anbieter schickt Dir die Daten Stück für Stück von einem nahegelegenen Server zu Dir nach Hause. Folglich wird lediglich ein Video mit Ton übertragen. Damit Du aber auch zocken kannst, sendet Dein Abspielgerät ebenfalls Daten. Diese werden von der Serverstation verarbeitet und in Interaktionen umgewandelt.

Durch die ständige Übermittlung großer Datenströme muss Deine Internetverbindung dementsprechend leistungsfähig sein, um ein Gameplay ohne große Verzögerungen sicherzustellen. Welche Bandbreite dafür mindestens erforderlich ist, variiert von Anbieter zu Anbieter. Allerdings wird als Minimum 15 Mbit/s angesehen, während die besten Resultate mit einer 50-Mbit/s-Leitung erreicht werden.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Latenz bzw. der Ping. Hierbei handelt es sich um eine Verzögerung zwischen Eingabe und Ausgabe. Das bedeutet: Je geringer die Latenz ist, umso schneller und präziser bewegst Du Dich im Game. Wie hoch der Ping in jedem Einzelfall ausfällt, ist von der Datenübertragung sowie von der Entfernung zwischen heimischen Abspielgerät und Serverstation abhängig. Um diesen Faktor auszugleichen, haben jedoch die Cloud-Gaming-Anbieter ihre eigenen Kniffe und Tricks entwickelt, sodass die Latenzen in Verbindung mit einer sehr guten Internetverbindung weniger stark ins Gewicht fallen.

Allerdings ist die akzeptable Latenz von Gamer zu Gamer unterschiedlich. Für Fans von Ego-Shootern stellt ein Ping von 50 Millisekunden die absolute Obergrenze dar, während in Rollenspielen oder Action-Adventures eine Latenz von bis zu 100 ms als akzeptabel angesehen wird. Werte darüber sind jedoch bei so gut wie jedem Genre störend.

Daher benötigst Du fürs Cloud-Gaming in erster Linie eine sehr gute Internetverbindung sowie einen geringen Ping.

Die beliebtesten Cloud-Gaming-Plattformen

Wie in so vielen anderen Bereichen haben sich auch in Bezug auf das Cloud-Gaming verschiedene Anbieter etabliert. Die Konditionen der einzelnen Plattformen unterscheiden sich ebenso voneinander wie deren Verfügbarkeit für verschiedene Endgeräte. Aus diesen Gründen möchten wir drei beliebte Cloud-Gaming-Anbieter im Detail vorstellen und deren Vor- und Nachteile aufzeigen. Denn nicht jede Plattform eignet sich für jeden Gamer.

Google Stadia

Google Stadia

Die Cloud-Gaming-Plattform Stadia gehört zum Google-Konzern und bietet Dir eine Reihe von „kostenfreien“ Games, deren Anzahl jeden Monat erweitert wird. Zugänglich sind diese, wenn ein Stadia-Pro-Abo für 9,99 Euro pro Monat abgeschlossen wurde. Die für diesen Preis zugänglichen Titel sind in ihrer Anzahl recht überschaubar und auch die Auswahl lässt zu wünschen übrig.

Denn bei den meisten Games handelt es sich um Indie-Titel, die zwar durch ihre witzigen und kreativen Grafikdesigns durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, aber nicht zu den Klassikern oder Top-Games gezählt werden können. Letztere sind in der Spielbibliothek allenfalls in Form alter Versionen vertreten. So finden sich beispielsweise Hitman 1 & 2 als frei zugängliche Titel wieder. Wer aktuelle Games wie Cyberpunk 2077, Destiny 2 oder Assassin’s Creed Valhalla zocken möchte, muss diese im Stadia Store kaufen.

Verfügbar ist Google Stadia auf kompatiblen Laptops, Computern, Tablets und Smartphones. Wer den Stream auf seinen Fernseher übertragen möchte, benötigt den Google Chromecast Ultra und muss sich zudem einen Stadia-Controller zulegen. Denn Tastatur und Maus werden nicht erkannt. Der Chromecast Ultra wird dabei einfach an den Fernseher gekoppelt und mit einem LAN-Kabel verbunden. Zusätzlich profitierst Du dank Chromecast Ultra von einer 4K-Auflösung.

In puncto Streaming-Leistung kann Google Stadia überzeugen. Empfohlen wird eine Bandbreite von 32 Mbit/s, wobei das beste Spielerlebnis mit einer 50-Mbit/s-Leitung erreicht wird. Mit dieser hast Du keinerlei spürbare Steuerlatenzen und die Übertragung ist ebenfalls exzellent.

Darüber hinaus bietet Google Stadia zusätzliche Features wie HDR-Bilder, 5.1-Surround-Sound und 4K-Inhalte bei 60 Fps. Letztere werden jedoch nicht durch eine echte 4K-Auflösung erreicht, sondern in der Regel durch ein 1080p-Upscaling, was in manchen Spielen zu verwaschenen Texturen und Kanten führt.

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Vorteile

✔ 4K @ 60 Fps

✔ HDR-Bilder

Surround-Sound

✔ sehr gute Übertragung bei 32 & 50 Mbit/s

Nachteile

✘ teuer

✘ wenig Spiele im Abo

✘ Streaming auf Fernseher nur mit Google Chromecast Ultra möglich

✘ Spiele müssen im Stadia Store gekauft werden

NVIDIA® GeForce® Now

NVIDIA® GeForce™ Now

Mit NVIDIA® GeForce® Now haben wir den zweiten großen Cloud-Gaming-Anbieter in unserer Runde. Derzeit existieren zwei Varianten, um in den Genuss der Plattform zu kommen. Die erste ist vollkommen kostenlos und bietet Dir die Möglichkeit, Deine bereits gekauften Spiele von Steam, Epic oder Uplay, die ebenfalls auf NVIDIA® GeForce® Now zur Verfügung stehen, auf dem Smartphone, Tablet oder Computer zu zocken. Der einzige Wermutstropfen ist, dass Deine Gaming-Session auf eine Stunde begrenzt wird und Du keinen exklusiven Zugriff erhältst. Das bedeutet, wenn die Server für das Game ausgelastet sind, gelangst Du in eine Warteschleife. Diese Kondition ist eher etwas für geduldige Gamer, die den Cloud-Gaming-Dienst einmalig ohne Kosten ausprobieren möchten.

Anders verhält es sich mit dem Gründer-Abo. Bei dieser Variante bezahlst Du einen relativ geringen Preis von derzeit 27,45 Euro (Stand 01/21) für insgesamt 6 Monate. Dafür erhältst Du einen exklusiven Zugang, eine erweiterte Zugriffsdauer sowie die Möglichkeit, Games mit aktiviertem Raytracing zu spielen. Die Spielbibliothek umfasst bereits mehr als 1.000 Titel, sodass Dir eine große Auswahl an unterschiedlichen Genre geboten wird. Allerdings sind die Gründer-Abos sehr begehrt und folglich häufig ausverkauft.

In puncto Stream-Übertragung steht Dir eine Auflösung in Full HD mit bis zu 60 Fps zur Verfügung. Damit das Spiel mit geringen Latenzen sowie wenigen Framedrops und Bildartefakten das Abspielgerät erreicht, ist eine Bandbreite von 50 Mbit/s notwendig. Darunter sind die Titel zwar spielbar, allerdings mit eingeschränktem Spielvergnügen.

Wer seine Lieblingsgames auf dem Fernseher genießen möchte, benötigt NVIDIA® Shield. Hierbei handelt es sich um einen Streaming-Player für Android-TVs, der ein Upscaling zu 4K ermöglicht und darüber hinaus 5.1-Surround-Sound bietet.

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Vorteile

✔ kostenloses Abo

✔ günstiges Gründer-Abo

✔ große Spielbiliothek

✔ HDR

Nachteile

✘ unsichere Zugriffsverfügbarkeit

Shadow

Gaming on modern computer devices

Mit Shadow erhältst Du keinen klassischen Cloud-Gaming-Anbieter. Denn im Gegensatz zu Google Stadia oder NVIDIA® GeForce® Now mietest Du mit Shadow einen Windows®-PC in der Cloud, auf den Du nach Belieben Spiele und andere Programme installieren kannst. Derzeit verfügt der Miet-PC über eine GTX™ 1080, einen 4-Kern-Prozessor, einen 12 GB großen RAM und einen SSD-Speicher von 256 GB, der auf stolze 2 TB erweiterbar ist. Dieses Standardmodell erhältst Du derzeit für 12,99 Euro pro Monat. Im Laufe des Jahres 2021 sollen weitere PC-Konfigurationen bereitgestellt werden, die mit RTX™-2080-Grafikkarten bzw. einer Titan RTX™ sowie größeren Arbeits- und Festplattenspeichern aufwarten.

Mit der bisherigen Standard-Ausführung greifst Du auf Deine Spielbibliotheken von Steam, Uplay, Epic und vielen weiteren Kanälen zu. Allerdings müssen diese dann auch erst einmal installiert werden, sodass eine Plug-and-Play-Funktion entfällt. Der Stream kann in 4K mit bis zu 60 Fps oder in Full HD mit 144 Fps übertragen werden. Dazu benötigst Du aber eine sehr gute Internetverbindung mit einer Bandbreite von 50 Mbit/s, um eine gute Übertragung sicherzustellen.

Als Abspielgerät dient nicht zwingend der eigene PC. Dank der Shadow-App greifst Du mit Deinem Smartphone, Tablet oder Deiner Apple-TV-Box auf den gemieteten PC zu und genießt Deine Games von einem Endgerät Deiner Wahl. Hierbei werden selbst exotische Bildformate wie 21:9 bestens unterstützt.

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Vorteile

✔ 4K @ 60 Fps

✔ Full HD @ 144 Fps

✔ auch für andere Programme geeignet

✔ Shadow-App für zahlreiche Endgeräte

✔ Unterstützung von exotischen Bildformaten

Nachteile

✘ teuer

✘ Installation von Programmen und Spielen notwendig

Die Anbieter im Überblick

Plattform NVIDIA® GeForce® Now Shadow Google Stadia
verfügbar für Windows®, MacOS, Android, Safari, Shield, Chromebook Windows®, MacOS, Ubuntu, Android, iOS, Linux Google Pixel, Windows®, MacOS, Linux, Chromecast Ultra
Probeabo ja (mit eingeschränktem Zugriff) nein ja (1 Monate)
Preis 27,45 Euro (6 Monate) 12,99 Euro (pro Monat) 9,99 Euro (pro Monat)
verfügbare Kanäle Steam, Epic, Uplay Steam, Battle.Net, Origin, Epic, Uplay, GOG, Microsoft® Store, Bethesda Stadia
min. Bandbreite 15 Mbit/s 15 Mbit/s 10 Mbit/s
min. Bandbreite Full HD 25 Mbit/s 32 Mbit/s 10 Mbit/s
empfohlene Bandbreite 50 Mbit/s 50 bit/s 32 Mbit/s
max. Stream-Auflösung 1080p @ 60 Fps 4K @ 60 Fps 4K @ 60 Fps
Eindruck: 16 Mbit/s noch spielbar noch spielbar noch spielbar
Steuerlatenz noch spielbar noch spielbar noch spielbar
Eindruck: 32 Mbit/s noch spielbar noch spielbar gut
Steuerlatenz gering gering keine
Eindruck: 50 Mbit/s gut gut exzellent
Steuerlatenz gering gering keine

Mit welchen Geräten ist Cloud-Gaming sinnvoll?

Empfangsgeräte

Wie bereits dargestellt, ist Cloud-Gaming in der Theorie auf jedem Internet-fähigen Gerät mit Display möglich. Einschränkungen existieren trotzdem und diese werden von den Anbietern selbst verursacht. So kann beispielsweise Google Stadia nicht auf jedem beliebigen Smartphone abgespielt werden, sondern bisher lediglich auf einem Google-Pixel-Modell.

Doch im Grunde wurde das Cloud-Gaming in erster Linie dafür entwickelt, dass der User bequem von der Couch oder von unterwegs aus Games zocken kann. Daher dienen vorrangig mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets als Zugangspunkt zur Cloud-Gaming-Plattform. Was im ersten Moment innovativ und einfach zugleich klingt, hat aber auch seine Tücken.

Im Folgenden stellen wir Euch die wichtigsten Fakten zu den jeweiligen Abspielgeräten sowie deren Vor- und Nachteile vor.

Fernseher

Fernseher

Wer einen Cloud-Gaming-Dienst auf dem Fernseher nutzen möchte, muss dafür einige Umwege in Kauf nehmen. Denn nicht immer lässt sich der Anbieter einfach per App aufrufen. Bei Google Stadia benötigst Du zum Streamen auf dem TV den Google Chromecast Ultra, der eine Verbindung mit dem Fernsehgerät und dem Router aufnimmt. Zur Steuerung des Games kann bislang auf dem Fernseher ausschließlich der Stadia-Controller genutzt werden.

Ähnlich verhält es sich bei NVIDIA® GeForce® Now, wo mithilfe der Shield-Streaming-Box ein Zugang mit so gut wie jedem Fernseher ermöglicht wird. Einzige Voraussetzung ist ein HDMI-Anschluss. Bei dem Cloud-Anbieter Shadow benötigst Du hingegen nur eine App, die im Google Play Store erhältlich ist. Einmal installiert und bei Shadow angemeldet, erhältst Du vollen Zugriff auf Deinen gemieteten Cloud-PC. Grundvoraussetzung dafür ist jedoch ein Android-TV.

Der Vorteil vom Streaming am Fernseher besteht mit Sicherheit im großen Display. Zusätzliche Features wie HDR-Bilder kommen hier erst wirklich zur Geltung. Zudem bieten alle drei Dienste auf dem Fernseher eine Auflösung in 4K, auch wenn dafür natürlich bei Google Stadia und NVIDIA® GeForce® Now zusätzliche Geräte vonnöten sind.

Zu den Produkten

Smartphones & Tablets

Smartphone

Das Cloud-Gaming ist im Grunde prädestiniert für mobile Endgeräte. Denn durch die geringe Auflösung – hierbei reichen 720p aus – genügt bereits eine geringere Bandbreite für ein flüssiges Gaming.

Um einen Cloud-Anbieter auch auf dem Smartphone oder dem Tablet nutzen zu können, wird in erster Linie eine App benötigt. Eine solche bieten alle drei hier vorgestellten Plattformen an. Allerdings ist nicht jeder Dienst für jedes System verfügbar. So ist Google Stadia beispielsweise ausschließlich mit Pixel-Smartphones kompatibel, während NVIDIA® GeForce® Now bisher ausschließlich Android-Systeme supportet. Für iPhones und iPads befindet sich die App in der Beta-Version, sodass noch mit dem einen oder anderen Fehler zu rechnen ist.

Die beste Plattform stellt jedoch Shadow zur Verfügung. Die App steht für mobile Systeme ab Android 5.0 sowie iOS 11 bereit, wodurch sie auf den meisten modernen Geräten funktioniert.

Zu den Smartphones

Laptops & Computer

laptop

Cloud-Gaming lässt sich natürlich auch auf Laptops und herkömmlichen Computern realisieren. Dabei sind die Voraussetzungen denkbar gering. Denn bereits ein einfacher Office-Rechner genügt, um mit dem Zocken zu beginnen. NVIDIA® GeForce® Now nennt beispielsweise als Systemvoraussetzung einen Dual-Core mit 2,0 GHz, 4 GB RAM sowie eine Grafikkarte, die DirectX 11 unterstützt. Darüber hinaus darf das Betriebssystem nicht älter als Windows® 7 in der 32-Bit-Variante sein. Selbst integrierte Grafikeinheiten ab der AMD-Radeon™-HD-3000-Serie oder der Intel®-HD-Graphics-2000-Reihe reichen, um einen erfolgreichen Stream zu starten. Mit ähnlichen Mindestanforderungen ist auch bei Shadow und Google Stadia zu rechnen.

Zu den Laptops

AAA-Titel und Shooter? – Ist jedes Genre fürs Cloud-Gaming geeignet?

AAA-Titel

Das Angebot an Games variiert stark von Plattform zu Plattform. Die derzeit geringste Auswahl bietet Google Stadia, während NVIDIA® GeForce® Now durch die Kanäle Epic, Uplay und Steam ein breites Spektrum an Genres offeriert. Völlig unabhängig von den Kanal-Beschränkungen von Google Stadia und NVIDIA® GeForce® Now bist Du nur bei Shadow. Denn bei diesem Dienst kannst Du Deine Lieblingsspiele nach Lust und Laune installieren.

Welche Games Dir folglich zur Verfügung stehen, ist abhängig vom Cloud-Gaming-Dienst.

Lohnt sich Cloud-Gaming für jedes Genre?

Cloud-Gaming benötigt in erster Linie eine stabile und sehr gute Internetverbindung. Unabhängige Tests von chip.de und computerbild.de haben gezeigt, dass mit einer Bandbreite von unter 50 Mbit/s die meisten Games nicht flüssig laufen oder dass die Steuerlatenzen zu hoch ausfallen.

Typische Begleiterscheinung beim Streamen von Games sind Rauschen, Framedrops, ein zu hoher Ping sowie Bildartefakte. Diese treten verstärkt auf, wenn die Auflösung zu hoch ist oder die Bandbreite des Internetschlusses nicht ausreicht.

Das größte Problem beim Cloud-Gaming ist jedoch immer noch die Latenz. Je nach Anbieter, Entfernung zum Server und eigener Internetverbindung kann diese schnell über 100 ms betragen. Shooter oder kompetitives Gameplay sind unter solchen Bedingungen kein Vergnügen. Denn schnelle Reaktionen werden dem Gamer mit einem so hohen Ping nicht ermöglicht.

Aus diesem Grund eignet sich Cloud-Gaming nicht für Ego-Shooter oder MMOs, bei denen Präzision und Schnelligkeit im Vordergrund stehen. Anders verhält es sich mit Games, die einen langsameren Tenor besitzen. Zwar sind für viele User auch hier die Steuerlatenzen spürbar, aber das Spielvergnügen wird weniger abgemildert. Denn die meisten Gamer gewöhnen sich nach kurzer Zeit an diese minimale Verzögerung.

Das Fazit zu der Frage, ob sich jedes Genre fürs Cloud-Gaming eignet, ist dementsprechend mit Nein zu beantworten.

FAQ

Was ist Cloud-Gaming?

Beim Cloud-Gaming wird das Game über einen Server gestreamt. Der physische Besitz eines Spiels ist nicht notwendig, dafür aber der digitale.

Welche Internet-Bandbreite brauche ich fürs Cloud-Gaming?

Die benötigte Bandbreite variiert von Anbieter zu Anbieter. Wer eine gute Übertragung mit wenig Latenzen und guter Auflösung erreichen möchte, sollte über eine Internetverbindung mit 50 Mbit/s verfügen. Als Mindestgeschwindigkeit werden 15 Mbit/s von den meisten Cloud-Diensten angegeben.

Was ist die Latenz?

Die Latenz oder der Ping bezeichnet die Verzögerung zwischen Eingabe und Ausgabe. Je höher die Latenz ausfällt, umso schlechter lässt sich das Spiel steuern.

Wie hoch darf der Ping bei Shootern sein?

Der von Gamern maximal tolerierte Ping liegt in Shootern bei 50 ms.

Wie hoch darf die Latenz bei anderen Genre ausfallen?

Für Rollenspiele, Action-Adventure und Co. wird eine Latenz von 100 ms als spielbar angesehen.

Welche Geräte eignen sich fürs Cloud-Gaming?

Im Grunde kann jedes Internet-fähige Gerät mit einem Display fürs Cloud-Gaming verwendet werden. Allerdings unterstützt nicht jeder Anbieter die gängigsten Smartphones, Tablets, Fernseher und Computer. Ausführliche Informationen dazu finden sich auf den jeweiligen Websites der Cloud-Dienste.

Welche Eingabegeräte eignen sich fürs Cloud-Gaming?

Fürs Cloud-Gaming eignen sich Tastaturen, Mäuse und Controller. Zudem existieren spezielle Controller für Smartphones, mit denen die Steuerung erleichtert wird. Welche Eingabegeräte unterstützt werden, variiert von Anbieter zu Anbieter.

WLAN oder LAN? – Welche Verbindung ist zu bevorzugen?

Prinzipiell ist die Internetverbindung via Kabel stabiler als über WLAN. Wer allerdings seinen Cloud-Gaming-Dienst mit Smartphone, Tablet und Co. nutzt, sollte auf einen Router mit 5-GHz-Frequenzband zurückgreifen. Dieses ist weniger anfällig für Störungen.

Cloud-Gaming von unterwegs? – Funktioniert das?

Cloud-Gaming ist auch für die Nutzung auf dem Smartphone unter Verwendung des Mobilfunknetzes möglich. Hierbei ist vor allem ein guter Empfang von großer Bedeutung, damit der Stream flüssig übertragen wird. Allerdings zieht der Cloud-Gaming-Dienst sehr viele Daten. Wer also nicht von vornherein über ein sehr hohes Datenvolumen verfügt, muss damit rechnen, dass die Übertragungsgeschwindigkeit des Internetempfangs bereits nach kurzer Zeit drastisch gedrosselt wird. Daher empfiehlt sich die Verwendung eines WLAN-Zugangs, der eine gute Up- und Downloadgeschwindigkeit aufweist.

Nachteilig ist ebenfalls bei der Verwendung von mobilen Daten, dass durch Senderwechsel Störungen und Unterbrechungen im Spiel entstehen können, die das Vergnügen mindern. Darüber hinaus können 3G- und 4G-Mobilfunkverbindungen Probleme bei der Bandbreite verursachen, sodass die Wiedergabe des Spiels gestört wird.

Fazit

Nach der detaillierten Erläuterung aller Fakten rundum das Thema Cloud-Gaming lässt sich feststellen, dass dieses für den einen oder anderen User durchaus interessant ist. Gerade für diejenigen, die nicht über einen leistungsstarken Rechner verfügen, aber gern neueste Games zocken möchten, lohnt sich Cloud-Gaming durchaus. Denn neueste Titel werden selbst auf alten Rechnern oder auf dem Tablet und Smartphone zum Leben erweckt.

Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass nicht jeder Anbieter über die gleiche Auswahl von Games verfügt und die Kompatibilität zu den einzelnen Abspielgeräten variiert. Daher empfehlen wir allen Interessierten, sich vorab genau zu erkundigen, welche Titel auf der jeweiligen Plattform vorhanden sind. Darüber hinaus eignen sich Probemonate oder kostenlose Basis-Zugänge wie bei NVIDIA® GeForce® Now perfekt, um in das Cloud-Gaming hineinzuschnuppern. Auf diese Weise kannst Du einfach und kostenfrei testen, ob Deine Bandbreite genügt, um Spiele flüssig wiederzugeben und ob Du selbst mit den Steuerlatenzen leben kannst.

Gerade letztere sind mehr als Geschmackssache. Während sich der eine User an die leichte Verzögerung gewöhnt, empfindet der andere diese als äußerst lästig. Eine besonders hohe Tragweite erlangen die Latenzen in Ego-Shootern, wo durch sie eine präzise und schnelle Aktion im Spiel verhindert wird. Aus diesem Grund eignet sich Cloud-Gaming auch nicht für alle Genre. Denn eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit wie sie in Shootern oder kompetitiven Gameplay gefragt ist, kann im Cloud-Gaming nicht erreicht werden.

Unser Resümee fällt dementsprechend gemischt aus. Cloud-Gaming lohnt sich in erster Linie vor allem zum schnellen Zocken auf dem Tablet oder Laptop. Wer jedoch lange Gaming-Sessions bevorzugt oder gern Ego-Shooter zockt, dem empfehlen wir immer noch einen Gaming-PC. Dieser ist wesentlich leistungsstärker und die Latenzen bewegen sich auf einem viel niedrigeren Niveau. Dennoch lohnt es sich durchaus, Cloud-Gaming einmal auszuprobieren und seine eigenen Erfahrungen mit der Materie zu sammeln.

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